Doch nun rein ins Schnee-Getümmel… nachdem ihr ausgewählt habt, ob ihr die Single- oder die Multiplayer Variante spielen wollt, gelangt ihr nach einer kurzen Sequenz auf einen nett gemachten Menü-Screen, der euch die diversen Modi anzeigt. Seid ihr als Single Player unterwegs müsst ihr nun erst mal euren Namen und eure Nationalität angeben. Das gleiche gilt für den Multiplayer Modus, indem ihr später (sehr einfallslos wie ich finde) einfach zwischen den Disziplinen den GBA an eure „Mitspieler“ weitergeben müsst. In Salt Lake 2002 gibt es folgende Disziplinen, die versuchen euch an den GBA zu fesseln: Snowboard Slalom, Ski Slalom, Ski Abfahrt, Ski Springen, Bob fahren und Curling. Nun liegt es an euch ob ihr nur eine dieser Disziplinen anspielen, alle im richtigen Olympia-Modus nacheinander durchgehen oder in diversen Sportarten die Bestleistungen schlagen wollt. Je nach Lust und Laune wählt ihr also den für euch in Frage kommenden Modus aus. Im folgenden gibt es ein paar Worte zu den verschiedenen Modi: im Wettkampfmodus spielt ihr eine Sportart eurer Wahl 4 Runden lang gegen alle 16 teilnehmenden Länder und werdet anschließend bewertet,,, der Olympia Modus ist der zweite in der Auswahl, in welchem ihr die gesamte Olympiade mit allen Sportarten in festgelegter Reihenfolge durchspielen müsst,,, als drittes findet ihr in der Mitte des Auswahlbildschirms den Classicmodus, wobei ihr hier Arcademässig neue Schwierigkeitsstufen durch brechen der Weltrekorde freispielen könnt,,, der letzte Modus ist der Zeitrennenmodus, bei dem ihr in allen Disziplinen gegen einen Geist der bisherigen Bestleistung antreten müsst.
Doch nun endlich zum Inhalt des Spiels… von Anfang an sei gesagt: hier werden wohl nur absolute Sportfans glücklich werden. Spieler, die mal was anderes ausprobieren wollen, sollten sich nicht an Salt Lake wagen, es sei denn sie sind vernarrte Olympia-Fans. Die Disziplinen wurden sowohl was Steuerung, Grafik, Sound und Gameplay angeht sehr spärlich auf den GBA gebracht. So sehen viele Sportarten nicht nur gleich aus, sondern sind auch gleich langweilig.

'Die Grafik ist genauso öde wie die meisten Disziplinen...'
Doch gehen wir der Reihe nach:
Snowboard Slalom: Tja… was soll ich da mehr zu sagen… ihr seid ein Snowboardfahrer und fahrt eine Slalom Strecke herunter. Die Steuerung erfolgt über die Links- und Rechts Taste des Digi Pads. Eure Aufgabe ist es hier eben, die zweifarbigen Tore nicht zu verpassen. Leider kommt das ganze dermaßen langweilig rüber, dass man sich nichts mehr wünscht, als endlich durchs Ziel zu fahren damit diese Qual beendet wird. Und wenn man bis dahin nicht eingeschlafen ist, kommt bei der Zieleinfahrt tatsächlich ein Funken Freude auf.
Ski Slalom: Nicht nur der Name ähnelt ersterer Disziplin. Hier handelt es sich um genau das gleiche Prinzip, nur dass ihr diesmal auf den beiden langen Brettern steht. Ebenfalls recht langweilig und sogar noch schwerer zu steuern.
Ski Abfahrt: Na bitte… hier kommt wenigstens ein bisschen Spaß auf, denn immerhin ist Schnelligkeit hier der Schlüssel. Durch korrektes Timing legt ihr entweder einen ganz tollen oder einen miserablen Start hin, danach gehts wieder durch die Links- und Rechts Taste über die Piste.
Ski Springen: Auch nicht schlecht… aber wieder zu simpel. Ihr wartet den richtigen Moment ab bis der Wind gut steht und drückt A und euer digitales Wintersportler-Ich schießt die Rampe runter. Während er in der Luft ist habt ihr einen Kreis auf dem Display und darin eine rote Kugel, die sich andauernd zu allen Seiten bewegt. Um einen guten Sprung hinzubekommen, müsst ihr anhand des Digi Pads die Kugel so gut wie möglich in dem Kreis halten. Alleine schon wegen dieser innovativen Steuerung fast die beste Disziplin dieses Spiels.
Bobfahren: Gähn… ihr saust durch einen Eiskanal und lenkt wieder eine Kugel über einen sich rotierenden Kreis um perfekt durch den Tunnel zu sausen. Leider klappt das mit der Steuerung hier aber gar nicht und so endet die Bobfahrt in totalem Frust.
Curling: Die letzte Disziplin stellt meiner Meinung nach die beste dar, denn hier wird einem nicht so schnell langweilig wie bei den anderen. Euer Team besteht zu 3 Mann, einer lässt das Teil gleiten (anhand einer Kraftleiste steuert ihr die Stärke) und die beiden anderen putzen der Scheibe dann mit ihren Besen den Weg frei und bestimmen so die weitere Geschwindigkeit der Scheibe. Diese Disziplin kann im Gegensatz zu den anderen wirklich fesseln und macht Spaß.
Allgemein bleibt bei Salt Lake 2002 ein komischer Nachgeschmack… während 2-3 der Disziplinen einigermaßen gut gefallen können, ist der Rest total unbrauchbar. Und das in allen Belangen. Kommen wir nun zu der Grafik- und Sound Wertung und schlussendlich zum Fazit dieses Wintersporterlebnisses.
Grafik:
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: die Präsentation des Spiels ist unter aller Kanone. Und das gilt für alle Disziplinen. Keine Zuschauer (außer beim Curling, aber selbst da sind sie total lächerlich), ein nahezu ganz einfacher weißer Bildschirm für die Ski und Snowboard Disziplinen, lachhaft animierte Athleten, usw. Einfach arm… besonders da wir doch mittlerweile wissen sollten, was im GBA steckt.
Sound:
Eigentlich bin ich gar nicht im Stande eine Wertung zu vergeben, denn es gibt keinen Sound. Ja, ihr habt richtig gelesen… zwar werdet ihr im Menü mit sich immer wieder wiederholenden Melodien vollgesäuselt, aber aus einem mir unerklärlichem Grund hielten es die Entwickler wohl nicht für möglich eine nette Musik während den Disziplinen spielen zu lassen, die so wenigstens für ein bisschen Spaß gesorgt hätte. Zwar wurden kleine Effekte eingebaut, aber die sind im Großen und Ganzen wie das gesamte Spiel… nicht erwähnenswert.
Auweia… ein neues Mitglied im Club der „Spiele die die Welt nicht braucht“. Absolute Olympia-Fetischisten, die nur auf Sportspiele stehen können sich den Titel ansehen, aber selbst die sollten ihn vor dem Kauf anspielen. Nahezu alle anderen Spieler können einen Bogen um das Spiel machen, da es weder begeistert, noch motiviert und alles in allem einfach nur langweilig ist.