WWE RAW Survivor Series Tour in Köln im Test

Xbox
Seit mehreren Jahren feiert der Krefelder Publisher THQ nun schon Erfolge mit seiner WWE SmackDown Reihe, welche seit 2006 als „WWE SmackDown vs Raw“ auf den Markt kommt. Auch in diesem Jahr dürfen sich Fans dieser „Sport“art über einen neuen Teil freuen, wobei dieser dann neben den bekannten Plattformen (PlayStation & Xbox) dieses Mal auch seinen ersten Auftritt auf dem Nintendo Wii & DS haben werden. Um der Presse das Ganze nun einmal näher zu bringen, lud man uns am Samstag den 13.10.07 kurzerhand nach Köln ein, um hier die „WWE Raw – Survivor Series Tour“ hautnah mitzuerleben, die Akteure beim Pressetermin zu interviewen und diese beim „meet & greet“ in der gemieteten Lounge locker zu erleben. In der KölnArena an sich und in der Lounge waren hierbei dann natürlich auch etliche Xbox 360 Geräte mit dem aktuellen Titel aufgestellt um sich einen ersten Eindruck der 2008-Version machen zu können.
Worum geht es nun im Wrestling überhaupt. Hierzu müssen wir fast 25 Jahre in die Vergangenheit gehen ins Jahr 1982, als man die „World Wrestling Federation (WWF)“gründete. Ziel des Ganzen war es den Zuschauern packende Unterhaltung zu bringen. Das seit 2002 unter dem Namen „World Wrestling Entertainment (WWE)“ fungierende Label ist mittlerweile an der New Yorker Börse notiert. 2001 übernahm man zusätzlich sämtliche Rechte an der Konkurrenzliga „WCW“.



Amerika aber auch der Rest der Welt hungert nach Live-Events und mit der klaren Linie der „Unterhaltung“. Durch die Unterteilung der WWE in seine drei Kernbestandteile „SmackDown, RAW & ECW“ kann mittlerweile ein riesiger Markt befriedigt werden. Alleine im Jahr 2006 brachte man es auf satte 346 Live-Shows, wobei hier 61 außerhalb der USA stattgefunden haben. Vor allem im hier noch nicht so stark genutzten „Pay-per-View“ Segment fährt die WWE immense Erfolge ein und belegt in den Staaten in den in diesem Jahr bereits produzierten 15 Sendungen permanent den ersten Platz in der kompletten PPV-Industrie. Hier rollt der Dollar auf Hochtouren. Das Finale der „Survivor Series Tour“ am 18. November können sich Fans hierzulande auf „Premiere Direkt“ Live ansehen.



Durch den klaren Fokus auf die Unterhaltung der Leute können beim Wrestling nun ähnlich einer Soap über lange Zeiten individuelle Geschichten über den Akteur erfunden werden, ihn von Gut zu Böse wechseln oder eine Story Enden lassen um eine ganz neue zu beginnen. Das gezeigte ist demzufolge eine gut einstudierte Choreographie der „Darsteller“, welche für diesen Job natürlich extrem durchtrainiert sein müssen. Mittlerweile kämpfen auch Frauen in der WWE mit, was uns an diesem Abend sehr ansehnlich durch das Playmate „Candice“ und der rassigen „Beth“ demonstriert wurde. Mit dabei war auch ein Tag-Team-Kampf, in dem beiden Stars „Paul London & Brian Kendrick“, welche uns im Interview vor der Show zur Verfügung standen. Vor diesen stand uns dann auch noch der neue „General Manager“ William Regal (der britische Profi Wrestler Darren Matthews) für Fragen zur Verfügung. Wie man sieht hat auch er seine „Rolle“ auf den Leib bekommen und spielt diese sehr überzeugend.

Im Interviewtermin mit ihm erklärte uns „Mr. Regal“, dass er früher auch in Deutschland Auftritte hatte und das Ganze hier trotz damaliger „Zirkusumgebungen“ schon sehr professionell gehandhabt wurde. Trotz seiner neuen Rolle ist er auch immer noch gerne als Wrestler tätig und mit Spaß an der Sache. Man könnte dies nicht einfach sein lassen, wenn man sich mit 15 Jahren der Sache verschrieben hat. Ans Aufhören will er derzeit absolut keinen Gedanken verschwenden, sondern am liebsten für immer in der „Branche“ tätig bleiben, was bei der Vielfalt der Möglichkeiten sicherlich auch irgendwie klappen dürfte.

Auf die Frage was er gerne noch einmal machen würde, antwortete er: „Ich würde gerne nochmals gegen „Tripple H“ antreten, da wir früher einmal als „Tag-Team“ zusammen gearbeitet haben.“. Weiter führt er an, dass trotz der offensichtlichen Sache des „Entertainment“ (also im Grunde ja alles nur Show ist) weltweit immer mehr Menschen gefallen daran finden. Vor allem seit alles unter dem Label der WWE läuft hätte sich hier viel getan. Die Stars bekommen bessere Storylines, welche sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und so das Publikum an sich fesseln. Mit dem neu gegründeten „WWE Movies“ würde hier alsbald dann noch mehr möglich sein.

Er selbst spielt gerne den „Bad Guy“. Es sei wichtig, dass die Rolle dem Grundnaturell der Person schon ähnlich ist, da die Leute es schnell merken würden, wenn sich hier jemand komplett gegen seine ursprüngliche Natur präsentieren müsste. Persönlich sieht er sich als „nicht ganz böser Junge“. Auf die Frage nach dem neuen THQ Spiel „WWE SmackDown vs Raw 2008“ zeigt er sich dann sehr beeindruckt. Alle Spielen hätten hier viel Zeit investiert, an Motion Capturing- & Körper Vermessungsterminen teilgenommen um den Käufern hier die größtmögliche Nähe „zum Original“ bieten zu können. Am Ende berichtete er dann noch über seinen größten Unfall, welchen er vielen Jahren in Krefeld erlitten hat. Hierbei zog er sich einen offenen Bruch zu an dessen Schmerzen er sich heute noch erinnern könnte. Mittlerweile gesellten sich dann noch zwei Nasenbeinoperationen und mehrere Beinbrüche hinzu. Durch die WWE wäre das Risiko aber nun deutlich gesungen, da man hier professioneller trainiert und agiert sowie gewisse Würfe und Techniken zum Schutz der Akteure nicht mehr erlaubt seinen.

Weiter ging es nun mit dem aktuellen Tag-Team „Paul London & Brian Kendrick“, welche an diesem Abend auch noch einen Kampf zu bestreiten hatten. Im Interview erzählen sie von ihren Eindrücken aus Deutschland und das die Fanbase hier eine ganz andere sei, als in den USA. Wir wollten wissen, warum gerade sie sich zum Team zusammengeschlossen haben. Der Grund hierfür liegt dabei in dem recht zeitgleichen Einsteig in das Wrestling Geschäft in L.A. Seit 2003 arbeiten sie nun schon zusammen, hätten viel Spaß und wären auch privat sehr gut befreundet. Vor der WWE hätten sie in der „Ring of Honor“ Serie gekämpft, wobei diese um einiges unkontrollierter sei, als die WWE. Viele Moves der „RoH“-Serie dürfen hier zum Schutz der Kämpfer nicht eingesetzt werden. Durch die Verteilung der WWE auf die Bereiche „SmackDown, RAW und ECW“ sei es möglich immer wieder in eine neue Rolle zu schlüpfen. Jede Serie hat hierbei seine eigenen Fans und man muss sich immer aufs Neue in diese Basis integriere, sich vorstellen und Sympathien erarbeiten.

Auf die Frage, warum sie sich gerade für dieses „Leben“ entschieden haben, entgegneten beide, dass sie in erster Linie die Freiheit lieben. Die WWE bietet sich ihnen die Möglichkeit um die ganze Welt zu reisen - jeder Tag sei hier anders! Natürlich sei es anstrengend jeden Tag zu trainieren und das jede Woche im Jahr. Wenn sie einmal drei Tage frei hätten, würden sie viel erholen und schlafen. Für mehr blieb leider keine Zeit.



Im abendlichen Kampf mussten die beiden dann trotz der wohl agilsten Vorstellung aller Akteure eine Niederlage „einstecken“. Der Publikumsmagnet „Tripple H“ ging hier natürlich mit einem Sieg gegen „Umaga“ vom Platz. Des Weiteren stiegen noch „Mr. Kennedy, Hardcore Holly, Carlito, Lance Cade & Trevor Murdoch, Hacksaw Jim Duggan, Val Venis, Snitsky, Super Crazy, Cody Rhodes, Tommy Dreamer, Ball Mahony“ und wie oben bereits angedeutet „Beth Phoenix & Candice Michelle“ in den Ring.



Während des Spektakels, wurden wir von der Presse natürlich in der Lounge mit gutem Essen und Getränken versorgt. Beim antesten des aktuellen „WWE SmackDown vs, Raw 2008“ wurden dann erfolgreiche Kombos & Kämpfe versucht, was zu Anfang natürlich noch in Schmerzen für unseren Charakter endete. Es war schon sehr beeindruckend, wie detailliert und lebensnah die Charaktere ihren originalen Vorbildern ähnelten. Auch deren spezifische Gebärden wurden natürlich ins Spiel integriert um einen möglichst hohen Wieder erkennungswert zu gewährleisten. Es erwarten uns natürlich auch einige neue Features wie das "Superstar Fighting Styles" und das "Struggle Submission System", über das sich Aufgabegriffe mit dem Analog-Stick noch präziser steuern lassen!




Für mich als „fremder“ in dieser „Sport“art, war es nicht ganz leicht dem „Entertainment“ die Ehre zu gebühren, die es wohl gerne von mir erwartet hätte. Auch in der hiesigen Presse beschrieb man am nächsten Tag, dass es einfach zu offensichtlich einstudiert wirkte und hier dann auch noch angekündigte „Größen“ gar nicht erst in den Ring kamen. Deutschland hat hier natürlich einen ganz anderen Stand, als die langjährige Fanbasis in den USA. Dem Publikum unten im Raum hat es dann nach ihren Reaktionen zu Urteilen doch sehr gut gefallen. Persönlich fehlt mir einfach die Überzeugungskraft des Ganzen, denn wenn ja eh schon alles fest steht, juckt es halt nicht mehr so richtig. Beim anspielen von „WWE SmackDown vs RAW 2008“ hingegen, genoss ich das Ganze dann wieder mehr, denn hier hatte ich die Kontrolle und mein Geschick entscheidet über Sieg oder Niederlage. Auch kommt das Spiel in diesem Punkt natürlich „realistisch / brachialer“ rüber, als die gut einstudierte Choreographie im Ring. Von daher bleibe ich bei „meinen Leisten – den Videospielen“ und bedanke mich für den schönen Abend in der Kölnarena! Fans der Reihe werden hier sicherlich auf Ihre Kosten kommen und ich denke mal, dass ich als „Neuling“ hier dann vielleicht auch mal mein Glück versuchen werde.

 
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