Die Jahre gehen vorbei und 1970 schließt Nolan Bushnell sein Studium ab. Er erhält direkt im Anschluss einen Arbeitsplatz bei Ampex in good ol' Kalifornien und lernt dort bald Ted Dabney kennen, den er recht bald schon mit seiner Space War-Automaten-Idee angesteckt hat.
Ein Jahr und etliche schlaflose Nächte, die mit der Planung des Automaten in Zusammenhang stehen, später kündigt Bushnell schließlich bei seinem Arbeitgeber Ampex und will sich fortan nur noch auf sein Projekt konzentrieren. Als der Automat dann endlich fertig ist, findet sich zu Bushnells Freude auch recht bald ein Abnehmer für das Gerät - Nutting Associates. Die Company willigt ein das Gerät zu produzieren und zu vermarkten. Leider ist der Erfolg eher mau, gerade mal 1.500 Geräte werden produziert und verkauft.
Bushnell gibt nicht auf und sieht sich weiter um. Auf einer Messe trifft der noch junge Bushnell zum ersten Mal auf das Magnavox Odyssey System, das seine Aufmerksamkeit erregt. Gezeigt wird darauf ein einfaches Tennispiel mit zwei Schlägern und einem Ball, der fortwährend gespielt werden muss. Das Spiel ist einfach, aber gleichzeitig unterhaltend und weckt das Interesse Bushnells.
Die Gründungsphase Ataris
Enttäuscht über die wenig fruchtbare Zusammenarbeit mit seinem alten Partner Nutting Associates gründet Bushnell gemeinsam mit seinem alten Freund Ted Dabney eine eigene Firma. Nach reiflicher Überlegung soll die neue Firma den unsäglichen Namen "Syzygy" erhalten, der allerdings glücklicherweise schon an eine Firma vergeben ist.
Bald macht man sich an die Entwicklung des ersten Titels mit dem heute wohlklingenden Namen "Pong". Dabei handelt es sich aber ehrlich zugegeben eigentlich nur um einen Klon. Ihr ratet schon richtig, daß Magnavox Odyssey und sein Tennispiel, welches ursprünglich vom deutschstämmigen Ralph Baer entwickelt wurde....
Nachdem der erste Prototyp gefertigt ist, beginnt eine schreckliche Zeit für Bushnell. Er geht von Firma zu Firma hausieren, immer auf der Suche nach einem Produzenten. Doch nirgendwo glaubt man ernsthaft an den Erfolg eines solchen Geräts und so entschließt sich Bushnell nach unzähligen Absagen, das Gerät auf Gedeih und Verderb selbst zu produzieren.
Und er hat damit Erfolg. Nolan Bushnell erzählte dazu immer gerne die Anekdote von einem Gastwirt, in dessen Lokalität man einen der Prototypen aufgebaut hatte:
"Nach zwei Tagen bekam ich einen Anruf von dem Gastwirt, in dem er mir mitteilte, daß der Automaten nicht mehr funktionieren würde. Er klang sehr aufgeregt. Ich fuhr direkt hin um mir die Sache anzusehen und stellte die Fehlfunktion bald fest - der Geldkasten war durch die vielen eingeworfenen Geldstücke überfüllt und musste durch einen viel größeren ersetzt werden."
Doch Bushnell ist bald nicht mehr allein. Wie das immer so ist, wollen auch andere ein Stückchen vom Kuchen haben und überschwemmen den Markt mit Pong-Klonen. Einer davon kommt übrigens von Nutting Associates, dem ehemaligen Partner von Bushnell, der seinerzeit die Mittel für die Entwicklung des Pong-Automaten verweigert hatte.
Verunsichert durch die immer zahlreichere Konkurrenz beschließt Ted Dabney seine Anteile der Firma an Nolan Bushnell zu verkaufen. Dessen unbeeindruckt sucht Bushnell weiter nach neuen Spielideen - schon kurze Zeit später kommen Gotcha, Space Race, Double Pong und Super Pong in die amerikanischen Spielhallen. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1974 und da der Name Pong sich bereits zu einem echten Markenzeichen Atari's entwickelt hatte, dauerte es nicht lange bis noch weitere Versionen ihren Weg zum geneigten Spielhallengänger fanden. Quadra Pong war dabei das erste Spiel, daß sich mit bis zu vier Leuten simultan am Automaten zocken ließ.
Doch 1975 schafft Atari den Durchbruch und erhält Gelegenheit, sein Home Pong bei den Verantwortlichen der Warenhauskette Sears-Roebuck vorzuführen, die sofort begeistert sind und 150.000 Geräte kaufen. Diese Geräte werden rechtzeitig zum lukrativen Weihnachtsgeschäft unter dem eigenen Label "Sears Tele-Games" veröffentlicht und finden reißenden Absatz. Der Name Atari gewinnt landesweit an Popularität und wird bald mit dem Videospielen überhaupt assoziiert.
Auch in der Spielhalle ist Atari nicht untätig - mit Le Mans, Night Driver und Breakout landet man einige der größten Hits und die Company wächst und wächst, bis sie schließlich von Time Warner Communications für stolze 28. Millionen US Dollar aufgekauft wird. Dieser Schritt war nötig, um an das erforderliche Kapital für die Produktion der neuen Heimkonsole (Arbeitstitel: "Stella") zu gelangen.
Atari erobert die Wohnzimmer
Im Jahr 1977 gelingt Atari dann der nächste glückliche Wurf, als man die Rechte an dem von der japanischen Firma Taito entwickelten Spiel "Space Invaders" erwirbt und dieses sehr erfolgreich auf den Markt bringt. Das Geld konnte man auch sehr gut brauchen, plante man doch ein sehr interessantes Projekt mit der Heimkonsole Stella, welches kurz darauf in Video Computer System (kurz VCS) umbenannt wird.
Aber wir bleiben in den End-Siebzigern, genauer gesagt 1979. Zu diesem Zeitpunkt entwickelt man bei Atari nämlich zwei Homecomputer mit den Modellnummern 400 und 800. Für die damalige Zeit verfügen beide Modelle über eine grandiose Grafik und eine sehr fortschrittliche Hardwarearchitektur. Und auch die Spielhalle wird von Atari weiterhin mit hochwertigen Games versorgt. Das Spiel des Jahres ist das später vielfach geklonte Asteroids. Viele Games aus der Spielhalle werden wenig später auch als Modulversion für das VCS umgesetzt.
Gegen Ende des Jahres verlässt Nolan Bushnell, der Gründer Ataris seine Company um an etwas völlig neuem, nämlich Roboter für den Gebrauch im Haushalt zu arbeiten. Gerüchten zufolge fühlte er sich bei Atari immer mehr eingeengt.
Einige der Atari Leute folgen Bushnell wenig später darauf, da sie sich durch die neuen Arbeitsvorschriften des Time Warner Konzerns eingeschränkt fühlen. Sie entwickeln aber nicht wie Bushnell ebenfalls flopverdächtige Roboter, sondern gründen die erste auf die Entwicklung von Videospielen spezialisierte Firma (zu Neudeutsch: ein Third-Party Hersteller) namens Activision.
Atari und die Heimcomputer
Ein Jahr später startet Atari wieder einen Angriff auf den stetig im wachsen begriffenen Markt der Homecomputer und veröffentlicht das erste Gerät der XL-Serie in den USA, den ATARI 1200 XL. Dank einer ähnlichen Fehleinschätzung wie beim 5200er ist auch dieses Gerät nicht mit seinen Vorgängern, den mittlerweile in die Jahre gekommenen 400 / 800er Rechnern kompatibel und krankt deshalb von Beginn an unter akutem Softwaremangel. Wirtschaftlich entwickelt sich das Gerät trotz der innovativen Technik zum Flop für Atari.
Doch so erfolgreich es für Atari in Sachen Homecomputer begann, desto dramatischer spitze sich die Lage bei den Heimkonsolen zu. Es war die Zeit des Videospielcrashs und die Verkäufe von VCS Hard- und Software brachen völlig ein, da der Markt mit unzähligen billig produzierten Schrottgames geflutet wurde und Kunden somit verunsichert wurden. Der Erfolg von Homecomputern wie dem C64 beschleunigten diesen Prozess noch zusätzlich. Der Verlust für das Geschäftsjahr wurde mit 536 Millionen US Dollar dotiert. Mitunter verlor Atari bis zu 2 Millionen Dollar pro Tag! Dass die Company das nicht mehr lange durchhalten könnte, war klar und dazu muss man kein BWL studiert haben. Also verlegte die Firmenleitung die Produktion ins Ausland und kündigte vielen langjährigen Mitarbeitern. Insgesamt 1700 Beschäftigten aus den Sparten Homecomputer und Consumer Electronics wurden arbeitslos.
Trotzdem änderte sich die Lage Atari's auch im kommenden Geschäftsjahr nicht. Die Unternehmensführung zog die Notbremse, entließ weitere 1000 Angestellte und schloss eine der Produktionsanlagen in Hong Kong. Atari hatte somit sein Personal innerhalb von zwei Jahren um 2/3 verkleinert. Da das Managment bei Time Warner nicht mehr daran glaubte, dass Atari sich aus eigenen Kräften erholen könne, veräußerte man die Homecomputer und Home Entertainment Sparte Ataris an Jack Tramiel. Tramiel hatte erst kurz zuvor seine von ihm gegründete Firma Commodore im Streit verlassen.
Die Ära Tramiel
Es ist sicherlich nicht schwer zu erraten, dass sich Tramiel mit seiner eigenwilligen Vorgehensweise nicht unbedingt zahlreiche Freunde gemacht hatte. Doch sein eingeschlagener Weg sollte dem Unternehmen aus der Krise helfen. Das Schlußquartal 1984 konnte bereits mit einem Umsatz von 150 Millionen Dollar endlich wieder im grünen Bereich abgeschlossen werden. Zudem waren intern die Entwicklungen an der Videospielkonsole Atari 7800 abgeschlossen worden, aber die Firmenleitung zögerte mit der Veröffentlichung, da man noch den Schock vom erst ein Jahr zurückliegenden Crash in den Knochen hatte.
Der Atari ST und der Atari 7800
Kaum ein Jahr später, wurde die ST-Reihe durch einen weiteren Computer ergänzt - dem 1040 ST. Er wurde standardmäßig mit damals verschwenderischen 1 MB RAM ausgeliefert und war trotzdem preislich noch im unteren Marktsegment angesiedelt. Das Gerät fand guten Absatz und bald schon fanden sich STs in Bereichen der Datenverarbeitung, dank des Midi-Ports auch in Tonstudios und natürlich auch beim Heimanwender wieder.
Alles hätte von da an so schön sein können, wäre da nicht der alte Mitkonkurrent Commodore gewesen. Dort hatte man nämlich den von Jay Miner (einem Ex-Atari Mitarbeiter) entwickelten AMIGA seit neuestem in der Produktpalette und dieser konnte es zwar softwaretechnisch noch nicht mit dem STs aufnehmen, dafür aber war die Hardware vergleichbar. Beide Rechnerreihen nutzten die beliebten 68000er CPUs von Motorola und innerhalb kürzester Zeit entstand eine Art Wettrennen der beiden Firmen um die Krone im Homecomputersegment.
Ebenfalls '87 entschied sich die Atari Führung dann ihr mittlerweile arg angestaubtes VCS 7800 auf den Markt zu bringen. Es ist leicht zu erraten, dass die Veröffentlichung auf die neuerdings stark in Mode gekommenen Konsolen aus Japan, wie etwa das NES zurückzuführen war. Doch das VCS 7800 war technisch gnadenlos veraltet und konnte im Konkurrenzkampf trotz der Abwärtskompatibilität zum 2600er keinen Blumentopf gewinnen. Insbesondere fehlende Soundkapazitäten belasteten das Spielerlebnis. Atari versorgte das 7800 fleißig mit Portierungen alter Arcade Titel, verstand es jedoch nicht neue und attraktive Spieleserien zu kreieren wie es Nintendo oder SEGA vormachten. Dritthersteller waren zudem meist durch Exklusivverträge an Nintendo und das NES gebunden. Es kam wie es kommen musste, das 7800er wurde bald zum gnadenlosen Nischendasein verdonnert und auch von Atari nur noch sehr stiefmütterlich behandelt.
Doch das war im nachhinein gesehen nicht der einzigste Fehler des Managments - im gleichen Jahr veröffentlichte Atari nämlich noch eine IBM-kompatible Computerreihe, von der man sich besonders im alltäglichen Bürogebrauch große Chancen ausrechnete. Auch Commodore verfolgte schon einige Jahre diese Idee und genau wie beim Konkurrenten aus Braunschweig ging der Schuss nach hinten los. Die Computer verkauften sich nur sehr schleppend und waren wenig profitabel. Experten führen diesen Schritt gerne auf die teils jähzornige Art Jack Tramiels zurück, der in Commodore den Erzfeind Nr. 1 sah und um jeden Preis deren Erfolg verhindern wollte.
Während sich in der Zwischenzeit nicht viel tat und beide Computersysteme, Atari und Amiga sowohl in den Verkaufszahlen als auch in Sachen Softwareversorgung in etwa gleichauf lagen, zog der Amiga mit dem Jahr 1989 am Atari vorbei. Zu spät hatte man bei Atari auf den sich verändernden Markt reagiert und warf nun hastig den 1040STE, eine Weiterentwicklung des 1040ST auf den Markt. Dieser ermöglichte insbesondere eine verbesserte Farbpalette, Hardwarescrolling und erweiterte Soundfähigkeiten. Somit sah man sich mit dem Amiga auf Augenhöhe was die Eignung für Spiele anbelangte. Doch auch diese Modifikation brachte keine Wende im Homecomputermarkt, der Amiga hatte sich bereits als "Spielcomputer" etabliert, die STE-Serie kaum mit exklusiven Spielen bedacht.
Ferner gab es von Atari auch noch einige flopverdächtige Veröffentlichungen wie etwa den Atari TT, einem 32 Mhz Computer der sich vorallem durch seine Inkompatibiltät zu älterer Software unter den Usern einen (schlechten) Namen machte und insbesondere im professionellen Bereich eingesetzt werden sollte. Zwar nicht wirklich ein Flop, aber auch kein Renner in Ataris Produktlinie war das Palmtop "Portfolio", das zudem über MS-DOS Kompatibilität verfügte. Wieder einmal seiner Zeit um einige Jahre voraus, kränkelte das Produkt an fehlendem oder falschen Marketing und unzureichender Unterstützung seitens externer Entwickler.
Der Atari Lynx und der Jaguar
Um 1990 rum wurde das Missmanagment des Tramiel Clans immer augenscheinlicher. Marketing war ein Fremdwort für die PR-Abteilung, die - wenn sie denn mal aus dem Winterschlaf erwachte - sinnigerweise Produktwerbung fast ausschliesslich in Atari Zeitschriften schaltete. Man begann den gleichen Fehler zu begehen, der später auch Commodore zum Verhängnis werden sollte. In den obersten Etage dachte man offenbar wirklich, dass es wie früher vollkommen ausreiche ein hervorragendes Produkt zu produzieren. Dieses werde sich dann schon ganz von alleine verkaufen. Doch dem war nicht so und das Weihnachtsgeschäft 1990 wurde zum Fiasko für Atari. Zum ersten Mal schrieb man wieder rote Zahlen und fuhr einen Verlust von 20 Millionen US Dollar ein. Daran konnte auch der im selben Jahr veröffentlichte STACY, eine tragbare Version des ST, nichts ändern.
Hoffnung schöpften die Atari-Fans nochmal 1992, als Atari auf zahlreichen Messen den neuen Atari Falcon präsentierte. Mit blitzschnellem 68030er Prozessor flog der Falcon der damaligen Konkurrenz in Sachen Geschwindigkeit davon und konnte vorallem im multimedialen Bereich überzeugen. (Zum Vergleich, etwa zum gleichen Zeitpunkt präsentierte auch Commodore den neuen Amiga 1200, dieser verfügte allerdings nur über eine 68020er CPU mit 2 MB RAM). Trotzdem war dem Falcon keine sonnige Zukunft beschienen, alte Fehler wurden zur Verärgerung der treuen Käufer weiterhin begangen. So wurde der Falcon wieder einmal nicht beworben und nur in kleinen Stückzahlen und an kleine Händler verkauft. Die Masse der Computeruser wusste nicht einmal davon, was Atari da in seinem Hort stehen hatte. Die steigende Popularität von Windows und DOS-PCs als Spielemaschinene beschleunigten die Abwärtsspirale zudem weiter.
Doch Atari war bereits am Ende. Finanziell ausgeblutet hatte der Konzern den Großteil seiner eigenen Produktionsstätten in Fernost verkaufen müssen, so dass man nun nicht einmal mehr über ausreichend Kapazitäten verfügte, um die Raubkatze produzieren zu können. Glücklicherweise liess sich dann mit IBM doch noch ein Partner für die Produktion finden, was den Preis des Jaguars aber nachhaltig noch weiter in die Höhe trieb.
Dem Jaguar erging es in den Folgejahren indes nicht anders als seinem kleinen Bruder , dem Lynx. Die von Atari einst angekündigte Softwarelawine liess sich nicht blicken, stattdessen tröpfelten hier und da vereinzelt Titel in die Regale der Händler. Viele waren zudem auch noch einfach 1:1 Umsetzungen von SNES bzw. MD Hits die den Jaguar in seinen technischen Fähigkeiten krass unterforderten. Da auch keine nennenswerte Werbeoffensive von Seiten Ataris kam (mittlerweile hatte man keine finanziellen Mittel mehr), kam auch der Jaguar nicht aus seinem Schattendasein heraus. Da halt auch die über ein Jahr verspätete Veröffentlichung des Jaguar CD Laufwerks nicht mehr.
Die Gründe, warum der Atari Jaguar schlussendlich scheiterte, obwohl eigentlich alle Voraussetzungen für einen Markterfolg geschaffen wurden, sind vielfältig. Insbesonder im Internet haben sich in den letzten Jahren viele Gerüchte festgesetzt, warum das Gerät gescheitert ist. Wir haben diese Gerüchte in einem gesonderten Artikel sortiert, aufbereitet und auf Wahrheitsgehalt geprüft.
Die Abwicklung eines Pioniers
Es wurde fortan sehr still um Atari und auch um die Entwicklung eines neuen Computermodells fertig zu stellen, war nicht mehr ausreichend Finanzkraft vorhanden. So kam was kommen musste, die Abwicklung einer der bedeutsamsten Firma der Videospiel- und Computergeschichte. Besitzer Jack Tramiel kaufte sich beim Festplattenhersteller JTS ein und beide Unternehmen fusionierten schließlich am 30.07.1996. Ohne das es irgendjemand richtig mitbekommen hatte, existierte die Firma Atari plötzlich nicht mehr.
Für die letzten treuen Atarifans begann ein Trauerspiel, fing man denn nun an die restlichen Rechte und Lizenzen zu einem Schleuderpreis zu verschachern. Nicht einmal 5 Millionen US Dollar zahlte der HASBRO Konzern letztendlich für die Rechte Ataris. Pläne hatte man damit aber eigentlich nicht und so nutze man die Lizenz lediglich um ein paar Compilations mit alten Spielehits für den PC aufzulegen bzw. man veröffentlichte zu Weihnachten '97 das Spiel Frogger sowie einige andere Atari Klassiker in einer neuen Fassung für PS1 und Dreamcast.
Ende 2002 kam dann nochmal Bewegung ist Spiel. Was die einen als üble Leichenfledderei bezeichneten, hieß für die anderen ein freudiges Wiedersehen mit dem altbekannten Fuji Logo. Der bisher als Infogrames bekannte französische Entwickler & Publisher von PC & Konsolensoftware erhielt von Hasbro die Rechte und änderte den Firmennamen am 7. Mai 2003 offiziell in Atari um. Seitdem wurden unter dem Logo Ataris zahlreiche Neuerscheinungen für PCs und Konsolen veröffentlicht.
Von der einstigen Company ist außer dem Namen nicht recht viel mehr geblieben. Die Gerüchte, Hasbro wolle das seinerzeit bei Atari begonnene Projekt "Jaguar 2" zu Ende führen und auf den Markt bringen, hat sich nicht bewahrheitet.
Mittlerweile verdient das "neue" Atari seine Meriten damit alte Klassiker via Download im Appstore zu verschachern. Das Publishing von von Konsolengames hat man mittlerweile nahezu komplett eingestellt.
Wer jedoch glaubt, dass die Ataris so langsam in Vergessenheit geraten, der irrt. Die Fanszene veröffentlicht noch heute, 40 Jahre nach der Gründung und 16 Jahre nach dem Ende Ataris, Spiele für alle möglichen Atari-Plattformen. Für das VCS erscheinen noch heute gute 10 - 15 Spiele jährlich. Auch die Homecomputer-Szene ist lebendig und bastelt weiter fleißig Demos, als wäre es noch 1990. Lynx und Jaguar Fans werden ebenfalls weiterhin von fleißigen Entwicklern wie Starcat, Reboot oder Matthias Domin mit Games bedacht. Daumen hoch und long live Atari!