Mystical Ninja 2: Starring Goemon im Test

Die Story des Jump and Runs ist ebenso skurill wie die ganze Spielwelt mitsamt ihren Charakteren: Goemon und Ebisumaru, die Helden des Spiels, sind auf dem Weg zum Wiseman. Der alte Mann hat die beiden zu sich beordert, um ihnen seine aktuelle Erfindung zu präsentieren. Er hat eine Geister-Zurück-Hol Maschine gebaut, die es erlaubt, Tote wieder zum Leben zu erwecken. Der dicke Ebisumaru ist dafür sofort mehr als angetan und bittet den Wiseman, seinen Vorfahren James Dean (Achtung: Japanischer Humor!!) zurück zu holen.

Doch bevor der alte Mann Ebisumarus Wunsch folgen kann, erscheint ein Ufo und eine seltsame Nonne names Bisumaru krallt sich die Geister-Zurück-Hol Maschine. Damit hat sie natürlich nichts gutes im Sinn, schließlich möchte sie einen Dämonen aus der Unterwelt beschwören. Goemon und Ebisumaru sehen aber nicht tatenlos zu, sondern machen sich auf den Weg, die Erfindung des Wisemans zurück zu holen. Das Abenteuer beginnt.

Der Weg führt durch fünf unterschiedliche Gebiete des alten Japans, die allesamt mit je fünf Levels gespickt sind. Grüne Täler unweit des Edo Castle, Friedhöfe, Unterwasser Welten und vielerlei Dörfer müssen überquert werden. Dabei erinnert die Übersichtskarte an Super Mario World, wo ihr euch von Level zu Level bewegt. Startet ihr ein Level, geht es in guter Jump & Run Manier von links nach rechts springend, laufend und schlagend voran. Aber Mystical Ninja 2 ist kein reines 2,5D Jump & Run. Konami hat es sich nicht nehmen lassen, auch die ein oder anderen Gameplay Elemente aus der Castlevania Serie einzufügen.

So werdet ihr nicht alles im Level sehen können, da euer Charakter einfach nicht die Möglichkeit hat, auf jede Platform zu gelangen oder bestimmte Bereiche zu betreten. Abhilfe wird geschaffen, wenn ihr in die erste Stadt gelangt. Hier könnt ihr mit Bewohnern sprechen, euch komplett dreidimensional bewegen (ähnlich wie in den SNES Goemon Spielen) und dann auch den spielbaren Charakter wechseln. In der ersten Stadt trefft ihr auch auf den Ninja Sasuke, den Dritten von vier spielbaren Charakteren. Später gesellt sich auch Yae zu euch. So könnt ihr per Knopfdruck den Charakter wechseln, was auch bitter nötig ist, um Pässe im Spiel zu sammeln. Diese braucht ihr, um im letzten Level eines Abschnittes das Ende zu erreichen und euch dem Endgegner zu stellen. Das erneute Spielen der Level mit einem anderen Charakter macht also definitiv Sinn, ist notwendig und steigert den Wiederspielwert. Klasse!

In den Städten könnt ihr aber nicht nur euren Proviantbeutel aufstocken und den Charakter wechseln, ihr könnt sogar Side Quest annehmen, indem ihr mit den Bewohnern sprecht. So müsst ihr beispielsweise einem Charakter seine Musikinstumente zurück bringen, die in einem Level verstreut sind. Aber nicht nur das. Zusätzlich läuft noch ein Timer, der euch das Leben schwerer machen soll. Apropos schwer: der Schwierigkeitsgrad bei Mystical Ninja 2 ist nicht von schlechten Eltern. Teilweise müsst ihr die Level mehrmals beginnen, um heil ans Levelende zu gelangen. Dazu kommt, dass das Spiel über einen Tag-Nacht-Wechsel verfügt. So begegnet ihr nachts stärkeren Monstern, die aber auch mehr Geld und Erfahrungspunkte liegen lassen. Langeweile kommt definitiv keine auf.

Großes Highlight sind auch die Endgegner eines jeden Abschnitts. Die Kämpfe gegen die Obermotze sind in zwei Phasen unterteilt. Zuerst gehts ganz normal in den Kampf. Hat der Endgegner dann genug Energie verloren, verwandelt er sich in einen überdimensionalen Mech. Dann ist es an der Zeit, euren eigenen Roboter zu rufen. Erscheint dieser, wechselt das Geschehen in die Ich-Perspektive. Aus eurem Mech heraus bekämpft ihr den Gegner dann in einem Art Box-Kampf, der schon aus dem ersten N64 Goemon bekannt ist. Großartig! Wenn das Ganze dann doch zu anstrengend wird, kann man sich einen Freund packen und das ganze Abenteuer kooperativ bestreiten. Dabei kann man sich helfen, indem man sich huckepack trägt, gegenseitig vor feindlichen Angriffen schützt und einfach gemeinsam Spaß hat. Und wer fleißig ist und alle Pässe des Spiels sammelt, kann sogar einen 4 Spieler Koop Modus freispielen. Was will man mehr?

Grafisch bekommt man ebenfalls einiges geboten. Zwar kein Überflieger, orientiert sich das Spiel an seinem Vorgänger und bietet euch schön große Charaktere, bunte Level mit vielen skurrilen Gegnern und kleinen Details. Jeder Abschnitt kommt sogar mit einem anderen Setting daher, sodass euer Auge wirklich durchweg verwöhnt wird. Auf die Ohren gibt es japanische Melodien, die zum Gesamtbild passen und durchweg unterhalten. Dazu spendiert uns Konami sehr klare japanische Sprachausgabe. Um auch das Ganze verstehen zu können, gibts diesmal sogar deutsche Untertitel. Alles in allem ein technisch und akustisch sehr ansprechendes Spiel.