Zumba Fitness Rush im Test

Nach dem ersten Zumba Fitness wollte ich eigentlich keinen neuen Ableger mehr sehen. Der Kinect Markt ist gesättigt, was Tanzspiele angeht. Dance Central 2, Black Eyes Peas Experience und das sehr gute Your Shape Fitness Evolved 2012 bieten hohe Qualität, um das Tanzbein zu schwingen und gleichzeitig einige Kalorien zu verlieren. Glaubt man den Zahlen der Entwickler, verkaufte sich Zumba Fitness ganze 6 Millionen Mal (verteilt auf alle Konsolen) und so ist es kein Wunder, dass nun Zumba Fitness Rush erscheint und Besserung verspricht. Und um die grundlegene Frage zu beantworten: Ja, Rush ist besser als sein Nachfolger! Und nein, es ist immer noch kein sonderlich gutes Tanzspiel! Aber schauen wir uns einfach mal der Reihe nach an, was alles drin steckt.

Im Hauptmenü dreht sich alles um Kurse. Startet ihr einen Kurs, müsst ihr Lieder nachtanzen, die euch hintereinander ins Schwitzen bringen. Die Länge der Kurse könnt ihr dabei frei wählen. Wollt ihr euch eine individuelle Songliste erstellen und zu dieser das Tanzbein schwingen, ist dies ebenfalls möglich. Wer nur begrenzt Zeit hat, kann sich ein Lied aussuchen und ebenfalls loslegen. Mehr gibt's bei Zumba Fitness Rush nicht. Das ist schade! Die Kurse motivieren nämlich nicht wirklich zum konstanten Spielen. Ihr tanzt zwar zu fetzigen Musikstücken und begutachtet am Ende eine Punktewertung inklusive Kalorienstatistik, mehr Motivationsfaktoren gibt es aber nicht. Da haben Dance Central 2 oder Your Shape 2012 die Nase vorn.

Glücklicherweise sind die aus dem Vorgänger bekannten bunten Schattentänzer verschwunden, die euch auf der Bühne erwarteten. Bei Rush geben sich originale Zumba Trainer die Ehre. Sobald ihr einen Song oder Kurs startet, findet ihr euch auf einer der zehn verschiedenen Bühnen wieder und müsst die Bewegungen des Tänzern nachtanzen. Dabei ist die Bewegungserkennung zwar besser als beim Vorgänger, wirklich gut funktioniert sie aber dennoch nicht. Ein Pluspunkt ist, dass ihr euch diesmal wirklich bewegen müsst, um Punkte zu machen. Lobte euch der erste Teil bereits, wenn ihr einfach nur vor dem Sensor standet, braucht ihr hier nicht umbedingt die richtigen Tanzschritte zu machen, um Punkte zu kassieren. So hoppste ich wie wild vor Kinect und ein "Super" und "Weiter so" leuchtete auf dem Bildschirm, gefolgt von Punkten. Jetzt mag man zwar anbringen, dass so Neulinge nicht demotiviert werden, aber eine korrekte Erkennung meiner Bewegungen möchte ich schon sehen! Vor allem in einem Tanzspiel. Hier ist noch ganz viel Luft nach oben! Schön ist der Zwei-Spieler-Modus, der euch das simultane Tanzen erlaubt.
 

Technisch hat sich auch etwas getan, zumindest auf den zweiten Blick. Sehen die Tänzer noch ganz nett aus, wirken die Bühnen unglaublich leer und detailarm. Zudem schwankt die Qualität gehörig. Einmal bekommt ihr nette Lichteffekte zu sehen und ein anderes Mal sieht das Spiel aus, wie der ersten Xbox entsprungen. Sehr kurios. Die Detailfülle eines Dance Central wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Bei der Songauswahl glänzt Zumba Fitness Rush glücklicherweise. Weit über 30 Lieder erwarten euch und sind in verschiedene Musikrichtungen unterteilt. Zwar nehmen Latin und Bollywood recht viel Platz ein, aber auch Hip Hop, RNB und ein paar Dance Tracks sind zu finden. Sogar Stars wie Pit Bull und Nicole Scherzinger werdet ihr zu hören bekommen.