Chakan im Test

Game Gear
Chakan hat ein ernsthaftes Problem - er ist ein Untoter. Und nachdem er bereits ungezählte Jahre auf Friedhöfen und Gruften umher geschlendert ist, findet er dass es endlich Zeit zum sterben ist. Leider gestaltet sich das nicht ganz so einfach - sechs Level müssen vom Bösen gereinigt werden, ehe der SEGA Heroe zur letzten Ruhe gebettet wird. Na dann mal nichts als die beiden Schwerter in die Hand und ab in die sechs Level...
Es wirkt schon fast in gewisser Weise luxuriös, sich bei einem 2 Mbit Game Gear Modul doch tatsächlich frei die Reihenfolge der Level auswählen zu können. Ausgelassen wird dabei aber natürlich wieder einmal nichts. Dabei wünscht man sich bald nichts sehnlicher als das und möchte Entwickler SEGA am liebsten ein "vonwegen Untoter" zurufen, nachdem man bereits den vierten, fünften, sechsten Tod kurz hintereinander gestorben ist.



Es verhält sich nämlich so: Chakan kann zwar äußerst geschickt mit seinen zwei Zahnstochern umgehen und sogar schräg oder nach oben zustecken, die versammelte Gegnerschaft nimmt davon aber praktisch keine Notiz. Erst wenn sich der Gegner nach einen Dutzend gezielter Hiebe plötzlich in Luft auflöst, hat man auch die Gewissheit wirklich getroffen zu haben. Leider setzt euch schon der erste Gegner bereits so zu (er lässt sich ja nicht bremsen durch Treffer) das Chakan kurz vor dem abnippeln steht, solltet ihr euch Richtung zweiter Gegner aufmachen. Wer Pech hat, krepiert zudem an einigen der gemeinen Fallen wie glühendem Feuer, tropfender Säure oder verborgenen Pfählen. Und auch wenn euch Chakan vor Spielbeginn mit gleich drei Schwierigkeitsgraden verwöhnt, werdet ihr selbst auf dem niedrigsten nur mit äußerst viel Mühe jemals ein Level erfolgreich beenden können.

Die einzigste Möglichkeit überhaupt Gegner unbeschadet zu bekämpfen, besteht im Doppelsprung. Dieser bringt euch nämlich nicht nur zu höher gelegenen Plattformen, sondern lässt auch in Kombination mit Button 1 die Waffen sprechen - und zwar ohne das ihr in diesem Moment verwundbar seid. Leider hilft aber auch das nur bei wenigen Gegnern weiter, weil ihr entweder a) den Gegner am Boden bekämpfen müsst oder b) die Decken so niedrig sind, daß sich selbst Komiker Kalle Pohl den Kopf anhauen würde. (und das will was heißen..)



Dies ist freilich schade, denn dadurch wird Chakan auf dem Game Gear zu einem fast unspielbaren Modul. Ausgenommen diejenigen 8-Bit Fans auf der Suche nach einer echten Herausforderung, wird den Rest der Spielergemeinde schon nach wenigen Versuchen der Mut verlassen. Dabei ist Chakan eigentlich recht nett gemacht - eine frei wählbare Levelreihenfolge, atmosphärische Grafik mit düstrem Ambiente und hübsche Animationen des untoten Schwertkämpfers zieren das Modul. Lediglich der arg nach Standardkost klingende Sound hinkt da etwas hinter dem Standard her.

Sebastian meint:

Sebastian

Chakan hat einen ganz großen Makel - es ist so unglaublich schwer, daß ihr vor Wut am liebsten in euren Game Gear beißen wollt! Egal ob im ersten oder im sechsten Level - wer auch nur eines von diesen erfolgreich besteht, hat meinen tiefsten Respekt verdient! Game Gear Besitzern wird hier wirklich alles an Gamerkunst und Fingerspitzengefühl abverlangt. Wem derlei Herausforderungen zusagen, darf zugreifen. Der Rest der Menschheit ärgert sich über die damals vertane Chance von SEGA, Game Gear Besitzern ein weiteres hochwertiges Spiel für ihren 8-Bitter zukommen zu lassen.

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Chakan Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1993
Vermarkter SEGA
Wertung 4.7
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