Pro Evolution Soccer 2011 3D im Test

Gespannt war ich, was sich hinter dem prachtvollen Namen Pro Evolution Soccer 2011 – 3D Edition verbirgt. Zumindest kann Konami von sich behaupten das erste 3D Fußballspiel überhaupt veröffentlicht zu haben. Aber werfen wir einen Blick auf die vorhandenen Spielmodi, da wir zu Beginn sofort im Hauptmenü landen. Dieses ist übersichtlich, da neben einem Freundschaftsspiel, der UEFA Champions League, der Meister-Liga und einem Editiermodus lediglich noch ein Drahtlosmodus vorhanden ist. Kenner der Serie werden sofort erkennen, dass hier einige Spielmodi fehlen. Wie etwa der Südamerikacup, der in der Edition 2011 sein Debüt feierte, oder der „Werde zur Legende“ Modus. Man hat nicht einmal die Möglichkeit ein eigenes Turnier zu erstellen und sogar auf den Trainingsmodus wurde verzichtet.

Auch sonst wurden die Spielmodi beschnitten. Wer sich beispielsweise für die Meister-Liga entscheidet, bekommt die Kontrolle über ein eigenes Team als Trainer und Spieler, solange man erfolgreich ist. Leider beschränkt sich die Trainertätigkeit lediglich auf den Ein- und Verkauf von Spielern, was bekanntlich nur in den ersten Spieltagen und in der Winterpause möglich ist sowie nach einer abgelaufenen Saison. Ansonsten ändert man die Aufstellung und wandert von Spiel zu Spiel. Neu auf dem 3DS ist hingegen die Funktion, das momentane Meister-Liga Team abzuspeichern und in StreetPass zu verwenden. Falls ihr unterwegs jemanden trefft, der diese Option genauso aktiviert hat, können Spiele bestritten und zusätzliche Spieler und Mannschaften freigeschaltet werden.

Habt ihr euch schlussendlich für einen Spielmodus entschieden, geht es an die Teamwahl. Glücklicherweise sind alle Mannschaften vorhanden, die in der Konsolenversion enthalten sind. Man hat die Wahl aus der spanischen, englischen, französischen, italienischen und holländischen Liga und auch sonst sind die wichtigsten Mannschaften vom Rest Europas mit dabei. Aus Deutschland lediglich Werder Bremen und Bayern München, wobei nicht die aktuellsten Spielerlisten verwendet wurden, da beispielsweise Mark van Bommel immer noch im Kader der Münchner Bayern ist. Erneut hat man auch die Möglichkeit Nationalmannschaften aus allen Kontinenten auszuwählen.

Pro Evolution Soccer stand stets für einen realistischen Spielablauf und die 3DS Fassung steht dem in nichts nach. Die Animationen der Spieler sind weich und es kommt nur beim Torjubel zu Slowdowns. Ansonsten ist die Ballphysik klasse und man hat alle Möglichkeiten verschiedene Tricks und Finten anzuwenden, wie man es schon von der „großen“ Version kennt. Neuerungen wie das 360° Dribbling werden jedoch vermisst. Auffallend ist, dass die KI durchaus intelligent agiert, so dass man selbst in den niedrigeren Schwierigkeitsgraden gefordert wird. Das erinnert an die guten alten Zeiten der Serie und auch die Grafik ähnelt der Grafikengine der Wii Version. Lediglich die standardmäßige Kameraeinstellung in der Third Person Perspektive ist nicht praktikabel, auch wenn hier der 3D-Effekt am besten zum Tragen kommt. Glücklicherweise darf man im Optionsmenü einen von vier verschiedenen Blickwinkeln auswählen.

Der 3D Effekt ist durchaus vorhanden, allerdings nur in den Spielen selbst, auch wenn die 3D-Leuchte des Geräts selbst im Hauptmenü aufleuchtet. Neben lizenzierten Musikstücken im Hauptmenü sind die beiden Langzeitkommentatoren Wolf Fuss und Hansi Küpper mit von der Partie, die in gewohnter Qualität das Spielgeschehen begleiten. Falls die Kommentare als störend empfunden werden, können diese abgeschaltet werden. Kleines Manko des Spiels: Die Menüs sind recht unübersichtlich und vor allem ist die Schriftgröße zu klein gewählt, sodass man schon genauer hinsehen muss, um die richtige Funktion zu finden.