

Amerika aber auch der Rest der Welt hungert nach Live-Events und mit der klaren Linie der „Unterhaltung“. Durch die Unterteilung der WWE in seine drei Kernbestandteile „SmackDown, RAW & ECW“ kann mittlerweile ein riesiger Markt befriedigt werden. Alleine im Jahr 2006 brachte man es auf satte 346 Live-Shows, wobei hier 61 außerhalb der USA stattgefunden haben. Vor allem im hier noch nicht so stark genutzten „Pay-per-View“ Segment fährt die WWE immense Erfolge ein und belegt in den Staaten in den in diesem Jahr bereits produzierten 15 Sendungen permanent den ersten Platz in der kompletten PPV-Industrie. Hier rollt der Dollar auf Hochtouren. Das Finale der „Survivor Series Tour“ am 18. November können sich Fans hierzulande auf „Premiere Direkt“ Live ansehen.


Durch den klaren Fokus auf die Unterhaltung der Leute können beim Wrestling nun ähnlich einer Soap über lange Zeiten individuelle Geschichten über den Akteur erfunden werden, ihn von Gut zu Böse wechseln oder eine Story Enden lassen um eine ganz neue zu beginnen. Das gezeigte ist demzufolge eine gut einstudierte Choreographie der „Darsteller“, welche für diesen Job natürlich extrem durchtrainiert sein müssen. Mittlerweile kämpfen auch Frauen in der WWE mit, was uns an diesem Abend sehr ansehnlich durch das Playmate „Candice“ und der rassigen „Beth“ demonstriert wurde. Mit dabei war auch ein Tag-Team-Kampf, in dem beiden Stars „Paul London & Brian Kendrick“, welche uns im Interview vor der Show zur Verfügung standen. Vor diesen stand uns dann auch noch der neue „General Manager“ William Regal (der britische Profi Wrestler Darren Matthews) für Fragen zur Verfügung. Wie man sieht hat auch er seine „Rolle“ auf den Leib bekommen und spielt diese sehr überzeugend.

Auf die Frage was er gerne noch einmal machen würde, antwortete er: „Ich würde gerne nochmals gegen „Tripple H“ antreten, da wir früher einmal als „Tag-Team“ zusammen gearbeitet haben.“. Weiter führt er an, dass trotz der offensichtlichen Sache des „Entertainment“ (also im Grunde ja alles nur Show ist) weltweit immer mehr Menschen gefallen daran finden. Vor allem seit alles unter dem Label der WWE läuft hätte sich hier viel getan. Die Stars bekommen bessere Storylines, welche sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und so das Publikum an sich fesseln. Mit dem neu gegründeten „WWE Movies“ würde hier alsbald dann noch mehr möglich sein.


Auf die Frage, warum sie sich gerade für dieses „Leben“ entschieden haben, entgegneten beide, dass sie in erster Linie die Freiheit lieben. Die WWE bietet sich ihnen die Möglichkeit um die ganze Welt zu reisen - jeder Tag sei hier anders! Natürlich sei es anstrengend jeden Tag zu trainieren und das jede Woche im Jahr. Wenn sie einmal drei Tage frei hätten, würden sie viel erholen und schlafen. Für mehr blieb leider keine Zeit.


Im abendlichen Kampf mussten die beiden dann trotz der wohl agilsten Vorstellung aller Akteure eine Niederlage „einstecken“. Der Publikumsmagnet „Tripple H“ ging hier natürlich mit einem Sieg gegen „Umaga“ vom Platz. Des Weiteren stiegen noch „Mr. Kennedy, Hardcore Holly, Carlito, Lance Cade & Trevor Murdoch, Hacksaw Jim Duggan, Val Venis, Snitsky, Super Crazy, Cody Rhodes, Tommy Dreamer, Ball Mahony“ und wie oben bereits angedeutet „Beth Phoenix & Candice Michelle“ in den Ring.


Während des Spektakels, wurden wir von der Presse natürlich in der Lounge mit gutem Essen und Getränken versorgt. Beim antesten des aktuellen „WWE SmackDown vs, Raw 2008“ wurden dann erfolgreiche Kombos & Kämpfe versucht, was zu Anfang natürlich noch in Schmerzen für unseren Charakter endete. Es war schon sehr beeindruckend, wie detailliert und lebensnah die Charaktere ihren originalen Vorbildern ähnelten. Auch deren spezifische Gebärden wurden natürlich ins Spiel integriert um einen möglichst hohen Wieder erkennungswert zu gewährleisten. Es erwarten uns natürlich auch einige neue Features wie das "Superstar Fighting Styles" und das "Struggle Submission System", über das sich Aufgabegriffe mit dem Analog-Stick noch präziser steuern lassen!

Für mich als „fremder“ in dieser „Sport“art, war es nicht ganz leicht dem „Entertainment“ die Ehre zu gebühren, die es wohl gerne von mir erwartet hätte. Auch in der hiesigen Presse beschrieb man am nächsten Tag, dass es einfach zu offensichtlich einstudiert wirkte und hier dann auch noch angekündigte „Größen“ gar nicht erst in den Ring kamen. Deutschland hat hier natürlich einen ganz anderen Stand, als die langjährige Fanbasis in den USA. Dem Publikum unten im Raum hat es dann nach ihren Reaktionen zu Urteilen doch sehr gut gefallen. Persönlich fehlt mir einfach die Überzeugungskraft des Ganzen, denn wenn ja eh schon alles fest steht, juckt es halt nicht mehr so richtig. Beim anspielen von „WWE SmackDown vs RAW 2008“ hingegen, genoss ich das Ganze dann wieder mehr, denn hier hatte ich die Kontrolle und mein Geschick entscheidet über Sieg oder Niederlage. Auch kommt das Spiel in diesem Punkt natürlich „realistisch / brachialer“ rüber, als die gut einstudierte Choreographie im Ring. Von daher bleibe ich bei „meinen Leisten – den Videospielen“ und bedanke mich für den schönen Abend in der Kölnarena! Fans der Reihe werden hier sicherlich auf Ihre Kosten kommen und ich denke mal, dass ich als „Neuling“ hier dann vielleicht auch mal mein Glück versuchen werde.

