Als Erstes fällt auf, dass es im gesamten Spiel (obwohl anderslautender Ankündigung) keine realen Spielernamen gibt. Wenigstens die Mannschaften tragen den offiziellen Titel. Und die sind zahlreich vertreten: 56 Nationalmannschaften und alle Erstliga-Vereine aus Japan, USA, Holland, England, Schottland, Italien, Spanien, Frankreich und natürlich Deutschland der Saison 1999/2000 sind mit von der Partie. Gespielt wird in sehr schön gestalteten Stadien, die sich aber ab und an etwas zu sehr ähneln.
Das stylische und aufgeräumt wirkende Menü lädt den Spieler zu zahlreichen Optionen ein: im ‚Arcade-Modus‘ könnt ihr ohne große Einstellungen ein Spiel starten oder weitere ‚Arcade-Modi‘ nutzen. Im ‚Time Attack‘ ist das Ziel, innerhalb einer vorgegebenen Zeit ein Tor zu schießen -gelingt dies, wartet der nächste Gegner, der es euch dann schon schwerer macht. Im ‚Survival-Modus‘ müsst ihr, wie der Name schon sagt, so viele Teams wie möglich hintereinander bezwingen - das erste Tor gewinnt das Spiel. Im ‚Kampf der Geschlechter‘ spielt ihr mit einer Männertruppe gegen eine Frauenauswahl. Ja, Frauenmannschaften haben hier auch ihren Platz gefunden - lobenswert! In der ‚Team-Meisterschaft‘ kämpft ihr euch mit einem beliebigen Nationalteam durch ein Turnier, also eine Art Weltmeisterschaft.
Gehen wir ungewohnt erstmal auf die Grafik und den Sound ein, bevor das spielentscheidende Gameplay unter die Lupe genommen wird. Vor der Veröffentlichung warb man mit superben Spieler- und Gesichtsanimationen, fotorealistischen Modellen, naturgetreuen Bewegungen, High-Tech Motion-Capturing, höchst detaillierten Stadien und einer dynamischen Ballbewegung. Und trotz dieser beeindruckenden Schlagworte wird man das Gefühl nicht los, es hätte besser gemacht werden können. Während sich in den US-Sports Titeln der 2K-Reihe die Spieler wirklich realistisch geben, wirken die hier verwendeten Modelle hölzern und in näherer Betrachtung pixelig. Im Vergleich mit der Dreamcast Fußballkonkurrenz schneidet UEFA Dream Soccer jedoch auch wegen den schön und detailliert gestalteten Stadien sowie dem Dead or Alive Beachvolleyball-Effekt bei den weiblichen Spielermodellen gut ab :-)
Zudem gesellt sich auch noch ein bei jedem Wetter schön anzusehender Rasen. Ebenfalls positiv verzeichnet man die immer konstante Framerate, die 60Hz-Unterstützung und steuerbare Replays.
Ab und zu gesellt sich aber ein kleiner Bug ein, wenn der Kommentator z. B. einen Einwurf oder eine Ecke kommentiert, während sich der Ball schon längst wieder im Spiel befindet. Die Soundeffekte wie Lattenknaller oder das Ballgeräusch sowie die Atmosphäre im Stadion, bei der die Zuschauer eigentlich immer richtig mitgehen, kann man durchweg als gelungen bezeichnen. Der Stadionsprecher gibt sein Übriges dazu.
Nun kommen wir zum Wichtigsten: dem Gameplay. Hier wird es zwei Parteien geben: Die einen werden es lieben, die anderen hassen. Dazwischen gibt es kaum etwas. Die hakelige Steuerung und die abrupten, unnatürlich wirkenden Bewegungen der Spieler sind für Arcade-Spieler genau das richtige, um ein actionreiches Spiel aufzuziehen - simulationsliebende „FIFA“-Spieler werden enttäuscht sein. Auch die KI (künstliche Intelligenz) der eigenen sowie gegnerischen Mitspieler wirkt nicht immer nachvollziehbar. So geschieht es durchaus, dass man zwar einen millimetergenauen Pass spielt, der Empfänger allerdings regungslos das runde Leder an sich vorbeiziehen lässt.
Den größten Vorteil des Spiels findet man aber ohne jeden Zweifel im Multiplayer-Modus, der durch die actionorientierte Auslegung des Gameplays enormen Spaß bringt. Aber auch hier bleiben die Bugs nicht aus, seien es einfrierende Spieler, absichtliche Eigentore oder Verwarnungen ohne Fouls... hier hätte man doch so einiges durch ausgiebigeres Testen vermeiden können. Die Online-Funktionen sind durch fehlende Dreamarena heutzutage nicht mehr nutzbar, ganz im Gegensatz zur Unterstützung der VM-Unit (z.B. zur Taktikumstellung), des Vibration Packs und des Arcade Sticks.
UEFA Dream Soccer im Test

Dreamcast und Fußball-Spiele, ein leidiges Thema. Während PlayStation oder N64-Besitzer ihrer Leidenschaft mit sehr guten Titeln wie „International Superstar Soccer“ oder der „FIFA“-Reihe fröhnen, sah es für Dreamcast-Fans in dieser Sportsparte schon immer düster aus.
Jörg meint:
Positiv
- 4-Spieler Modus
- actionorientiertes Gameplay
- Gute Kommentatoren (Marcel Reif)
Negativ
- Dumme KI
- Hakelige Steuerung
- Schlechtes Balancing
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von Civilisation:
Einen Test zu UEFA Dream Soccer? Bietet neXGam. Denn Jörg hat damals das Spiel für uns getestet. UEFA Dream Soccer Dreamcast und Fußball-Spiele, ein leidiges Thema. Während PlayStation oder N64-Besitzer ihrer Leidenschaft mit sehr guten Titeln wie „International Superstar...
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von [striker]:
Ich glaube, wenn Du den Freistoßbalken (mittels Y-Taste oder so) deaktivierst und wie aus dem normalen Spielgeschehen heraus die Schusstaste verwendest sollten gefährlichere Schüße möglich sein. Wenn der Pfeil eingeblendet ist, kann man eigentlich nur flanken oder eben wie Du schreibst den...
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von wahrheit:
Virtua Striker ist zu zweit der Hammer. Alleine gegen die CPU macht kein Bock, aber als Mehrspieler Game ist es Saugeil. Alle anderen Fussball Games kannst Du getrost in die Tonne kloppen. Bei Uefa Dream Soccer hat man nie das Gefühl das Spiel unter Kontrolle zu haben. Pässe kommen nicht an....
Wenn man die spärliche Auswahl der Soccergames auf Dreamcast sieht, kann man getrost zu UEFA Dream Soccer greifen. Vor allem im Mehrspielermodus mit bis zu 4 Spielern geht die Post ab. Die Grafik ist in Ordnung, Sound und die Kommentare gut, die Spieloptionen ausreichend. Das Gameplay und die Steuerung jedoch ist je nach Geschmack des Spielers zwischen gut und miserabel anzusiedeln.