California Games im Test

Denn obwohl Winter / Summer / World / California Games recht simpel gestrickt waren, so entfalteten sie trotzdem einen unglaublichen Spielspaß (vor allem bei mehreren Mitspielern). Und so manche Sehnenscheidenentzündung (bedingt durch zu viel Joystickrütteln) nahm hier ihren Anfang.

Da der Erfolg nicht lange auf sich warten ließ, wurde das Spiel schlussendlich auf fast jede damals erdenkliche Plattform portiert. Für die NES-Konvertierung zeigte sich niemand Geringeres als Rare höchstpersönlich verantwortlich, was aber leider ausnahmsweise nicht mit höchster spielerischer Qualität gleichzusetzen ist...

Das Spielziel ist dabei leicht erklärt. Ihr müsst euch in sechs verschiedenen Disziplinen, die allesamt im sonnigen Kalifornien ausgetragen werden, beweisen und dabei jeweils so viele Punkte, wie möglich einheimsen. Das erreicht ihr beispielsweise durch grandiose Stunts auf eurem Surfbrett oder aber fehlerfreies Skateboarden in der Halfpipe. Von BMX-Fahren bis hin zum kultigen Footbag wird euch hier einiges an ungewöhnlichen Betätigungen geboten. Einziger Wehmutstropfen bei der Punktejagd - nach Ausschalten des Schuhkartons ist die Highscoreliste gesäubert, so dass sich eifrige Spieler besser auf die gute alte Papier & Bleistift Taktik verlassen.

Nach jeder Disziplin gibt es anschließend Punkte, die zu eurem Punktekonto addiert werden. Leider ist das für Einzelspieler schnell ermüdend, da einfach keine richtige Herausforderung existiert. Ein Turnier gegen CPU-Spieler wäre fein gewesen und gewiss nicht zuviel verlangt.

Zudem ist das Gameplay nicht ausgereift - nach einem halben Dutzend Versuchen habt ihr bei nahezu allen Disziplinen den »Dreh« raus und erntet fleißig die Höchstpunktzahlen, was stark an der Motivationskurve kratzt. Schließlich gibt es nicht noch einen Grund, sich das Modul anzutun.

Wäre, ja wäre da nicht der Mehrspielermodus! Wahlweise mit bis zu sieben anderen Fun-Sportlern dürft ihr hierbei um Punkte ringen und kämpfe um den höchsten Highscore führen. Und hier entwickelt eine California Games Partie genügend Dynamik um den Spieler auch länger, als 10 Minuten am Pad zu halten. Fast möchte man meinen, dass der Spielspaß gleichmäßig mit der Anzahl der Spieler in die Höhe steigt. (Die Pads werden übrigens einfach durchgereicht)

Technisch riss man sich kein Bein aus. Die Grafik wirkt selbst für NES-Verhältnisse leicht angestaubt und besteht zumeist nur aus einem einzelnen Standbild je Disziplin, nur das Surfen bildet hier eine optisch schöne Ausnahme.

Zu jedem der Minigames dudelt ein eigener Sound, der sich auch heute noch gut anhört und für gute Laune sorgt. Nicht umsonst hatte der Califonia Games Soundtrack in den 80er den Ruf als echter Ohrwurm. Die Titelmelodie dürfte vermutlich zu den wenigen der Videospielgeschichte gehören, die man nicht mehr so einfach vergisst...