
Kommen wir zur erst einmal Installation:
Schritt 1 – Anschluss des Mikrofons:
Der Xbox Music Mixer wird serienmäßig mit dem von Dritthersteller Mad Catz entwickelten Mikrofon und dem dazugehörigen Adapter ausgeliefert. Diesen steckt ihr einfach in den oberen Erweiterungsslot eures Controllers und darein wiederum den 6,3mm-Klinkenstecker des Mikrofons. Alternativ könnt ihr auch das normale Headset benutzen. Dieses bietet allerdings nicht die selbe gute Qualität.

Schritt 2 – Verbindung zwischen Xbox und PC:
Habt ihr das geschafft geht es an die Verkabelung der Xbox mit eurem PC. Dazu benötigt ihr ein ganz normales RJ45 Crossover Kabel, welches in die 100Mbit Netzwerkkarte eures PCs gesteckt wird. Diese Verbindung ist zwar nicht zwingend erforderlich, erweitert die Möglichkeiten des Xbox Music Mixer aber erheblich. Für Leute mit Xbox Live, die ihren PC nicht als Host verwenden, um ins Internet zu gehen, führt dies natürlich unweigerlich zu ständigem Umstöpseln.
Schritt 3 – Installieren der benötigten Software:
Auf Xbox.com findet ihr die Software, die benötigt wird, um MP3-, JPEG-, GIF- und Karaoke-Dateien auf die Xbox zu senden. Die Installation läuft wieder bei jeder anderen Software ab. Irgendwelche Einstellungen bezüglich des Netzwerks oder ähnlichem bleiben euch erspart. Nach der Installation startet ihr die Software. Dort werdet ihr gefragt, welchen Typ von Datei ihr auf die Xbox ziehen wollt. Ist diese Entscheidung gefallen und habt ihr eine Auswahl an entsprechenden Dateien getroffen, werden die Dateien vom PC für den Versand an die Xbox vorbereitet. Danach gilt es nur noch auf „Next“ zu klicken und ein Countdown von 5 Minuten beginnt. In dieser Zeit könnt ihr zu eurer Xbox hechten und die Dateien vom PC abrufen. Ein einfaches Verschieben von Festplatte auf Festplatte, wie man es von normalen PC-Netzwerken kennt, ist somit also nicht möglich. Microsoft will offensichtlich vermeiden, dass man sich alle möglichen Dateien auf die Xbox schiebt und hat dem somit einen Riegel vorgeschoben. Das ganze Verfahren halten wir für extrem umständlich, wenn auch sachgemäß.

Nachdem dies alles geschehen ist, könnt ihr euch endlich mit der Software selbst befassen. In erster Linie ist der Xbox Music Mixer eine „Karaoke Maschine mit nettem Schnick-Schnack“. Kommen wir also erst zur Hauptfunktion…
Karaoke:
Die DVD beinhaltet ein paar vorinstallierte Karaoke-Songs. Diese Titel sind allerdings mehr als enttäuschend. Bitte wer möchte heute noch zu Y.M.C.A. vor der Konsole abzappeln??? Natürlich bekommt ihr zu jedem Song auch den entsprechenden Text eingeblendet, wobei der zu singende Text immer andersfarbig unterlegt ist. Das funktioniert einwandfrei und wir sahen hier absolut keinen Anlass zur Kritik. Wem die eher mickrige Songauswahl des Xbox Music Mixers nicht reicht, kann sich auch bei seinen eigenen Titeln den Gesang ausblenden lassen. Das funktioniert auch ganz gut, obwohl die Qualität von Lied zu Lied stark variiert. So werden oftmals ganze Instrumente ausgeblendet, wenn mal ausnahmsweise niemand singt. Insgesamt arbeitet die Gesangsunterdrückung aber ganz akzeptabel. Der einzige Haken dabei ist, dass ihr euch die Texte zu euren eigenen Songs logischerweise selbst organisieren müsst. Wem das zu umständlich ist, der kann unter XboxKaraoke.com auch fertige Karaoke-Dateien auf den PC downloaden und von da aus auf die Xbox Festplatte übertragen. Diese ganze Prozedur ist, wie sollte es anders sein, natürlich mit weiteren Kosten verbunden.

Diaschau:
Damit euch während des Singens oder Musikhörens nicht langweilig wird, könnt ihr euch Fotos im JPEG- oder GIF-Format, vom PC auf die Xbox ziehen. Diese werden genauso wie die Musik verwaltet. Ihr könnt also Verzeichnisse anlegen, die Reihenfolge verändern usw. Wer seinen Freunden zum Beispiel die letzten Urlaubsfotos zeigen möchte, kann zu jeder Diaschau sogar eine extra Playlist auswählen, damit alles musikalisch passend unterlegt wird. Ebenso könnt ihr die einzelnen Diaschauen mit eurer eigenen Sprache kommentieren. Alles in Allem eine sehr gute Idee wie wir finden. Wer also immer schon mal die Fotos seiner Freundin auch auf dem Fernseher haben wollte, kommt um den Xbox Music Mixer nicht herum.
Musikwiedergabe:
Als Medienverwaltungssoftware bietet der Xbox Music Mixer logischerweise auch die Möglichkeit ganz normal Musik abzuspielen. Dies funktioniert grob betrachtet nicht anders, als im Dashboard der Xbox. Ihr habt eine Playlist und könnt diese den eigenen Bedürfnissen anpassen. Da der Xbox Music Mixer durch das Herausnehmen der DVD nicht automatisch beendet wird, sondern einfach weiterläuft habt ihr ebenfalls die Möglichkeit eure CDs auf die Xbox zu kopieren. Viele werden jetzt denken „Das kann das Dashboard auch. Also warum extra den Xbox Music Mixer nehmen?“ Die Frage ist schnell beantwortet. Zum einen verfügt der Xbox Music Mixer über die komplette CDDB (=Compact Disc Data Base) Datenbank. Darin wird jede auf der Welt erschienene CD mit Titeln, Interpret und CD-Name geführt. Erkennt die Xbox also eine CD, wird diese vom Xbox Music Mixer automatisch beschriftet. Nötiges Rumplagen mit der umständlichen Softwaretastatur entfällt also. Eine weitere Neuerung ist, dass ihre auch während eines Kopiervorgangs von CD auf Festplatte weiter eure Musik, hören könnt, entweder von der Festplatte oder direkt von der CD im Laufwerk, und die Konsole nicht wie im Dashboard während der kompletten Prozedur komplett lahm gelegt ist. Während der normalen Wiedergabe könnt ihr euch, wie eben bereits angesprochen, eine Diaschau in den Hintergrund legen und sämtliche Menüs ausblenden. Alternativ bietet der Xbox Music Mixer neben einem Haufen verschiedenster Animationen, wie man sie sonst aus Microsofts Windows Media Player kennt, auch noch zwei echte 3D-Umgebungen. Dabei werden komplette Discos simuliert, durch die ihr entweder von der Kamera geführt werdet, oder die ihr euch selbst genau ansehen könnt. Wir fanden diese 3D-Animationen eher überflüssig.
WMA und MP´3 auf der Xbox
Ihr könnt nun auch Eure WMA und MP3 Dateien vom Rechner auf die Xbox Festplatte übertragen. Diese könnt ihr dann ebenfalls für die Karaoke nutzen sowie diese Musikstücke umwandeln, um sie als eigene Spielesoundtracks zu nutzen.

Allgemeines:
Natürlich benötigt der Xbox Music Mixer ständige Updates, um die CDDB Datenbank weiterhin aktuell zu halten. Zu diesem Zweck kann man sich über Xbox Live einwählen und die neusten Updates saugen. Nebenbei habt ihr ständig Zugriff auf eure Freundesliste und könnt jederzeit Spieleinladungen erhalten. Somit seid ihr immer mit der Außenwelt verbunden, selbst wenn ihr einfach nur Musik hört. Der Xbox Music Mixer besitzt ebenfalls eine sehr große Anzahl von vorinstallierten Videos, die sich ebenfalls beliebig kombinieren lassen. So könnt ihr unter dem Menüpunkt „Ravemodus“ Musik, Bilder und Videos zu einem einzigen Medienspektakel verbinden. Einen wirklich Sinn und Zweck erfüllt das zwar nicht, es funktioniert aber und es ist ganz nett anzuschauen.

Sound:
Etwas enttäuscht waren wir über die Dolby Digital Unterstützung. Zwar nutzt der Xbox Music Mixer euer 5.1-Surround System voll und ganz aus, leider muss die Klangqualität dabei einiges einbüßen. Da die Musik verstärkt über die beiden Front- und den Centerlautsprecher erklingt, und die beiden Rearboxen nur Bässe übertragen bringt die Xbox bei Weitem nicht die selbe Power und Klangqualität auf, wie man es aus dem Dashboard gewohnt ist. Für völlig unverständlich und absolut schwachsinnig halten wir die Idee, die hinteren Lautsprecher Bässe ausgeben zu lassen. Da viele Surround Systeme nur mit extrem schwachen Rearboxen ausgestattet sind, welche lediglich der Ausgabe von Höhen dienen, fanden wir diese Entscheidung der Entwickler mehr als katastrophal. Da das von uns beim Test verwendete Boxenset über 80Watt-Rearboxen mit extra Tiefenlautsprecher verfügt, konnten wir nicht wirklich testen, wie die Musikausgabe des Xbox Music Mixer bei kleinen Lautsprechern klingt. Aber alleine bei der Vorstellung daran läuft es uns kalt der Rücken herunter. Nutzer von solchen Surround Systemen bleibt wohl nur die Möglichkeit die Xbox im Dashboard komplett auf Stereo umzustellen… Ansonsten ist die Klangqualität aber einwandfrei.
Steuerung:
Ein weiterer Punkt, der uns beim Testen fast zur Verzweiflung getrieben hätte. Die Menüführung ist nämlich äußerst umständlich und mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Da hilft auch die Bedienungsanleitung herzlichst wenig. So stellten wir zum Beispiel erst nach Tagen fest, dass man unter Verwendung des rechten Analogsticks auch innerhalb eines Titels spulen kann. Eine Funktion, die in der Bedienungsanleitung nicht mit auch nur einem Wort erwähnt wird. Insgesamt ist die Steuerung extrem kompliziert und sie will auch selbst nach längerer Benutzung nicht in Fleisch und Blut übergehen…

Der Xbox Music Mixer ist mit Sicherheit nicht das, was sich viele erhofft hatten. Wer nur eine Karaoke-Software sucht, sollte sich die mit 50€ doch verhältnismäßig recht teure Anschaffung sparen. Wer die anderen Funktionen allerdings auch intensiv nutzen möchte, der sollte sich den Kauf ruhig mal überlegen. Gerade die Funktion sich seine MP3s einfach schnell per Kabel auf die Xbox zu schicken und die eingebaute CDDB Datenbank nehmen euch einiges an Arbeit ab. Auch wer seine Fotos nicht auf dem PC versauern lassen möchte, landet mit dem Xbox Music Mixer sicherlich keinen Fehlkauf. Einziges Manko ist die nervtötende Menüführung und die enttäuschende Soundausgabe bei Dolby Digital. Abschließend kann man festhalten, dass Leute, die den Xbox Music Mixer als Karaoke-Software verwenden möchten, bereit sein müssen, etwas Geld für neue Titel auszugeben. Wollt ihr die Xbox intensiv als Teil eurer Stereoanlage nutzen, empfiehlt sich der Kauf der Software schon. Man sollte auf jeden Fall nach einer Möglichkeit Ausschau halten, den Xbox Music Mixer bereits vor dem Kauf etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Es hängt letztlich vom späteren Anwendungsgebiet ab, ob sich der Kauf des Xbox Music Mixers lohnt oder nicht, weshalb wir an dieser Stelle weder zum Kauf raten, noch vom Kauf abraten möchten!