Erzählen ohne Worte
Anders als bei Visual Novels oder Kinetic Novels verzichtet der Titel vollständig auf Text und erzählt seine Geschichte ausschließlich über aquarellähnliche Bilder mit sparsamen Animationen. Diese visuellen Elemente verleihen der Story ihre besondere Kraft. Kein Wunder: Die Illustrationen stammen von Taisuke Kanasaki, der bereits für die Another Code-Reihe und Hotel Dusk: Room 215 auf dem Nintendo DS verantwortlich zeichnete. Seine Illustrationen transportieren mit ihren Farben die jeweilige Stimmung sensationell. Untermalt wird das Ganze von einem ebenso großartigen Soundtrack – die Klaviermelodien begleiten den Spieler angenehm unaufdringlich durch die Geschichte, sodass die Spielzeit wie im Flug vergeht. Dabei schickt man den Spieler auf eine Reise zu emotionalen Höhen und Tiefen, wie es nur wenige andere Spiele es vermögen.
Nach etwa einer Stunde hat man sich durch die sieben Kapitel des Spiels gesehen und der Epilog läuft bereits. Durch die geringe Interaktivität gleicht das Erlebnis eher einem kurzweiligen Film als einem traditionellen Game. Jedoch ist es genau die richtige Dosis, um gut zu unterhalten – für mich wertvoller als ein in die Länge gezogenes Spiel mit Wiederholungen. Anders als bei Visual Novels ist hier das Ende eindeutig und lässt keine anderen Schlüsse zu. Auch verschiedene Enden findet man vergebens, so dass man tatsächlich nach dem ersten Spieldurchgang alles gesehen hat. Wer sich an den schmucken Artworks nicht sattsehen kann, kann diese zumindest nach dem erstmaligen Durchspielen im Hauptmenü in der Galerie ansehen.
Dear Me, I Was - Eine berührende interaktive Geschichte im Test

Seit der Veröffentlichung der Switch 2 sind bereits viele Titel für die Konsole erschienen. Die meisten davon sind jedoch keine Exklusivtitel. Umso mehr sticht ein kürzlich veröffentlichtes Spiel hervor, das sogar hochkarätig besetzt ist: Dear Me, I Was von Publisher Arc System Works. Dieses ungewöhnliche Werk hat einen besonderen Platz auf meiner Konsole erhalten.
Michael meint:
Positiv
- berührende Geschichte
- stylische Präsentation
- wundervoller Soundtrack
Negativ
- kurze Spielzeit
- kaum Gameplay
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von Kou:
Gestorben wird überall! Wirklich..Tatsächlich kein Spoiler fürs game! ...
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von Ignorama:
Naja, da du vermutlich eh grad heavy was gespoilert hast, komme ich eh nicht mehr in Versuchung Danke...
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von Kou:
Quasi ein novel ohne Worte. Nur musik und ein wenig drag&drop/bilder malen per anslog stick.. Schon crazy hübsch gemacht. Hätte man prinzipiell auch gratis anbieten können aber hey.. Vielleicht kommen mal andere Episoden. Gibt ja doch einige Charakter. Jetzt muss ich auch noch another code...
Erwartungen richtig setzen
Wer mit der Erwartungshaltung herangeht, einen neuen Adventure-Titel mit Illustrationen vom ehemaligen CING-Entwickler Taisuke Kanasaki zu erhalten, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Die wenigen, rudimentären Interaktionsmöglichkeiten beschränken sich auf einzelne Klicks auf hervorgehobene Objekte und werden die Spieler nicht herausfordern. Was Sie dafür erhalten, ist eine ergreifende Geschichte über das Leben einer Frau, untermalt von fantastischen Bildern und einem stimmungsvollen Soundtrack. Wem das genügt, der sollte auf jeden Fall einen Blick darauf werfen.