Das Spielprinzip ist vordergründig recht simpel, offenbart nach erstem Anspielen aber ein cleveres Konzept. Der Spieler steuert eine hüpfende Kugel mit einem Vogelkopf, die sich über verschiedenartige Kacheln bewegt, die auf einer Wasserfläche angeordnet sind. Man hat zwei Aktionsmöglichkeiten: 1. Picken – Man pickt mit dem Schnabel auf eine Kachel, die daraufhin einen Sprung bekommt. 2. Springen – Man überspringt eine Kachel, wobei man aber darauf achten muss nicht im Wasser zu landen.
Das Ziel des Spiels besteht darin, alle Gegner zu versenken, ohne selbst ins Wasser zu fallen. Die Spielfelder sind immer exakt einen Bildschirm groß, Scrolling entfällt somit und das Spielgeschehen ist sehr übersichtlich. Es gibt Eckpunkte, die unzerstörbar sind und aus denen gern mal Gegner auftauchen. Wird eine der zerbrechlichen Kacheln „angepickt“, versinkt diese und alle an sie angeschlossenen Kacheln im Wasser, sofern keine Verbindung mehr zu einem der Eckpunkte besteht. Gegner und Spieler die sich auf diesen Kacheln befinden versinken natürlich auch. Bestehen Verbindungen zu mehreren Eckpunkten, müssen alle Kacheln, die diese Verbindung aufrecht erhalten, angepickt werden, damit der dazwischen liegende Bereich versinkt. Dabei muss man manchmal tierisch aufpassen, nicht sich selbst oder seinen Mitspieler versehentlich zu versenken. Nach kurzer Zeit erscheinen die zuvor versunkenen Kacheln wieder.
Die Gegnerschar ist vielfältig und stets lustig gezeichnet und animiert. So gibt es z.B. hoppelnde Häschen, Eierköpfe, Schlangen die beschleunigen wenn sie den Spieler sehen, Schnecken die angepickte Kacheln „reparieren“ und natürlich die schwarzen Gegner, die dem Spielersprite ähneln und dieselben Fähigkeiten besitzen. Diese zu überlisten ist gar nicht so einfach, da sie recht clever agieren. So was nennt man wohl K.I. ,,,-)
Ein negativer Punkt ist die Unfairness einiger Gegnertypen. So sind die Raketen meiner Ansicht nach viel zu schnell, so dass das Bestehen einiger Levels zum Glücksspiel wird. Auch die Schrauben sind schwer zu besiegen, da sie wild umherspringen und dem Spieler schnell Lebenspunkte kosten können. Spielt man zu zweit, wird dieser Negativpunkt allerdings relativiert, denn gemeinsam ist man bekanntlich stärker.
Ein zweiter Minuspunkt ist der geringe Umfang des Spiels. Nach wenigen Stunden ist man komplett durch, wird in dieser Zeit allerdings bestens unterhalten. Löblich ist die Speicherfunktion, die es erlaubt in dem Level weiterzuspielen wo man aufgehört hat.
Nun noch ein paar Worte zu den Endgegnern. Diese gehören zu den Höhepunkten des Spiels. Sie sind herausfordernd, aber nicht so schwer zu besiegen dass Frust aufkommt. Nach ein paar Anläufen packt man sie in der Regel. Und es macht richtig Spaß gegen sie anzutreten. Apropos Schwierigkeitsgrad: Dieser lässt sich praktisch variieren, indem man dem Spieler ein bis drei Lebenspunkte spendiert. Bei einem Punkt ist schon bei der ersten Feindberührung Feierabend und der Level muss von vorn begonnen werden, bei drei Punkten verkraftet man zwei Berührungen. Fällt man ins Wasser, ist allerdings sofort ein Leben futsch.
Im Optionsmenü lässt sich z.B. das Kacheldesign ändern und es kann die Anzahl der Leben eingestellt werden. Spielkomfort wird hier groß geschrieben, was bei Titeln aus der Zeit nicht immer selbstverständlich ist.
Die Grafik ist einfach und übersichtlich gehalten, die Gegner sind putzig anzuschauen wodurch der Humor nicht zu kurz kommt. Pompöse Grafikorgien darf man aber nicht erwarten. Der Soundtrack geht schnell ins Ohr und passt gut zum Spielgeschehen.
Splash Lake bekommt von mir trotz seiner relativen Unbekanntheit eine klare Kaufempfehlung, vor allem da es günstig zu bekommen ist. Der 2-Spieler-Modus ist der Hammer und motiviert auch längerfristig. Das Spiel steht für mich ganz klar auf einer Stufe mit Bomberman. Schade dass es nie einen Nachfolger gab.