
Hier könnt Ihr Spiele nach „Punkten, Differenz“ und „Frei“ auf sieben Kursen (manche müsst Ihr erst noch Freispielen) absolvieren, sowie im „Meisterschaftsmodus“ beginnen, in dem es heißt Eure Karriere als bester Golfer zu starten. Angefangen bei der „Juniorklasse, geht es weiter über die „Profiklasse“ bis hin zur „Meisterklasse“. In den einzelnen Klassen müsst Ihr nun alle Turniere absolvieren (und hoffentlich auch gewinnen ,,,) ). Je nach Klasse und Turnier wachsen hier die Preisgelder stetig an und werden wie im richtigen Golf auf die erreichten Plätze verteilt. Die vorher angegebene Siegprämie gibt es aber nur für den 1. Platz.
Zu Beginn jedes Loches dürft Ihr nun auf dem oberen Bildschirm einen virtuellen Flug über den 3D berechneten Kurs verfolgen. Auf dem unteren Display geschieht gleiches in 2D aus der Vogelperspektive. Anschließend geht es zum Abschlag (Tee) an dem Ihr Euren Schlag vorbereiten könnt. Auf dem unteren Touchscreen könnt Ihr nun (optional wie immer für Links- und Rechtshänder einstellbar mit entsprechend platzierten Symbolen) verschiedene Einstellungen vornehmen. So lässt sich hier der vom CPU vorgegebene Schläger wechseln, das Gelände inkl. der Vorberechneten Landezone inspizieren, ein virtueller Flug zum Landepunkt starten, der Zielpunkt per Pin verrücken oder aber der Abschlagbildschirm aufrufen werden. Hier könnt Ihr auch jederzeit die Entfernung zur Fahne, die derzeitigen Windverhältnisse und die Lage Eures Balls (je nach Untergrund entscheidend für die reelle Schlagweite im Gegensatz zur möglichen Weite des Schlägers) ablesen.
Geht Ihr zum Abschlag über, könnt Ihr hier noch einmal die Abschlagrichtung verändern. Auf dem oberen Display wird Euch zeitgleich eine Flugkurve des Balls eingeblendet, die sich nun Euren Entscheidungen anpasst. Neben dem Ball und dem Schläger seht Ihr nun auch ein bis zwei Linien . Die orangefarbene zeigt die maximale Stärke des gewählten Schlägers an. Habt Ihr das Tee verlassen und könnt die Fahne mit dem nächsten Schlag erreichen, signalisiert Euch eine blaue Linie, wie weit Ihr ausholen müsst, um die Entfernung zur Fahne zu überbrücken. Hierbei sind aber keine Wind bzw. Höhenunterschiede mit einberechnet. Diese Faktoren müsst Ihr wie ein Profi selber mit einfließen lassen. Berührt nun mit dem Stift den Schläger, zieht diesen bis zur gewünschten Schlagstärke zurück und lasst diesen anschließend wieder nach oben (nicht zu langsam) auf den Ball treffen um diesen zu schlagen. Trefft Ihr den Ball mittig, wird dieser den vorher angezeigten Weg nehmen. Schlagt Ihr quasi am Ball vorbei, wird dies als Luftschlag angezeigt und gezählt. Trefft Ihr den Ball zu weit außen, verreist Euer Schlag nach links oder rechts. Um Hindernissen auszuweichen, könnt Schläger aber natürlich auch mit Absicht seitlich nach hinten führen (45°), um so einen Fade oder Draw (Flugbahn mit Links- bzw. Rechtskurve) auszuführen. Wer es mit dem zurückziehen des Stiftes nicht so hat, kann die Abschlagsfunktion auf Knopfdruck ändern und dann von links nach rechts bzw. rechts nach links den Schlag ausholen.

Am Abschlag könnt Ihr rechts auch noch den Ball anklicken um hier den Aufschlagpunkt oben bzw. unten von der Mitte zu platzieren. Hierdurch könnt Ihr dem Ball „Spin“ geben, also eine Rotation vor- oder Rückwärts um diesen nach der Landung noch etwas mehr laufen zu lassen bzw. abzubremsen. Wie Golf erfahrene feststellen, bietet Touch Golf alles das, was beim richtigen Golfsport auch möglich und nötig ist. Schafft es der Ball auf das Grün, geht es ans Putten (einlochen). Hier markieren Euch Pfeile auf einem Gitternetz die Gegebenheiten des Grüns. Über das digitale Steuerkreuz könnt Ihr Euch die Situation aus mehreren Blickwinkeln angucken. Drück Ihr das Kreuz nach recht blendet sich eine Hilfslinie ein, wie Euer Ball laufen wird. Verstellt Ihr nun die Abschlagrichtung so, daß die Linie das Loch trifft, müsst Ihr nur noch die richtige Schwungstärke treffen und der Ball landet im Loch.
Die grafische Bewertung des Titels ist etwas schwer, da es im oberen Bereich zwar in 3D dargestellt wird, hier aber klare Leistungsgrenzen des DS aufgezeigt werden. Der allgemeine Look, die Figuren und deren auswechselbaren Kleidungsstücke, die Flüge über die (insgesamt sieben) Kurse sowie der dargestellte Flug des Balls können voll überzeugen. Lediglich bei den emotionalen Animationen nach einem Schlag lassen durch die Zoom-Optik die Texturen der Hintergründe stark aufpixeln und matschig aussehen. Dies sollte im Grunde aber niemanden großartig stören.

Beim Sound war es im Golfgenre noch nie einfach das passende zu finden. Im Hintergrund dudeln ein paar Melodien die auf 18 Löcher gezogen etwas nerven und teilweise als Kaufhausmusik zu betiteln sind. Leider gibt es hier pro Kurs immer nur eine Melodie. Je nach Schlag applaudieren Zuschauer oder lassen bei knappen Bällen die enttäuschte Spannung aus Ihren Lungen. Ab und vernehmt Ihr auch ein Windgeräusch, was Ihr nicht missachten solltet, denn spätestens dann wirkt sich das auch spürbar auf die Flugbahn Eures Balls aus. Die Steuerung des Spiels wurde sehr gut auf den DS zurechtgeschneidert. Wie man es von Nintendo gewöhnt ist, ist diese auch auf viele Bedürfnisse einstellbar und hinterließ nur positive Eindrücke.
Mit Touch Golf: Birdie Challenge, welches übrigens in Zusammenarbeit mit dem "Phoenix Country Club (PHOENIX SEAGAIA RESORT)" entwickelt wurde, liefert Nintendo ein grundsolides Golfspiel für Zwischendurch bzw. Unterwegs ab. Freunde dieser Sportart werden hier sicherlich viel Stunden Spaß haben können, wobei der zu Anfang recht einfache Schwierigkeitsgrad im Verlauf der Meisterschaft eine angenehme Steigerungskurve vollführt. Mehrere Modi lassen auch schnelle Spiele zu. Der installierte Multiplayer-Part mit bis zu vier Personen (es wird nur ein Modul benötigt) sowie die Möglichkeit an zwei bis vier Freunde eine Demo zu senden unterstreicht das zukunftsorientierte Auftreten von Nintendo und seinem DS. Ich werde sicherlich die nächsten Monate wissen, was ich in meiner Frühstücks- und Mittagspause machen werden.