Rave Racer im Test

Widmen wir uns nun dem Enfant terrible der Reihe. Rave Racer erschien anno 1995 für Namcos System 22 Board, wurde jedoch nie mit einer Heimfassung beehrt. Namcos Edelrenner trat in den Arcades gegen Daytona USA und Sega Rally an und führte die vermeintliche Überlegenheit der Model 2 Hardware ad absurdum.
Wie in der Spielhalle üblich, schob auch Namco in gewissen Intervallen rudimentäre Updates nach, um geneigte Zocker zum erneuten Münzeinwurf zu bewegen. Somit ist Rave Racer kein wirklicher Nachfolger nach Konsolenmaßstäben, sondern vielmehr ein perfektionierter Aufguss des Original Ridge Racers. Zu den klassischen Rennstrecken Ridge Racer Short und Long gesellten sich eine Bergpiste, sowie ein City-Szenario, die nachfolgend kurz vorgestellt werden sollen:




Grade den Stadtrundkurs halte ich persönlich für eine der stimmigsten Strecken der Serie: Lange Geraden lassen durch üppige Architekturen längs der Piste einen wahren Geschwindigkeitsflash aufkommen, ehe euch extreme Haarnadelkurven zu einem gekonnten Drift zwingen. Interessierte Zocker sollten mal einen Blick auf Ridge Racer 2 für PSP werfen, die kleine UMD wartet mit besagter City Stage auf.

Ansonsten punktet Rave Racer mit pfeilschnellen Rennen gegen sieben Konkurrenten, die, vier Doppelkabinen vorausgesetzt, auch alle von menschlichen Mitfahrern gemimt werden können. Zwei Perspektiven, Forcefeedback und zwölf aufpeitschende Technosongs sorgen für Adrenalinschübe, zudem wird euer Herz von der schier abartigen Geschwindigkeit malträtiert. Diese wurde im Vergleich zum Vorgänger nochmals merklich erhöht, wodurch neben dem Speedfeeling auch der Schwierigkeitsgrad proportional ansteigt.



Rave war über einen längeren Zeitraum für die PSone angekündigt, verschwand dann jedoch still und heimlich von den Release-Listen und räumte - sehr zum Ärger vieler Fans - den Platz für das beschaulichere Ridge Racer Revolution. Man munkelte dass der Ridge Racer-Nachfolger, der bereits dem System 22-Board gehörig einheizte, Sonys 32 Bitter schlicht überfordert hätte. Vor allem die legendäre City Stage trieb den Polygoncount in die Höhe. Diese These wird umso wahrscheinlicher, als Rave Racer kurze Zeit später für PCs angekündigt wurde.

Die Heimcomputer-Version wurde für VideoLogics Power VR-Chipsätze optimiert und war laut den Entwicklern viermal so leistungshungrig wie noch die PSone-Variante. Auf einem Pentium 133 lief die frühe Alpha-Version bei einer Auflösung von 640 x 480 mit spielbaren 30 fps (Das Arcade-Original flimmerte mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde über die Bildschirme), verfügte jedoch nur über eingeschränkte Effekte und eine vereinfachte Randbebauung… Leider blieb auch dieser Portierung eine Veröffentlichung verwehrt, die sich somit zum ungeborenen PSone-Bruder ins Daten-Nirvana gesellte.





Rave Racer - geschmückt mit ausgefeiltem Texture Mapping und extrem hoher Geschwindigkeit führte dieser Racing Titel das Ridge Racer-Gameplay zur Perfektion,,, die virtuellen 240 PS erfordern akribisch getimte Drifts. Namco sollte noch ein letztes Mal eindrucksvoll seine Technologie-Führerschaft unter Beweis stellen, ehe sie die Krone an Sega abgeben mussten. Die Sonic-Väter läuteten mit dem Model 3-Board die nächste Generation ein – und gewährten dank Texturfilterung und Anti Aliasing einen Blick auf die Zukunft.
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