'Na - auch alles verständlich?'
Dragon Quest ist der Ursprung des japanischen Rollenspielwahns, der bekanntlich bis heute anhält und die meisten anderen Genres in Sachen Beliebtheit weit hinter sich gelassen hat. Vor „DraQue“ (Japanische Kurzform) gab es lediglich die aus dem Westen stammenden Pen`n Paper und Brettrollenspiele wie z.B. „Das Schwarze Auge“ und komplexe, auf PC-User getrimmte Textadventure. Enix wollte etwas gänzlich neues schaffen und bemühte sich um eine gelungene Symbiose aus Spielbarkeit und effizientes Wirtschaften mit dem knappen Speicherplatz.
'RPG Regel No. 17 - immer mit allen sprechen!'
Während umfangreiche Computerabenteuer wie Ultima mit unzähligen Ineraktions- und Spielmöglichkeiten eigentlich eher frustrierten als imponierten, konzentrierte man sich beim japanischen Entwickler lieber auf spannende Fights und den steten Fortgang der Storyline.
Obwohl Dragon Quest das Erstgeborene einer komplett neuen Spielegattung ist, finden wir bereits viele aus Breath of Fire, Final Fantasy &Co. bekannte Elemente,,, In den Kämpfen (Die in der Ego-Perspektive ausgefochten werden) hatte man neben dem konventionellen Schlägen schon die Option auf ein Itemmenü und den wuchtigen Einsatz von Magien zurückzugreifen, wer eine Pause von den ständigen Zufallskämpfen brauchte, ging in ein benachbartes Dorf, deckte sich mit neuen Waffen ein oder führte kurzweilige Smalltalks mit den Einwohnern.
'Die Grafik ließ schon damals niemanden jubeln...'
Das Game gibt sich durchweg „elementar“ was schon die Beschriftungen des Kampfmenüs verdeutlicht, verschiedene Spells tragen hier so aussagekräftige Namen wie „Heal“, „Sleep“, „Stop Spell“ usw., die Erörterung der Befehlsketten „Fighting“ und „Running“ erübrigt sich. In den Städten und Dungeons sollte euch zudem ein gewisser Grad an „Fummeligkeit“ nicht abschrecken, für nahezu jede Tätigkeit müsst ihr im Original durch umständliche Menüs surfen, reicht bei heutigen Alternativen ein Druck auf die A-Taste und –Sesam öffne dich- die Tür ist auf, müsst ihr diese selbstverständliche Tätigkeit bei Draque erst mal aus einer Kontextbox auswählen.
'Kämpfe finden per Zufallsprinzip statt...'
Bereits zum Release war die optische Präsentation nicht unbedingt ein Hingucker – Die Priorität der Verteilung des geringen NES-Speichers lag eindeutig auf dem Umfang, nicht auf der grafischen Pracht des RPGs. Der geschichtsorientierte Zocker muss sich zweiphasigen Animationen und dem wohl augenfeindlichsten Grün, das Nintendos graue Kiste zu bieten hat, stellen.
Dieser Trend setzt sich konsequent bei der „Musik“ und den Soundeffects fort. Während erste nur aus einer handvoll Tönen besteht und nach einiger Zeit nahezu hypnotisch wirkt, kommt die Geräuschkulisse etwas besser weg, jedes Mal wenn ihr eine Stadt betretet oder den Flur wechselt dröhnen putzige, kleine Fußschritte aus den Boxen und die typischen Bestätigungstöne der Menüs werden älteren Semestern das eine oder andere Deja vu bescheren.
Insgesamt sollten nur die ganz Harten unter euch in Erwägung ziehen diesen früheren Blockbuster länger als eine Stunde zu zocken, mein tiefster Respekt den wahren Helden da draußen, die es geschafft haben die kompletten 30Stunden „Spielspass“ den dieses Game zu bieten hat ohne Nachwirkungen zu überstehen. Auch wenn sich der spielerische Wert nach heutigen Maßstäben weitgehend verabschiedet hat, ist es äußerst interessant mal einen Blick auf die Ursprünge eines großen Genres geworfen zu haben.