Global Defense im Test

Master System

Die Geschichte von Global Defense ist shootertypisch schnell erzählt. Aus den entferntesten Winkeln des Weltalls werden die Erde und ihre Kolonien von einer bösen Alienrasse mit Atomraketen und diversen Kampfraumschiffen angegriffen. Die Menschheit ist natürlich stocksauer, dass sie bei ihren spaßigen planetaren Kriegen gestört wird und startet flugs einen Kampfsatelliten um den Aliens mal so richtig in die schleimigen Hintern zu treten. Tja und ratet mal, wer diesen Satelliten steuert? Genau, wieder mal wir Gamer. Da sage noch einer, Videospiele würden nur zu unnützer Gewalt erziehen; wir Zocker retten immerhin permanent die Welt vor dem sicheren Untergang! Nobler gehts ja wohl nicht. Aber ich schweife ab.. also nichts wie Modul ins Mastersystem und ab in die unendlichen Weiten.


Kaum das man den Titelbildschirm hinter sich gelassen hat, landet man auch schon mitten im Weltall. Im Hintergrund ist das vertraute Angesicht unseres schönen blauen Planeten zu sehen, im Vordergrund schwebt mein Kampfsatellit und ein paar fröhliche Atomraketen kommen auf mich zugeflogen. Soweit - so idyllisch. 


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Mein erster Versuch den Satelliten entspannt aus der Flugbahn zu manövrieren endete dann aber leider alles andere als idyllisch. Der gute Konservenknilch schaltete nämlich auf stur, rührte sich keinen Meter und wurde zur Belohnung durch einen der ersten Gegner pulverisiert. Klasse Spiel, habe ich mir in dem Moment gedacht. Wer muss auch schon sein Raumschiff bei einem Shoot-em-Up bewegen. Nach einer eingehenden Studie des Handbuches wurde aber schnell klar, dass hier im Bereich der Steuerung ganz neue Wege gegangen wurden.


Global Defense fordert nämlich eine grundlegende Entscheidung von uns: Wollen wir den Satelliten bewegen, indem wir zusätzlich zu dem Digitalkreuz noch Knopf 2 auf dem Gamepad drücken, oder bewegen wir lieber das Fadenkreuz, mit dem wir auf feindliche Raumschiffe schießen können. Beides gleichzeitig ist nämlich nicht. Eine ziemliche Zwickmühle, kann man nur sagen..


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Das Ergebnis  dieser Steuerung, die an einen Zwei-Stick-Shooter mit nur einem Stick erinnert, ist, dass man sich sehr genau überlegen muss, wo man seinen Satelliten parkt um ein paar Sekunden die feindlichen Horden unter Beschuss zu nehmen.


Als ob man nicht schon genug zu tun hätte, kommen aber noch ein paar zusätzliche Komplikationen hinzu. Wer den Bildschirm nämlich genauer unter die Lupe nimmt, wird am unteren Bildrand eine Leiste mit zahlreichen Kästchen entdecken. Diese Leiste steht für die Leidensfähigkeiten des Objektes, dass ihr gerade beschützt( in den ersten Leveln also die Erde). Jedes feindliche Raumschiff, dass den von links nach rechts scrollenden Bildschirm verlässt, füllt eines der Kästchen rot aus. (Es kommt schließlich ungehindert dazu unsere schöne Erde zu bombadieren) Sollte die ganze Leiste gefüllt sein, ist die Erde nur noch eine atomare Wüste und ihr habt das Spiel verloren.


Man sollte also tunlichst versuchen, jedes Raumschiff abzuschießen, das einem begegnet. Das Faktum, dass man angesichts dieser Problematik mit der Entscheidung, ob man sich bewegt oder lieber um sich ballert, ganz schön ins Schwitzen kommen kann, liegt auf der Hand. Falls man es jedoch trotz all diese Wiedrigkeiten schaffen sollte, alle Feinde eines Levels zu vernichten, winken Ruhm, Ehre und natürlich Massen von Bonuspunkten.


Meistens wird man jedoch nicht in der Lage sein die kompletten Feindeshorden abzufangen und so winkt einem als Quasi-Strafe die sogenannte Defense Round. Hier schwebt ihr mit eurem Satelliten über der Oberfläche des zu verteidigenden Planetens und müsst Horden von Atomsprengköpfen abfangen, die auf die Oberfläche hinabregnen. Die „Leidensleiste“ wird dabei übrigens fieserweise aus dem vorherigen Level übernommen. Solltet ihr also viele Feinde durchgelassen haben, wird die Aktion ziemlich heikel für euch, weil jeder Treffer eines Sprenkopfes mit einem vollen Kästchen bestraft wird.


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Diese Reihenfolge von Offensivrunden und Defensivrunden setzt sich nun fort, bis ihr alle Levels des Spieles absolviert habt. Weil die Level aber naturgemäß immer schwerer werden, begegnen euch von Zeit zu Zeit Power Ups, die entweder die Geschwindigkeit eures Satelliten, oder den Explosionsradius der Bordwaffen vergrößern. Solltet ihr sterben, sind aber wie üblich alle Power Ups wieder Asche und ihr müsst von vorne mit der Sammelei beginnen.


Sollte ich an dieser Stelle schon meine Bewertung abgeben, würde ich zu dem Schluss kommen, dass Global Defense ein ganz gutes Master System Spiel ist, welches durchaus Spaß macht.

Der eigentlichen Clou des Spieles würde dann aber außen vor bleiben. Falls man nämlich noch einen, dem Videospiel zugetanen Menschen, in greifbarer Nähe hat, kann der  Multiplayer-Modus von Global Defense in Angriff genommen werden. Und  der macht wirklich verteufelt viel Spaß.


Im Zweispieler Modus übernimmt der zweite Spieler die Steuerung des Satelliten, während sich der erste Spieler auf das Wegpusten der Feinde konzentrieren kann. Weil ihr haargenau die selben Level absolviert, die euch auch im Singleplayer bevorstehen, wird das Spiel so nicht nur etwas einfacher, sondern macht auch mindest doppelt so viel Spaß.


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In technischer Hinsicht gibt sich Global Defense dann auch keine Blöße. Die Grafik ist für Master System Verhältnisse durchaus ansehnlich und die Musik macht sich ebenfalls nicht negativ bemerkbar. Also alles im grünen Bereich.

Andreas meint:

Andreas

Global Defense ist ein etwas anderer Shooter, der durch seine besondere Steuerung und den Koop-Multiplayer verdammt viel Spaß macht. Klare Kaufempfehlung für alle Freunde der gepflegten Ballerei!

Positiv

  • Innovative Steuerung
  • Koop-Multiplayer
  • Herausforderndes Gameplay

Negativ

  • Nicht gerade einfach..
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Forum
  • von rotkopf:

    Ich hatte es mal. Neben der für MS-Verhältnisse sehr guten Grafik hat mir das Gameplay durchaus gefallen. Meiner Meinung nach eines der Highlights und ein "Must-have"-Titel für jeden, der ein MS hat und sich für Shooter interessiert.

  • von Pandemonium:

    Wer das Spiel über ein japanisches SMS spielt, bekommt statt dem mageren Gefiepse sogar noch FM-Tunes-Sound geboten ...

  • von pr3ston:

    Ich kenns, habs aber schon ewig nicht mehr angehabt.... Zur Steuerung: mit einer Tastenkombination kann man die Steuerung des Satelliten auf das 2. Controlpad auslagern und so im Teamwork zocken. Sobald das Titelbild erscheint auf dem 2. Controller "Rechts" und "Button 2"...

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Global Defense Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1987
Vermarkter -
Wertung 8.6
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