Die "Wasserufergeschichte" wurde seit Generationen mündlich überliefert und erzählt vom historischen Banditen Sòng Jiā,,,ng (宋,,,江,,,), der durch die Missgunst der Herrschenden zum Opfer wird. Schließlich schart der fernöstliche Robin Hood Gleichgesinnte um sich, die von der Burg in Shandong gegen das Establishment kämpfen. Die 36 Häuptlinge und 72 Unterhäuptlinge bilden einen Querschnitt durch sämtliche soziale Schichten des chinesischen Reiches, von Offizieren, Beamten bis hin zu Kaufleuten und Frauen sind alle Gruppen vertreten. Diese Stilelemente ziehen sich auch wie ein roter Faden durch sämtliche Episoden der RPG-Reihe. Ein namenloser Held, meist edlen Blutes, kämpft gegen ein Imperium und sammelt unterwegs fleißig neue Mitstreiter. Diese unterstützen euch nicht nur tatkräftig im Kampf sondern bauen auch eure Festung aus. Desweiteren bringen Drachenreiter, Koch und Bibliothekar ihre Fähigkeiten in den großen Massenschlachten der Spiele ein.
Die Anfänge gehen zurück in das Jahr 1995, als pünktlich zur Weihnachtszeit das erste Suikoden in Japan erschien. Es sollte mehr als ein Jahr dauern, bis im April 1997 wir in Europa in den Genuss kommen durften. Grafisch zwar dürftig, aber mit einer fesselnden Handlung bestückt, schaffte es der erste Streich problemlos sich gegen andere Genrevertreter zu behaupten. Obwohl der große Erfolg im Zuge des Final Fantasy VII-Hypes ausblieb, bildete sich eine erste Fanbase. Neben der PlayStation entschied sich Konami auch für einen Release auf dem Sega Saturn, der allerdings nur in Japan erschien. Der darauf folgende zweite Teil stellt zugleich den bisherigen Zenit der Reihe dar. Grafisch leicht aufgewertet und mit einem nahezu perfekt arrangierten Soundtrack, zog man die Zocker mit einer großartigen Handlung, die an den Vorgänger anschließt, in seinen Bann. Die vielen neuen Ideen im Spielgeschehen, unter anderem das verbesserte Kriegssystem und der stark angestiegene Umfang, erwiesen sich dabei als durchgehend positive Aspekte.

Durch den Einzug der neuen Konsolen hieß es auch bald die Plattform zu wechseln. Der dritte Teil erschien exklusiv für die PS2. Erstmals bekam man eine 3D Grafik geboten. Mit dem „Trinity Sight System“ wurde eine neue Idee eingebracht, die es dem Spieler erlaubt, die Handlung aus der Sicht von drei verschiedenen Helden zu erleben. Konami entschied sich gegen einen Release auf europäischem Boden, was uns zum Importieren zwang. Zweieinhalb Jahre später kam der vierte Part in den Westen. Nach den anfänglichen Erwartungen, folgte das etwas unsanfte Erwachen. Blasse Charaktere, Mängel in der Handlung und ein knapper Umfang waren ungewohnt und lösten eine allgemeine Verwunderung aus. Die einst schimmernde Fassade musste Kritik einstecken. Bevor nun jedoch der fünfte Teil an den Start ging, schickte Konami vorher seinen „Suikoden Tactics“ Ableger in’s Rennen. Inspiriert durch Klassiker wie „Final Fantasy Tactics“, bekommt man ein Taktik-RPG im Suikoden-Universum geboten. Storytechnisch schildert diese Nebenepisode die Geschehnisse in den Inselnationen, vor dem vierten Teil.
Seitdem ist es ein wenig still geworden um die Suikoden-Saga, denn bis jetzt zumindest, gibt es seitens Konami noch keine genauen Infos über den etwaigen sechsten Teil. Chefentwickler Takahiro Sakayama deutete zwar in einem Interview im Oktober 2006 an, dass die Arbeiten daran begonnen haben, gab aber keine genaueren Infos preis. Wir hoffen auf baldige Rückmeldung, damit eine der besten RPG-Reihen eine würdige Fortsetzung bekommt!