Spielen wir Verkäuferin:

Der Titel verspricht viel Neuerungen, zumal ihr nicht nur als Verkäuferin, sondern sogar auch als Bäckerin und Floristin aktiv werden dürft. Dies allerdings nur in Form von rund einem Dutzend Minispielen, bei denen ihr als Floristin etwa welke Blüten von Pflanzen zupft, einen Blumenstrauss zusammenstellt oder Brot backt. Als Verkäuferin müssen hingegen Regale in Ordnung gebracht werden, was durch das alte "Finde den Unterschied zwischen den Bildern" Spielchen funktioniert. An der Kasse muss zudem das Wechselgeld berechnen werden, was das gute alte Kopfrechnen beflügelt.


Angesichts der Anforderungen (Rechne: 50 Euro - 26 Euro) sollte Spielen wir Verkäuferin entgegen der uneingeschränkten Altersempfehlungen auf der Packung tatsächlich erst ab etwa 2. Klasse gespielt werden, da die Aufgaben schwer zu lösen sein werden und die Anforderungen nur textlich geschildert werden. Ansonsten ist der Anspruch in den Minispielen eher gering, ebenso wie die Spielzeit - wer sich ranhält, kann das gesamte Modul bereits in etwas über eine Stunde beenden und es dann nur noch einmal in einer höheren Schwierigkeitsstufe versuchen. Eindeutig viel zu wenig, auch wenn der Titel dank neuer Thematik sicherlich mehr Potenzial hätte.
Unsere Wertung:
Spielen wir Modedesignerin:

Hier wird ein Traum für große & kleine Mädchen war: Arbeite dich als zunächst unbekannte Modedesignerin in der Welt des Glamour nach oben und erstelle eigene Kleidung und Accessoires. Angefangen von Armbändern, Ohrringen und Brillen geht es hin bis zu Taschen, Hüten und Labels. Zwischen den Einsätzen mit dem Touch-Pen als universelles Werkzeug in Spielerhand führen die Protagonisten kurze Konversationen, die mit der Handlung rund um den Aufstieg zur Design-Göttin durch das linear aufgebaute Spielprinzip führen. Auf Wunsch übrigens auch multilingual, denn im Gegensatz zum Großteil der Reihe sind hier auch noch fünf weitere europäische Sprachen anwählbar.

Danach wird wie wild designt und geschnitten, wobei ersteres durchaus kreative Energien verlangt: Nachdem Kunden ihre vagen Wünsche zu Papier gegeben haben, liegt es nämlich am Spieler Form und Farbe des Werkstücks zu bestimmen, bevor es an die Fertigung geht. Diese wiederrum sorgt gerne mal für Frust, weil generell wenige Hinweise auf die nötigen Aktionen gegeben werden.

Insbesondere wenn man wiederholt eine Aufgabe versemmelt, wäre es sehr schön gewesen einen hilfreichen "Tipp" spendiert zu bekommen - gerade junge Spieler werden sich nämlich ziemlich gefrustet fühlen. Zumal auch noch das ausschneiden von Formen eine extrem ruhige Hand nötig machen, die wohl nur die wenigstens jungen Spieler mitbringen werden. So gesehen eine passable Umsetzung der Thematik, dass sich eindeutig dem Ausbau von Kreativität verschrieben hat, aufgrund einiger Macken jedoch nicht gänzlich uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Unsere Wertung:
Spielen wir Lehrerin:

Hier der ultimative Traum kleiner Zicken: Andere Menschen herumkommandieren und belehren. Leider hält der Nintendo DS Titel nicht ganz, was man sich davon verspricht. Zwar durchstreift ihr hier als Frau Lehrerin Schulgebäude und Schulhof, statt eure Schüler jedoch nur anzuleiten und zu beaufsichtigen, müsst ihr selbst ran, wenn es um "Schulstunden" wie Tanzen, Seilspringen oder Ausschneiden geht. Letzteres kostet aufgrund der erforderlichen Genauigkeit selbst erwachsene Spieler mit ruhiger mächtig Nerven - wie das bei sechsjährigen Spielern aussehen mag, will man sich lieber nicht vorstellen.


Letztlich werden euch auch bei Spielen wir Lehrerin wieder nur aneinandergereihte Minispiele präsentiert, die zudem über ein recht unverständliches Regelwerk verfügen. Bei Misserfolgen wird euch z. B. auch nicht gesagt, worin euer Fehler lag. So kann es sein, dass man ein Dutzend mal probieren muss, ehe die Lösung klar ist. Keine Frage, dass dies mehr als frustrierend ist. Auch sonst stellen sich wohl selbst Fünfjährige unter dem Dasein als Lehrer mehr vor, als den lieben langen Tag zu dirigieren oder sich in der Cafeteria an einem Moorhuhn Klon zu versuchen. Schade, denn die bunte isometrische 3D-Optik des Schulalltags weiß eigentlich zu gefallen - da wäre mehr drin gewesen!
Unsere Wertung:
Spielen wir Mami:

Auch an der Front der werdenden Mütter zeigt man sich engagiert - Spielen wir Mami lässt junge Nintendo DS Besitzerinnen in die Rolle einer fürsorglichen Mami schlüpfen. Allerdings nicht der eigenen Rasselbande, sondern fremder Leute, die dann in ca. einem halben Dutzend Minispiele betreut werden müssen.


Angefangen vom früttern, über das waschen, wickeln und dem Vorsingen eines Liedchens wurden Aufgaben des Alltags ansprechend umgesetzt, dass war es dann aber leider auch schon mit den guten Eindrücken. Zwar hat man hier die 3D-Optik von Spielen wir Lehrerin übernommen, im Gegensatz zur Schule ist es im engen eigenen Haus jedoch selbst für Erwachsene schwer zu erkennen, wo genau sich Türen befinden, was bei einem schreienden Baby und einem sich nicht finden lassenden Eingang rasch Frustgefühle auslöst. Da hilft leider auch die am oberen Screen des Nintendo DS gezeigte 2D Karte nicht weiter. Das größte Makel ist allerdings die Spielzeit - nach nur knapp einer (!) Stunde Spielzeit seid ihr nämlich durch mit der Babybetreuung und bekommt nur noch die Credits zu sehen. Angesichts des Verkaufspreises alleine schon Grund genug für ein "mangelhaft".
Unsere Wertung:
Spielen wir Tierärztin:


Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht bereits andere Hersteller, die sich an die Versoftung der Thematik "Tierarzt" gemacht hätten. Im Gegenteil, eigentlich sind es sogar fast zuviele, als dass man noch den Überblick behalten würden. Und beileibe nicht jede Simulation ist auch wirklich gut - Spielen wir Tierärztin hingegen erfreulicherweise schon, denn allein in Punkto Umfang sticht das Produkt jedes andere Spiel der "Spielen Wir" Reihe aus.

Als junge Tierärztin baut ihr euch hier eine Existenz auf - da wird die Behausung mit Möbeln aufgewertet und es werden notwendige Utensilien (z. B. Käfige für Kleintiere) einkauft. Heranwachsende lernen hier spielerisch mit einem begrenzten Budget umzugehen und durchdacht zu investieren. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen des recht leseintensiven Tutorials zu Spielbeginn empfiehlt sich der Titel allerdings erst für ältere Spieler ab 8-9 Jahre. Denn obwohl sich die junge Tierärztin recht problemlos durch die drehbaren Iso-3D Räume steuern lässt, ist doch ein gewisses Grundwissen über den richtigen Umgang mit Tieren vorausgesetzt. Vieles davon kann man sich auch anlesen, etwa welche besonderen Vorlieben die kränkelnden Racker haben, was sie essen und wie man ihre Wehwehchen behandelt.

Im Rahmen dieser Sensibilisierung pflegt und versorgt ihr also die anhänglichen Tiere, wobei diese irgendwann natürlich auch wieder gegen Bares verkauft wird. Die erhaltenen Scheine dürfen dann wiederrum in den Ausbau der eigenen vier Wände investiert werden, wobei Spieler recht kreativ selbst einrichten dürfen. Eine Speicherfunktion ist aufgrund des Umfangs natürlich ebenso enthalten wie ein Hilfefunktion, die euch bei Problemen mit einem Hinweis (gegen bares Geld!) weiterhilft und so den Spielfluss weiter aufrecht erhält. Abgerundet wird Spielen wir Tierärztin durch eine hübsche, kindgerechte Grafik sowie einer angenehmen Soundkulisse, bestehend aus ruhigen Melodien und den Geräuschen der einzelnen Tiere.
Unsere Wertung:
Spielen wir Feuerwehrmann:

Der zweite hochkarätige Titel der Reihe, Spielen wir Feuerwehrmann lässt den eigenen Nachwuchs spielerisch den Alltag einer Feuerwache nacherleben. Als junger Feuerwehrmann führt ein Einsteiger-Tutorial dabei zunächst an die grundlegende Steuerung wie das löschen von Feuern und zertrümmern von Türen heran, wobei sich der Anspruch auf intelligente Weise im Laufe des Abenteuers immer weiter steigert. Einzig besonders junge Spieler im Alter zwischen 5-7 Jahre werden ohne Eltern an ihrer Seite sowohl von der Steuerung als auch den vielen schriftlichen Anweisungen, denen oft rasch Folge zu leisten ist, etwas "erschlagen" - daher empfiehlt sich Spielen wir Feuerwehrmann nicht für die ganz Kleinen Nintendo DS Besitzer.


Abgesehen von diesem Manko ist der Titel ansonsten sehr unterhaltsam: Nachdem sich der Spieler im Lehrgang mit dem löschen von kleineren und mittleren Flammen vertraut gemacht hat, taucht er in die unterhaltsame Story ein, die im Comic-Stil mit Einzelbildern erzählt wird und von unvorsichtigen Hausbesitzern, Katzen auf Bäumen und Industrieunfällen berichtet. Um überhaupt erst helfen zu können, muss dabei erst in einer 3D Stadtfahrt gegen ein Zeitlimit zum Unfallort vorgedrungen werden, wobei die Steuerung auch hier am besten nach etwas Vorkenntnis beim Thema Spiele verlangt. Am Einsatzort heißt es dann natürlich "Wasser marsch!" und der Kampf um die Flammen beginnt - hin und wieder gilt es auch mittels Leiterwagen Menschen aus den brennenden Hochhäusern zu retten, wobei für besonders gute Einsätze dann auch Belohnungen wie Medaillen oder neue Uniformen winken.
"Spielen wir Feuerwehrmann" hat selbst mir als Erwachsenen für einige Zeit Freude bereitet, spürt man doch tatsächlich wieviel Mühe sich der Hersteller mit diesem abwechslungsreichen und spannenden Spiel gegeben haben. Und da hier Anspruch wie Umfang erfreulich gut harmonieren, stimmt auch unsere Endwertung.
Unsere Wertung: