South Park: Chef's Luv Shack im Test

Nach dem Einschalten beginnt auch gleich das Intro, in dem ein Moderator bekannt gibt, dass man den Sender ‚South Park Access‘ eingeschaltet hat und sofort die Quizshow ‚Chef‘s Luv Shack‘ anfängt. Alle, die South Park nur ein einziges Mal angesehen haben, werden sich hierbei total wohl fühlen, da es nicht von der Fernsehserie zu unterscheiden ist. Nach nur wenigen Sekunden stehen bereits mehrere Badenixen rundum versammelt um Chef, in Deutschland bekannt als Chefkoch, der gleich aus voller Kehle sein musikalisch Bestes mit Unterstützung der Mädels vollbringt. Wenn das nicht Lust auf mehr macht.

Im Hauptmenü gelandet, wählt man als erstes die Anzahl der Spieler aus und danach geht es an die Einstellung der Spielrunden-Anzahl (Luv-O-Meter), die von zwei (Quickie) bis acht (Hot & Heavy) reicht. Anschließend geht es gleich zur Auswahl der Spielfigur, die man als Kenny, Cartman, Kyle oder Stan treffen sollte. Aber schon hier will ich sagen, dass das viel zu wenig sind! Was ist mit Ned, Jesus, Mr. Garrison oder den Aliens? Man begegnet diesen zwar im Spielverlauf wiederholt, doch warum kann man nicht mit seinem Liebling in den Kampf der TV-Show ziehen?

Nun gut, man könnte diesen Fehler verzeihen, wenn das allgemeine Spiel den Geschmack der Fans anspricht. Das tut es aber überhaupt nicht. Von der ersten Minute an quält man sich mit dem amerikanischen Slang herum, den nicht einmal halberwachsene Amis beherrschen. Und zudem sind über 80 Prozent der Quizfragen mit Gags und Hintergedanken gespickt und erfordern langjähriges amerikanisches Grundwissen und fast schon einen Abschluss in amerikanischer Geschichte.

Nur wenige Fragen beziehen sich auf die South Park Sendung, die aber gut von Freaks beantwortet werden können. Acclaim versucht mit mehreren Minispielen die Stimmung aufzulockern, dabei handelt es sich um Games, die das Spielprinzip von Spielautomaten wie Donkey Kong, Space Invaders, Paperboy oder anderen Klassikern nachempfinden. Diese wurden mit Charakteren und Szenen der Skandalserie aus den USA gespickt, daher heißen einige Spiele ‚Spank The Monkey‘, ‚Asses In Space‘ oder ‚Tethered Pheasant Shoot‘. Wenigstens hierbei wird man beim ersten Mal nicht frustriert, das kommt erst, wenn man es zum zehnten Male spielt.

Wenn man diese Minispielchen als einer der Ersten beendet, wird auf dem Konto im Quiz-Studio kräftig raufgerechnet. Nach einigen weiteren Fragen kann man zu dem Punkt kommen, dass man eine Schnellraterunde einlegen muss, in der man zwei Antwortmöglichkeiten zur Verfügung hat. Als Beispiel ist mir da noch ‚Asses Or Aliens?‘ in Erinnerung. Man startet mit einem niedrigen Zeitlimit, in dem man möglichst viele Begriffe einem der Beiden zuordnen sollte. Namen wie Alf stellen kein Problem dar, aber man kennt als normaler Europäer bitte schön nicht jeden kleinsten amerikanischen Politiker oder sonstige Hassfiguren.

Schlussendlich kann man sagen, dass optisch die originale Serie zum Vorbild genommen wurde. Zudem hat auch jede Frage und jede Antwort ein Sprach-Sample von den echten US-Synchronsprechern. Spielerisch ist das aber unter aller Sau. Ich als Fan der US-Folgen war bitter enttäuscht und bin froh, dass ich mein Geld lieber in einen Plüsch-Cartman steckte, als in dieses Game. Wer es außerdem in Erwägung zieht, dieses Spiel alleine zu zocken, der wird sich spätestens nach ein paar Stunden seiner Dummheit bewusst. So gern ich South Park und auch Acclaim mag, ist jeder Punkt dieser negativen Aussagen gerechtfertigt.