Hexe Lilli entdeckt Europa im Test

Nintendo DS
Kinder kennen sie vom KIKA, Erwachsene entweder aus den Erzählungen ihrer Sprösslinge oder vielleicht ja sogar selbst, sofern man mit den Kleinen das Abendprogramm noch gemeinsam ansieht wie bei uns zu Hause. Die Rede ist von der kleinen, rothaarigen „Hexe Lilli“, welche mit ihrem Drachenfreund Hector viele Abenteuer in der Geschichte der Menschheit erlebt. In diesem Monat wird dann sogar der erste Kinofilm das Licht der Leinwand erblicken. Fast zeitgleich bringt uns der Mönchengladbacher Publisher „Rondomedia“ ein Nintendo DS Spiel in die Regale, bei dem Lilli auf europäischen Boden agieren muss. Wir haben uns an ihre Fersen gezaubert und uns das Spiel einmal genauer angeschaut.


In Spanien dürft Ihr nun fünf Bilder bekannter Maler wieder mit Farbe versehen. Per Stylus gilt es die vorgegeben Felder mit der richtigen Farbe anzumalen. Habt Ihr hier gut genug gearbeitet muss nur noch der „Zauberbutton“ betätigt werden und das Bild erscheint wieder in seiner alten Pracht. Vor jedem Bild wird dem Spieler dann noch etwas Geschichte beigebracht indem man sowohl den Maler als auch das Erscheinungsjahr genannt wird. Die Zielgruppe des Spiels dürfte dann aber vielleicht beim lesen bzw. der Aussprache der ausländischen Künstlernamen ihre Probleme bekommen. Dieser Abschnitt ist im Grunde der zeitaufwendigste, da „Krickel Krackel“ nicht zum Erfolg führt.



Weiter geht es über Frankreich in dem unser Hector per Digitalkreuz die Spitze des Eifelturms erreichen muss. Damit der Besuch sich lohnt, darf er unterwegs sogar noch den Müll der Touristen einsammeln, muss dem französischen Taubendreck oder starken Windböen entgehen. Im Grunde heißt es hier von Plattform zu Plattform zu kommen, was gar nicht mal so einfach ist. Denn seine Flugdauer ist sehr begrenzt und sobald Ihr einmal den Button los gelassen habt, fällt der grüne Kerl runter wie ein Stein. Wenn ihr etwas wartet, füllt sich immer eine Zauberbüchse auf, die Ihr über den „B-Knopf“ ausnutzen könnt. Nun habt Ihr die doppelte Flugdauer zur Verfügung und kommt durch diese an höhere Plattformen. Fakt ist, dass man hier schon selbst als erfahrener Spieler ein gutes Timing an den Tag legen muss, um es an die Spitze zu schaffen. Jüngere Spieler werden hier sicherlich den einen oder anderen Frustmoment erleben.

In Deutschland heißt es nun „Memory“ spielen. Fängt das Ganz ein Level eins noch recht simpel an mit Bildern von Lilli und ihren Freunden, steigert sich das Ganze dann auch Landkartenbilder verschiedener europäischer Länder. Weiter geht es nun mit der Zuordnung von Fahnen zu den Ländern, wobei auf dem oberen Display neben den Symbolen auch immer das Land als Text darunter angezeigt wird. In Stufe vier geht es weiter mit der örtlichen Anzeige der Hauptstädte wobei auch hier nur die Fahne wieder dem Land zugeteilt wird. Im fünften und letzten Level kommen dann bekannte Bauten der jeweiligen Länder hinzu. Neben Eifelturm, Bigben, dem Brandenburger Tor, gibt es hier auf das Kolosseum in Rom oder die Akropolis. An dieser Stelle dürften dann wirklich nur noch ältere Spieler alles verstehen, wobei ich mir dann irgendwie doch noch gewünscht hätte, dass man den Sehenswürdigkeiten dann auch noch einen Namen zuordnet und ein paar kleine Hintergrundinfos gibt.



Italien ist dann die letzte Station. Hier müsst Ihr Lilli durch fünf Gewölbe steuern in denen viele Kisten versteckt und einige Mäuse ihr Unwesen treiben. In einer der Kisten befindet sich immer ein Schlüssel für den Ausgang, die Mäuse dürfen nicht berührt werden. Um diese aus dem Weg zu bekommen, kann Lilli auf Knopfdruck ein Stück Käse ablegen, welches aber genau auf dem Weg der Maus liegen muss. Hat die Maus den Käse, trottet sie zufrieden in den Ausgang.

Grafisch wird der DS hier zu keiner Zeit großartig belastet. Auch beim Sound dudelt im Grunde immer nur eine Melodie pro Abschnitt vor sich her. Bei der Steuerung klappt die Sache mit dem Stylus recht genau, die Level zum Laufen und Hüpfen sollten hier dann am besten per Digitalkreuz ausgeführt werden.
Zu Beginn des Spiels erleben wir, wie Lilli mit ihrem Freund Hector in einem Museum unterwegs ist und sie dort eine Karte von Europa finden. Hector fliegt hierbei gegen die Karte und im gleichen Moment verhaspelt sich Lilli bei einem Zauberspruch, was ein mittelschweres Chaos in Europa auslöst. Viele Dinge stehen nicht mehr an ihrem richtigen Platz, haben die Farbe verloren oder sonstiges. Es liegt nun an Euch mit den beiden nach „Spanien, Frankreich, Deutschland“ und „Italien“ zu reisen um dort jeweils eins der Fragmente eines „Heilungszauberspruch“ zu ergattern, welcher dann alles wieder in Ordnung bringen kann.



Im Hauptmenü des Spiels könnt Ihr hierbei zu Anfang im Grunde nur ein neues Spiel starten, in den Optionen die Lautstärke der Musik anpassen oder zuschauen, wer an diesem Werk alles beteiligt war. Im späteren Verlauf schaltet sich hier noch der Punkt “freies Spiel“ hinzu, auf den wir gleich noch eingehen.

Sobald Ihr ein neues Spiel begonnen habt, erblickt ihr eine Karte von Europa, auf der die vier genannten Länder nun farblich hervorgehoben wurden. In jedem Land warten nun andere Aufgaben auf Euch die gelöst werden müssen. Alles in allem sind es aber jeweils fünf Level pro Land. Wenn Ihr ein Land betreten wollt, wird vorher noch einmal kurz angefragt, ob Ihr denn nun wirklich in dieses reisen möchtet. Fraglich ist wozu das gut sein soll. Erfreulicherweise wird Eurer Fortschritt in den jeweiligen Ländern immer automatisch gespeichert, so dass Ihr hier erst einmal in alle vier Länder rein schnuppern könnt. Auflage hierbei ist natürlich das lösen mindestens eines Level in dem Land.



Sobald Ihr ein Land betretet, erklärt Euch Lilli mittels einer Textpassage, was hier vorgefallen ist und welche Aufgabe auf Euch wartet. Diese können teils immer die gleichen, nur mit angehobenem Schwierigkeitsgrad, teils leicht modifiziert sein. Leider hat man bei dem Spiel auf jegliche Sprachausgabe verzichtet und somit muss der Spieler schon in der Lage sein die Texte zu lesen bzw. ein entsprechend alter Mitspieler oder Elternteil dabei sein um dies zu dolmetschen.

Stefan meint:

Stefan

„Hexe Lilli entdeckt Europa“ ist erneut ein Titel den man nur bedingt empfehlen kann. Im Grunde bekommt man hier für knappe 30 Euro lediglich vier unterschiedliche Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad geliefert. Beim Malen fördert man das Feingefühl der Hände, beim Memory Test das Gedächtnis und ein klein wenig das Allgemeinwissen. Gerade hier hätte man aber viel mehr herausholen können. Die Aufgaben in Frankreich und Italien kamen mir hierbei mehr als kleines Entspannungszuckerbrot vor. Mein fast fünfjähriger Sohn kam im Grunde schon mit allen Aufgaben klar, wobei für die Malerei noch nicht die nötige Ausdauer vorhanden war. Unsere dreijährige Tochter hat sich zumindest bei den ersten Memory Tests und Kisten öffnen wacker geschlagen, war beim Rest aber dann doch noch überfordert. Da man hier ohne Lesefähigkeiten im Grunde nicht weiter kommt, ist das Spiel im Grunde erst für Kinder ab ca. sechs Jahren zu empfehlen.

Spätestens mit Acht dürften sie aber hier schon unterfordert sein und das Modul bereits nach ganz wenigen Stunden durch haben und im Grunde Ad Acta legen. Schade auch, dass man hier immer nur so wenige Fähigkeiten des Nintendo DS ausreizt. Ob hierfür 30 Euro ausgegeben werden sollten, können letztendlich nur die bezahlenden Eltern entscheiden. Ich war für meinen Teil am Ende doch etwas enttäuscht und hatte hier mit etwas mehr erwartet. 

Positiv

  • Etwas Bildung als Zugabe

Negativ

  • zu kurz
  • Preis-Leistungsverhältnis
  • schwankender Schwierigkeitsgrad
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Hexe Lilli entdeckt Europa Daten
Genre -
Spieleranzahl -
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 20.02.2009
Vermarkter Rondomedia
Wertung 5
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