Flatout 2 im Test

Macintosh
Ihr mögt Schrott? So richtig viel Schrott? Treibt ihr euch in eurer Freizeit oft auf Schrottplätzen umher und stöbert leidenschaftlich gern im Sperrmüll anderer Leute? Ja? Tatsächlich? Na, dann könntet ihr die Art von Spieler sein, an die das britische Softwarehaus Virtual Programming mit seiner Mac OS X Konvertierung von FlatOut 2 gedacht hat!
Nachdem erwartungsvoll alle Daten von Flatout 2 auf die Festplatte des Mac geschaufelt wurden und nach dem Start ein atmosphärisches Intro bewundern durften, geht es zunächst an die Erstellung eines Profils. Nickname, Geschlecht und ein Konterfrei werden hier festgelegt - erst danach dürft ihr euch zwischen einem Einzelspielerrennen oder aber dem Multiplayermodus entscheiden. Letzterer läuft übrigens über den bekannten GameSpy Dienst und funktioniert reibungslos, da auch mit Nutzern von Windows um die Wette gerast werden darf, findet sich in der Regel immer ein unschuldiges Opfer. Alternativ lässt sich natürlich auch noch ein Rennen im lokalen LAN organisieren, solltet ihr im Bekanntenkreis über ausreichend Bleifuß-Macianer verfügen.



Flatout 2 Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Wer gerade keine menschlichen Mitspieler zu Hand hat oder einfach seine Ruhe haben will, auf den wartet der Einzelspieler-Modus. Anfänglich stehen euch bei eurer Karriere lediglich drei unansehnliche Schrottlauben zur Auswahl - mehr gibt das karge Anfangskapital auch nicht her. Erst im Laufe des Spiels erhaltet ihr mehr Cash und könnt den Zaster dann natürlich in immer dickere Karossen investieren und / oder im Upgrade-Laden euren Potenzverstärker noch aufbessern. Hier werden z. B. Motor, Schaltung oder Bremsen gepimpt und sogar das Chassis lässt sich zur Gewichtsreduktion verändern. So jetzt könnt ihr endlich Rennen fahren! Ihr habt die Auswahl zwischen drei Rennmodi: Derby, Rennen oder Straße. Zunächst steht allerdings nur der Derby-Modus zu Auswahl, schlichtweg weil man für die anderen beiden Klassen (noch) kein entsprechendes Fahrzeug besitzt.



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Die Rennen selbst halten was sie versprechen und sind ungefähr das genaue Gegenteil einer trockenen Simulation wie Colin McRae Rallye. Hier wird einfach geschoben und gerammt was das Zeug hält, winken dafür doch Moneten. Während ihr bei kleineren Crashes noch beschaulichere Summen einfahrt, gibt es bei Karambolagen schon mal einen etwas üppigeren Betrag. Dieser Autor war von den Möglichkeiten derart begeistert, dass er alles und jeden von der Strecke rammt, nur um dann schließlich als letzter Fahrer ins Ziel zu kommen. Argh. Bei aller Freude über die Zerstörung kostbarer Karosserien also niemals das eigentliche Ziel aus dem Auge verlieren - das Rennen gewinnen und den Pokal holen.



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Denn nur auf diese Weise schaltet ihr nach und nach andere Klassen, Wagen und auch Minispiele frei. In den Mini-Spielen muss man einen Crash-Test-Dummy durch die Windschutzscheibe so weit oder so hoch wie möglich aus dem Auto katapultieren. Neben weiteren bekannten Vertretern der Mini-Spiel Zunft wie z. B. Hoch"sprung" sind auch neue Spielchen wie Poker enthalten, bei welchem ihr euren Dummy gegen fünf Karten krachen lassen müsst, um eine gute Hand zu erhalten.





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Neben Strecken, die durch den Wald oder die Wüste führen gibt es diesmal auch Stadtrundkurse, die durch Großstädte, Kanalisationen oder Parks führen. Auf allen Strecken gibt es viele zerstörbare Objekte. So könnt ihr Zäune schrotten, durch Werbeschilder fahren, Baugerüste zusammenbrechen lassen oder sogar kleine Flugzeuge schrottreif rammen. Die Steuerung ist leider eines der Mankos des Spiels. Während sich die Autos in den ersten Spielstunden per Tastatur noch vernünftig fahren lassen, wird es vor allem auf den Stadtstrecken zunehmende schwerer die Boliden bei Drifts auf der Strecke zu halten. Gefühl ist dabei angesagt, denn bei schnellen Bewegungen endet der Wagen oft an der Leitplanke oder am nächsten Baum. Immerhin ergeht es selbst den von der Mac CPU gesteuerten Fahrern nicht anders - die verhalten sich relativ menschlich und begehen ebenfalls Fahrfehler, duellieren sich untereinander und fahren eben nicht einfach nur stupide in einer Reihe hintereinander.


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In Sachen Grafik weiß Flatout 2 auf dem Mac zu Gefallen, ragt aber auch nicht sonderlich hervor - Fahrzeuge wie Strecken sind abwechslungsreich und detailliert, überraschen aber auch nicht mit ungewohnter Brillianz. Das Schadensmodell ist ebenfalls sehr ordentlich, denn bei Crashes werden die Autos mehr und mehr in ihre Einzelteile zerlegt. Hin und wieder gab es auf unserer Testkonfiguration kleine Ruckler zu begutachten, insbesondere wenn sich mehrere Fahrzeuge auf den Bildschirm drängelten. Zur Not gilt es bei den optischen Effekten Hand anzulegen und hier etwas sparsamer umzugehen, was dann auch auf schwächeren Rechnern mit flüssigem Gameplay belohnt wird.


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Eine kleine Enttäuschung ist aber die musikalische Untermalung des TrashRacers: Dieser Autor ist sich im Klaren darüber, dass es Menschen gibt, die den Alternative/Punk Klängen durchaus nicht abgeneigt sind. Insofern kommt hier die Geschmacksfrage ins Spiel - weniger verhandelbar ist hingegen die Auswahl des Soundtracks, denn die ist nicht sehr abwechslungsreich, was gepaart mit dem engen Musikspektrum zu raschen Wiederholungen führt. Immerhin Motorengeräusche und Crashsounds klingen glaubwürdig und hören sich knallig an.

Wer jetzt schon voller Sehnsucht zum nächsten Internethändler will, um seine Bestellung aufzugeben, der sei gewarnt - Flatout 2 läuft nämlich nur und ausschliesslich auf Intel Macs und setzt OS X 10.4.11 voraus. Zudem sind 1 GB RAM und eine 128 MB Grafikkarte empfehlenswert, sofern ihr in den Genuß aller Details kommen wollt - entgegen anderslautender Gerüchte läuft FlatOut 2 jedoch selbst noch auf MacBook/MacMini Rechnern mit Intel GMA 950 Chip relativ genießbar. Auf MacBooks mit Intel GMA X3100 läuft FlatOut 2 in den niedrigsten Einstellungen sogar absolut flüssig, nachfolgender Screenshot stammt vom MacBook. Die im Internet frei erhältliche Demo-Version dürfte der beste Performance-Check sein. Wer noch keines hat, leistet sich außerdem zusätzlich zum Spiel übrigens möglichst auch ein GamePad, welches die Kontrolle über den eigenen Wagen doch erheblich erleichtert.



FlatOut 2 on MacBook Intel GMA X3100 (low details) - click to enlarge

Sebastian meint:

Sebastian

Wromm! FlatOut 2 gibt Vollgas und dürfte wohl alle Fans von Trash-Racern zufriedenstellen. Da Mac-Gamer zuletzt wenig Auswahl in diesem Bereich hatten, darf nun beherzt zugegriffen werden - vorausgesetzt ihr könnt die kleinen Mankos im Bereich Steuerung (mit Tastatur) sowie dem Sound verschmerzen. Abgesehen davon überzeugt FlatOut 2 hingegen mit einem kompromisslosen Action-Gameplay und intelligenten Features sowie Minispielen. Macintosh Spieler mit Benzin im Blut greifen zu!

Positiv

  • Nonstop-Action
  • Guter Umfang
  • Online & LAN Multiplayer

Negativ

  • Nur Intel Macs only
  • Soundkulisse abwechslungsarm
Userwertung
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Flatout 2 Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit September 2008
Vermarkter VirtualProgramming
Wertung 7.6
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neXGam YouTube Channel
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