Atari Mega ST 1-4

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Echt Mega:  Mega ST 1 bis 4





1987 war der ST bereits 2 Jahre alt und es wurde Zeit für etwas Neues. Dabei erfand man das Rad zwar nicht neu, führte aber ein paar sehr Markante Änderungen ein. Wurden die ST bisher meist als Spiele Computer betrachtet, wollte man nun endlich ein professionelleres Image aufbauen. Und der Mega ST wurde dazu auserwählt dies zu bewerkstelligen.

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Der Mega ST mit Megafile Festplatte

Das auffälligste am Mega ST ist das neue Gehäuse. Orientierte man sich bislang am klassischen Konzept mit integrierter Tastatur, folgte nun ein kleiner Desktop Rechner mit abgesetztem Keyboard und eingebauten Floppy. Das neue Gerät sieht dadurch nicht nur deutlich professioneller aus, es lässt sich auch flexibler aufstellen. Vor allem in Büros, an Universitäten und im Musik Bereich war der Mega ST daher sehr beliebt. Parallel dazu erschienen die neuen externen Megafile Festplatten mit einer Kapazität von 20 bis 60 MB, welche genauso groß sind wie der eigentliche Computer, und unter den Mega ST gesetzt, zu einem perfekten Gesamtbild mit dem ST verschmelzen.

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Word Plus Textverarbeitung

Aber auch unter der Haube tat sich etwas. Erstmals hatte der ST einen DMA Blitter. Die Aufgabe eines solchen Chips ist es, unabhängig von der CPU, Speicherbereiche schnell zu kopieren/verschieben. So z.B. wenn man ein Fenster bewegt oder bei Sprites. Der Blitter beschleunigt daher sowohl Desktop Operationen wie auch einige Spiele, wenn diese den Blitter unterstützen. Damit näherte man sich dem Amiga einen kleinen Schritt an, der schon seit Beginn über einen Blitter verfügte. Eine weitere nicht unbedeutende Verbesserung ist der Megabus Steckplatz für Hardware Erweiterungen. Über den 64poligen Steckplatz kann Zusatzhardware direkt auf die CPU und den Systembus zugreifen. Genutzt wurde der Megabus Slot hauptsächlich für Grafikkarten, Soundkarten, FPU Prozessoren wie den MC68881 und Multifunktionskarten. Die Grafikkarten waren aber nur bedingt von nutzen, denn für Spiele konnte man sie nicht gebrauchen. Anwender von professionellen Programmen wie z.B. CAD Software freuten sich dafür umso mehr. Hier zeigten diese ( sehr teuren ) Karten was in ihnen steckte. An Grafik, CPU und Sound änderte sich hingegen nichts. Sehr zum Leitwesen der Spieler, denn immer mehr Amiga Spiele zeigten deutlich wo die Grenzen des ST lagen.

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Mit dem Blitter wurde auch ein neues TOS eingeführt. Die Version 1.02, welche gemeinhin auch als Blitter TOS bezeichnet wird. Bis auf das dringend benötigte Bugfixing und eben die Unterstützung des Blitters und Megabus tat sich aber nicht viel. Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass der Mega ST erstmals über eine Batterie gepufferte Systemuhr verfügt, sowie eine verbesserte Tastatur.

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Monkey Island

Die kleinste Version ist der Mega ST 1, die größte der Mega ST 4. Die Zahl bezieht sich dabei wie schon bei vorigen Modellen auf den Arbeitsspeicher. Der Mega ST 4 mit seinen beachtlichen 4MB Ram war damals einerseits für viele purer Luxus, auf der anderen Seite aber auch vergleichsweise günstig. Kosteten doch normale Ram Erweiterungen im 2MB Bereich für den normalen ST nicht selten 4 stellige DM Beträge. Und über den komplizierten Einbau sollte man besser gar nicht erst reden. Der Mega ST4 hingegen wurde in den USA mitsamt dem SM124 Monitor und dem SLM 804 Laserdrucker für unter 4000$ verkauft. Mit diesem Preis lag man mehr als deutlich unter der Konkurrenz. Nie zuvor war ein DTP Set dieser Leistungsklasse so günstig zu kaufen.
Insgesamt war der Mega ST also ein längst überfälliges Redesign, mit dem Atari die semi professionellen Anwender im Visier hatte. Und das mit Erfolg. Aber auch Spieler profitierten von dem neuen Blitter, welcher später auch seinen Weg in den 1040STFM fand. Leider dauerte es aber noch einige Zeit bis die Spiele auch wirklich die neue Hardware ausnutzten.

Specs:

CPU:
- Motorola MC68000 @ 8MHz
- optional MC68881 FPU @ 16MHz über Megabus

RAM: 
- 1MB, 2MB oder 4MB je nach Modell
( Maximal 16MB durch 3. Party)

Grafik: 
Shifter
- 512Farben Insgesamt
- 32K Bildschirmspeicher
- DMA Blitter
- Zusätzliche Grafikkarten über Megabus möglich.

Auflösungen:
- 640*400 Monochrom
- 320*200 bei  16 Farben
- 640*200 bei 4 Farben
( frei wählbar über TOS  )

Audio:
Yamaha YM-2149
- 3 Tonstimmen + 1 Rauschgenerator
- 30Hz bis 16KHz
- ADSR
- MIDI Schnittstellen zur Ansteuerung von Keyboards und dergleichen
- Zusätzliche Sound Hardware über Megabus möglich

Floppy:
- internes 3,5 Zoll DD Diskettenlaufwerk mit 720KB
- 250 Kilobits/sek.
- Vereinzelt Disketten mit bis zu 1MB Überformatierung

Besonderheiten:
- Megabus Steckplatz
- Batteriegepufferte Uhr

Betriebssystem: 
- TOS 1.02 oder 1.04
( Per Umbau auch andere Versionen möglich )

Schnittstellen:
- RGB  Monitor
- Maus/Joystick ( 2* 9polige D SUB )
- Tastatur
- Floppy ( 14 polig DIN )
- ACSI
- Parallel ( 25p. D SUB )
- Seriell ( 25p. D SUB )
- MIDI in/out
- Extension Port ( 40 polig )
- Megabus
 

Übersicht: Atari Mega ST 1-4

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  • von 108 Sterne:

    Wunderbar, das ging ja mal fix. Danke!...

  • von CD-i:

    da hast du vollkommen recht. und das problem habe ich intern auch schon mehrmals angesprochen... naja... ich kümmer mich nochmal drum, denn das ist genau das was ich vermeiden wollte, dass man sie nicht mehr findet... so, jetzt gehts, wenn auch die frontseite was kahl aussieht, aber besser als es...

  • von 108 Sterne:

    Übrigens ist der erste Teil der ST-Serie auf der Hauptseite garnicht aufgeführt. Und die weiteren Teile sind wohl nur auffindbar, weil sie noch halbwegs aktuell unter den neuesten Artikeln auf der rechten Seite eingeblendet werden. Irgendwie müssten sie mal ins Inhaltsverzeichnis unter Hardware...

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