Mafia: The old Country - zurück zu den Wurzeln im Test
Mafia – eine Spielreihe, die mit ihrem Beginn Anfang 2002 einen fulminanten Start hinlegte, 2010 einen fantastischen Nachfolger ablieferte und mit Mafia III 2016 die Meinungen weit auseinanderbrachten. Nun soll das Rad rund werden und wir dürfen mit „Mafia: The Old Country“ die Entstehung der „Familien“ im ursprünglichen Sizilien anfand des 20. Jahrhunderts miterleben.
Ich erinner mich noch, als wir damals den ersten Teil auf einem 9000MHz Aldi PC gesuchtet haben. Die Freiheit, die Geschichte, die Lokation – hier passte alles, bis wohl auf das schwerste Autorennen, gab es seinerzeit nur wenige Controller/Joysticks, was das Steuern enorm erschwerte. Aber wie wurde Don Salierie zu diesem Mann. Nun das erfahren wir nicht wie gedacht im vierten Anlauf und „Mafia: The Old Country“, wer allerdings fleißig sucht, wird zumindest eine interessante Erwähnung über ihn finden können. Nein wir übernehmen die Rolle des armen und verschuldeten „Enzo“, der mit seinem Kumpel die Schulden in einer sizilianischen Schwefelmiene abarbeiten darf. Hier geht es nicht zimperlich zu und die Leben der Arbeiter sind weniger wert, als das „gelbe Gold“, was sie zu Tage fördern. In Kürze seid ihr nach einem Vorfall gezwungen aus der brutalen Welt unter der Knute von Don Spadaro zu entfliehen. Gott sei Dank werdet ihr hierbei von Männern des Don Torrisi gefunden und aufgenommen. Es beginnt euer harter Weg in der Familie Anerkennung und Respekt zu erlangen, von der Pike an und aus einem Zimmer, das auch ein Schweinestall hätte sein können. Als Lichtblick dient hier nicht nur Ruhm und Ehre, sondern ebenfalls die Tochter des Don´s.- ob das allerdings eine gute Idee ist?
Im Vorfeld haben die Entwickler lange Zeit auf Sizilien verbracht, über die Kultur, die Gebräuche, die Musik, die Töne und vor allem die wunderschöne Landschaft zu lernen. Und dies bringen sie im Spiel in voller Pracht auf den Bildschirm, obgleich es technisch ab und an selbst im Performance Modus schon mal an einer Ecke ruckelt oder manch Grafik vor euch sichtlich aufploppt. Verziehen sei es, denn das Gesamtpaket überzeugt mit viel Detailreichtum, toll generierten Charakteren, einer deutschen Vertonung auf höchstem Maß und einer Geschichte, die vielen Charakteren Zeit für eine Entwicklung lässt. Ja Mafia: The Old Country ist ein „oldschool“ Game – linear, mit 14 Kapiteln und circa 13 Stunden Spielzeit sehr überschaubar und in der Pace eher gemächlich unterwegs. Es als interaktiven Film zu bezeichnen wäre falsch, wobei es ab und an den Hang dazu hat. Hierdurch fühlt man mit den unterschiedlichen Figuren und deren Facetten aber einfach mit und selbst „Onkels Liebling Cesare“, den man zu Beginn am liebsten irgendwo hinter einer Hecke verscharren möchte, entwickelt sich im Verlauf zum guten Kumpel. Und zu Feier des Tages wartet auch auf Sizilien wieder ein Autorennen auf euch. Also was soll schief gehen.
Nunja, um einen Kuchen Rund zu bekommen, bedarf es auch eines guten Gameplays und hier muss das Huhn leider Federn lassen, denn obgleich es passend zur Story Oldschool ist, setzt es schnell Staub an. Neue Mission, neue Fahrt zur Lokation, neues Durchschleichen und verstecken von Gegner, was sehr an AC anmuten lässt, diese Reihe es dann aber doch besser macht und am Ende wartet der Boss, der in einem sizilianischen Messerkampf bezwungen werden muss. Wer die Lust verliert, darf gern mal die Variante des Rambos ausprobieren – diese geht im Deckungskampf nämlich mit ein paar Verbänden auch auf und spart enorm viel Zeit. Als Beilagen dienen das Sammeln von „Zeitungen, Statuen, Heiligenablichtungen und Fuchsfiguren“ sowie das auffinden von Symbolen, die ihr gegen Geld eintauschen könnt. Mit diesem lassen sich neue Waffen, Fahrzeuge, Kleidungsstücke oder Pferde samt Zubehör erwerben. Nett, aber gefühlt braucht man all diese Dinge zu keiner Zeit. Ok, vielleicht bis auf die Statuen und Amulette, die euch an eurem Rosenkranz verschiedene Buffs geben. Gerade da das Einsammeln von Items, die sich freundlicherweise auf der Karte offenbaren, wenn ihr in der Nähe wart, nur in bestimmten freien Passagen möglich ist, solltet ihr im ersten Anlauf vielleicht nicht zu viel Zeit dafür opfern. Denn es geht deutlich zu Lasten der Geschichte, die erlebt werden möchte. In einer weiteren Runde macht dies mehr Sinn und erlaubt es euch, die vielen schönen Orte der Insel ganz in Ruhe anzusehen. Und so an manch schönen Platz noch ein Foto zu schießen und so die Arbeit der Entwickler am Schauplatz mit ihren vielen Details zu genießen.
Immer mit im Blick ist bereits die Verbindung zu Empire Bay, dem Aufbau in Übersee und den Nutzen, den diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch für die sizilianischen Familien bringen. So gehören neben Waffen und Whisky ebenso das „Dolce Vita“ genauso zur Geschichte, wie das Fortschreiten der Technik und der Automobile. Diese sind für meinen Geschmack dann schon etwas zu schnell unterwegs, betrachtet man die ersten Kilometer in „Mafia 1“ und den dort erreichten Geschwindigkeiten. Fans bekommen zu Beginn übrigens Belohnungen, je mehr Teile von der „Mafia Definitive Edition“ gespielt wurden. Gekoppelt an Boni in der „Deluxe Edition“, bekommt man so zum Start schon ein ziemlich großes „Sorglos Paket“ an die Hand gelegt. Warum die Deluxe nehmen? Na weil das Basisspiel lediglich mit 49,99 Euro und die Deluxe mit 59,99 Euro nur 10€ mehr kostet. Und wann bekam man zum letzten Male (zumindest auf Konsolen) so einen günstigen AA-Titel an die Hand gelegt?
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Stefan meint:
Kann Mafia: The Old Country voll überzeugen und Teil 1 vom Thron schubsen? Nein, ich glaube, mit dieser Art von Geschichten ist das heute nicht mehr machbar, da es einfach schon zu viel gab. Auch Teil 2 mit seinen tollen Schlitten und der Musik der 1950er Jahre darf seinen Platz aus meiner Sicht behalten. Dafür war dieser einfach zu „rund“. Der umstrittene dritte Teil rückt in meinen Augen aber nun klar auf Platz 4, denn dafür ist mit Mafia: The Old Country einfach die bessere Geschichte und der schönere Ort vorhanden. Mir hat es gefallen das südliche Italien, die Wurzeln und Fehden der Mafia Clans mitzuerleben. Vollends in den Bann ziehen wie damals der Erstling konnte mich „The Old Country“ allerdings nicht. Dafür war das Gameplay am Ende doch zu eintönig. Der günstige Preis und der Nostalgiebonus eines Mafiaspiels dürfte für viele aber Grund genug sein, die Anfänge der Geschichte erleben zu wollen!
Seit vorgestern beendet.
Wenig überraschend zum Schluss, die Musik holte mich auch nicht so ab und das mit den Messerkämpfen war gen Ende dann auch mehr Pflicht .
Aber die Grafik und Landschaft war schön und die Story sowie die Charakter Entwicklung wie in alten Zeiten mit der nötigen Prise...
Kann Mafia: The Old Country voll überzeugen und Teil 1 vom Thron schubsen? Nein, ich glaube, mit dieser Art von Geschichten ist das heute nicht mehr machbar, da es einfach schon zu viel gab. Auch Teil 2 mit seinen tollen Schlitten und der Musik der 1950er Jahre darf seinen Platz aus meiner Sicht behalten. Dafür war dieser einfach zu „rund“. Der umstrittene dritte Teil rückt in meinen Augen aber nun klar auf Platz 4, denn dafür ist mit Mafia: The Old Country einfach die bessere Geschichte und der schönere Ort vorhanden. Mir hat es gefallen das südliche Italien, die Wurzeln und Fehden der Mafia Clans mitzuerleben. Vollends in den Bann ziehen wie damals der Erstling konnte mich „The Old Country“ allerdings nicht. Dafür war das Gameplay am Ende doch zu eintönig. Der günstige Preis und der Nostalgiebonus eines Mafiaspiels dürfte für viele aber Grund genug sein, die Anfänge der Geschichte erleben zu wollen!