Quackshot im Test

Mega Drive
Wenn es eine Sache gibt, die sämtliche Lizenzspiele gemeinsam haben, dann ist das in der Regel die magere Qualität. Verständlich, denn meist werden diese Titel einfach kurz hin geklatscht, in der Hoffnung, dass die erworbene Lizenz dennoch für ordentliche Verkaufszahlen sorgt. Schade eigentlich – dieser schlechte Ruf macht es Neulingen in dieser Kategorie sehr schwer, Anerkennung zu finden. Ja, es gibt hin und wieder gute Lizenzversoftungen. Und aus genau dieser Schublade stammt der Titel, den wir euch heute vorstellen möchten: Quackshot.

quackshot_artwork.jpg
 

Hierbei handelt es sich um ein reinrassiges Hüpfspiel, sprich Jump’n Run, in dem ihr die Rolle von niemandem geringeren als Donald Duck himself übernehmt. In den folgenden Stunden hüpft ihr euch nun also durch bunte, abwechslungsreiche Levels. Zwischendurch wird auch immer mal wieder geballert, schließlich ist die Ente mit Items wie Gummipfropfen und Popcornkanone ausgestattet. Die größten Anteile machen aber ganz klar die Hüpfpassagen aus. Diese sind schon zu Beginn recht fordernd und werden von Level zu Level immer anspruchsvoller. Gegen Ende verlangen sie euch schließlich alles ab, was für den ein oder anderen Frustmoment sorgen kann, nicht zuletzt auch, weil ihr nicht jederzeit speichern könnt – fest angewiesen auf die spärlich verteilten Checkpoints lautet die harte Wahrheit.

 1.jpg2.jpg

Natürlich findet sich  auch eine Story auf dem Modul wieder. Diese ist aber (wie zu erwarten) nicht besonders komplex oder tiefgründig. Hier zählen dann wohl doch eben andere Tugenden. Hier also die Rahmenhandlung in Kurzform: Das Abenteuer des guten Donald beginnt in der Bücherei des weltberühmten Onkels Dagobert Duck. An diesem Örtchen fand Donald rein zufällig eine geheimnisvolle Schatzkarte des bekannten Königs Garuzia. Der böse Kater Karlo, welcher natürlich auch in diesem Abenteuer die Rolle des Oberbösewichts übernimmt, hat ihn zufällig dabei beobachtet. Daraufhin will euch dieser die Karte prompt aus den Händen reißen. Somit beginnt die aufregende Reise, stets mit Kater Karlo im Nacken, der es auf die Karte abgesehen hat. Auf eurem Weg begleiten euch Donalds Neffen Tick, Trick und Track.

3.jpg

Wie vorhin schon erwähnt, erweist sich Donald als sehr kreativ und kombinationsbegabt. So macht ihr den fiesen Untertanen Karlos´ mit Gummipfropfengewehr, Popcornkanone und anderen verrückten Geräten ordentlich Dampf unterm Hintern. Doch mit den Pfropfen  könnt ihr die Gegner nicht nur kurzzeitig kampfunfähig machen, sondern durch gutes Zielen sogar neue Wege ebnen – ihr könnt nämlich auf den haftenden Gummi hinaufspringen. Ein paar gut platzierte Pfropfen können also durchaus als Treppe genutzt werden. Davon abgesehen bekommt ihr bewährte Hüpfspielkost geboten. Ihr flitzt, hüpft und kriecht durch die spannenden Levels und genießt die abwechslungsreichen Hintergründe, sowie die teils irrwitzigen Gegner. Ab und an trefft ihr sogar auf alte Bekannte, wie etwa Goofy. Diese haben nicht nur hilfreiche Tipps parat, sondern überreichen euch meist auch einen neuen Gegenstand – manchmal sind diese zum Weiterkommen zwingend erforderlich, aber gelegentlich bescheren sie euch einfach lediglich mehr Feuerkraft.

4.jpg5.jpg
 

Ihr merkt: Bei Quackshot muss man gelegentlich schon seinen Kopf einschalten, um in den Levels weiterzukommen. Auch zu erwähnen seien an dieser Stelle die Fahnenmäste, die breitflächig im Spiel verstreut sind. Wenn ihr an solch einem Punkt angekommen seid, könnt ihr in euer Flugzeug springen und zu einem vorherigen Ort zurückkehren. So kann es durchaus sein, dass ihr mal an einem Punkt nicht weiterkommt, weil ihr dazu zwingend ein bestimmtes Item aus einem anderen Level benötigt. Solche Denkaufgaben halten euch ordentlich auf Trab, sorgen aber auch für einen hohen Motivationsfaktor – wenn ihr irgendwann dann doch an einer scheinbar unmöglichen Stelle weiterkommt, zaubert das Spiel unweigerlich ein dickes Grinsen auf euer Gesicht.

6.jpg

Bereits angeschnitten haben wir den Aspekt Abwechslungsfaktor. In der Tat hält Quackshot die ein oder andere Überraschung für euch bereit. Das Spiel beginnt in Entenhausen, welches durch seine verwinkelten Gassen zu überzeugen weiß. Später besucht ihr aber auch andere, teils exotische Orte, die nicht von ungefähr sehr stark an Indiana Jones erinnern. Da wären zum Beispiel Mexiko und Ägypten, welche ein klasse Kontrast zum Eingangsszenario darstellen. Deutlich kälter, aber nicht weniger faszinierend ist der Trip durch den Südpolarkreis. Doch nicht nur optisch unterseiden sich die Schauplätze voneinander, auch spielerisch sind Unterschiede festzustellen. So habt ihr beispielsweise in den Pyramiden nicht nur mit fiesen Gegnern, sondern auch tödlichen Fallen zu tun. Weitere tolle Einfälle sind die Stellen, wo ihr mit diversen Konstruktionen, wie etwa einer Seilbahn, durch die Gegend düst. Solche Abschnitte gibt es ein paar Mal und treiben euch garantiert die Schweißperlen auf die Stirn!

7.jpg  8.jpg

Grafisch gibt es fast nichts zu meckern. Die Kapitel explodieren vor schierer Abwechslung und auch ansonsten ist die technische Anpassung ganz hervorragend gelungen. Was SEGA hier auf die Beine stellte, war einfach unglaublich gut und zwar systemübergreifend. Von den imposanten Aufmachungen (Hintergründe) bis hin zu den originellen Animationen gibt es nichts, was man dem Spiel negativ ankreiden könnte. Auch nicht zu verachten ist das butterweiche Scrolling – besonders in diesem Genre ein Segen. Zu guter Letzt sei noch die tolle Präsentation erwähnt, welche sich durch das ganze Abenteuer hindurch zieht. Nicht ganz mithalten kann in dieser Hinsicht der Sound. Der ist nicht wuchtig genug, zudem wiederholen sich die Sounds gegen Ende zu sehr. Abgesehen von der ansonsten superben Technik kann man hier aber darüber hinweg sehen.

 

Unser Videoreview zu Quackshot:

Dominik meint:

Dominik

Quackshot ist ein gutes, jedoch kein aus der Masse besonders herausstechendes Jump’n Run. Woran liegt es also, dass mich dieses Spiel so begeistert hat? Wohl in erster Linie an der grafischen Anpassung. Was die Entwickler hier geschaffen haben, war damals auf dem Mega Drive grandios. Aber was den Titel letztendlich so gut macht, ist ein viel einfacherer Grund: Alles wirkt wie aus einem Guss. Von der punktgenauen Steuerung, über den Abwechslungsreichtum, bis hin zur liebevollen Präsentation kann ich Quackshot jedem Genrefan empfehlen. Allerdings sollte man sich gegen Ende auf einige Fruststellen einstellen, da man nicht frei im Level speichern kann. Mein Tipp: Zockt das Spiel auf einem Emulator – durch die Quicksavefunktion ist dieses Manko hier nämlich ausgebügelt!

Positiv

  • Für damals tolle Grafik
  • Abwechslungsreicher Spielablauf
  • Nicht nur für Donald-Fans

Negativ

  • Teils sehr schwer
  • Unhandliches Speichersystem
  • Sound nicht auf einer Augenhöhe mit der Grafik
Userwertung
8.7 2 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Quackshot Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 1991
Vermarkter SEGA
Wertung 8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen