

Ursprünglich als futuristischer Bumerang konzipiert, viel das finale Design des SIXAXIS-Controllers konservativ aus. Doch obwohl das Gamepad optisch dem DualShock-Controller nachempfunden wurde, hat sich der Funktionsumfang stark geändert: Die Schultertasten sind jetzt analog und eignen sich vorzüglich für intuitives Gas geben und Bremsen, der mittige PlayStation-Button öffnet diverse Menüs und lässt den bequemen Zocker auf Knopfdruck das Spiel verlassen oder die Konsole ausschalten. Wie Nintendos Wii-Konkurrenz verfügt auch der SIXAXIS über Sensortechnologie, die die Lage des Controllers im Raum ermittelt. Durch gefühlvolles Drehen und Schwenken lässt sich so beispielsweise das MotorStorm-Bike über den Schotter lenken. Laut Sony hätten etwaige Rumble-Motoren die empfindlichen Sensoren gestört, weshalb die dritte Pad-Generation keinerlei Rütteleffekte mehr bietet. Scheinbar waren es jedoch Lizenzstreitigkeiten mit DualShock-Urheber Immersion, die den Einbau des beliebten ForceFeedbacks verhinderten. Da sich beide Unternehmen jedoch kürzlich einigten, darf über eine nachträgliche Integration der DualShock-Technologie gemutmaßt werden. Abgerundet wird der federleichte Controller von Bluetooth-Support, nerviges Kabelwirrwar gehört endlich der Vergangenheit an.
Zumindest auf dem Blatt wirkt die neue PlayStation konkurrenzlos:
- Prozessor: Cell-Chip mit 3,2 Gigahertz und sieben Sub-Prozessoren
- Grafik-Prozessor: Nvidia RSX-Chip (basierend auf Nvidias Geforce-7-Grafikkartenbaureihe) mit 550 Megahertz-Taktung
- Hauptspeicher: 256 Megabyte XDR-Ram
- Grafikspeicher: 256 Megabyte GDDR-Vram
- Sound: Dolby Digital 5.1, DTS, LPCM
Insgesamt will die PS3 rund doppelt so viele Fließkommaberechnungen durchführen können wie ihr direkter Konkurrent XBox 360 - Nur ist von dieser optischen Güte in der ersten Software-Generation nichts zu sehen. Sowohl XBox als auch PlayStation zaubern dasselbe hohe Niveau auf den Bildschirm, grafische Unterschiede sind marginal. Das bisherige Line-Up kratzt aber nur an der Oberfläche des technisch Möglichen, kaum ein Game nutzt die komplizierte Multi-Core-Architektur. Entsprechend durstig ist der Konsolen-Porsche auch beim Verbrauch. Bei Blu-ray-Wiedergabe verschlingt die PS3 knapp 190 Watt, der Vorgänger gab sich noch mit 45 Watt zufrieden.
USB
- Gleich vier USB-Anschlüsse befinden sich an der Vorderseite und dienen in erster Linie dem Aufladen der Controller. Des Weiteren lässt sich die beliebte Eyetoy-Kamera, SingStar-Mikrofone oder eine Maus / Tastatur anschließen. Auch Headsets und MP3-Player gehen eine Liaison mit Sonys neuem Flaggschiff ein, Apples Ipod verweigert bisher jedoch die Zusammenarbeit. Vielversprechend ist die Konnektivität zwischen PS3 und PSP: Mit dem Sony-Handheld lässt sich die PS3-Festplatte direkt ansteuern um so bequem die alten Urlaubsfotos zu präsentieren, außerdem können (bald) PSone-Klassiker im PlayStation Store gekauft und via USB auf die PSP transferiert werden. Auch künftige PS3-Spiele können vom kleinen PlayStation-Bruder Gebrauch machen, so nutzt beispielsweise Formula One Championship die PSP als Rückspiegel.
- Internet
Das World Wide Web lässt sich auf zweierlei Weise erkunden, neben dem klassischen Ethernet-Port bietet die PS3 auch ein kabelloses Netzwerk via WiFi. - TV & Sound
Über den Multi-Out lässt sich wahlweise das beiligende Composite-, ein S-Video- oder RGB-Kabel betreiben, vollster optischer Eyecandy ist dann aber nicht drin. Hochauflösende Sahneoptik erschließt sich nur stolzen Besitzern eines HDMI-Kabels, das jedoch extra entlohnt werden will. Immerhin überträgt das Luxus-Kabel auch gleich den passenden 7.1 Sound, letzterer lässt sich aber auch über den separaten optischen Ausgang entlocken. - Speicherkarten
Unter einer unauffälligen Blende verbergen sich drei Einschübe für gängige Memory-Karten: Compactflash-, SD- und MiniSD- sowie ProDuo-Speicherkarten lassen sich mit allerhand Spielständen und Daten füttern oder schaufeln ihrerseits Bilder für die abendliche Dia-Show auf die PlayStation 3.
Satte 50GB Speicher lassen sich dem potenziellen DVD-Erben Blu-ray entlocken. Mehr als genug für fulminantes Heimkino in crisper 1080p-Optik (Einen Full-HD fähigen TV vorausgesetzt) und knackigen 7.1 Sound. Vergleichbaren Augenschmaus bietet das u.a. von Microsoft unterstützte HD-DVD-Format, das mit Blu-Ray um die einzig wahre Nachfolge konkurriert - Unselige Erinnerungen an Betamax und VHS werden hier wach, zumal sich erst noch zeigen wird, welche Scheibe sich letztlich durchsetzt.
Während die NTSC-PlayStation 3s noch den "Emotion Engine"-Chip des Vorgängers enthielten, muss die europäische Variante aus Kostengründen ohne Zusatzhardware auskommen. In der alten Welt werden PSone- und PS2-Games lediglich via Software emuliert, was die Kompatibilität natürlich schrumpfen lässt. Viele PS2-Titel neueren Datums verweigern den Dienst oder laufen nur unter erheblichen Anstrengungen, ältere hingegen werden einwandfrei abgespielt und punkten oftmals mit weniger Kantenflimmern, sowie einer höheren Framerate. PSone-Spiele erfreuen sich ebenfalls hoher Kompatibilität. Sony verspricht den Support mit künftigen Firmware-Updates stetig zu erweitern, für ausgewählte Titel ist auch ein 720p-Modus geplant.
Wurden Internet-Eskapaden auf der PlayStation 2 noch stiefmütterlich vernachlässigt, springt Sony in der dritten Hardware-Generation voll auf den Online-Zug auf. Im PlayStation Store lassen sich Demos, Trailer und entgeltliche Vollversionen (PS3 Exklusives und PSone-Classics) downloaden, Freundes-Listen, Online-Ligen und Chats sind der erfolgreichen XBoxLive-Konkurrenz nachempfunden. Erste Online-Ausflüge mit Resistance: Fall of Man und Motorstorm machen bereits mächtig Laune, ob Sony tatsächlich die große Microsoft-Konkurrenz schlagen kann bleibt abzuwarten. Ein Vorteil ist bereits das offene Preismodell: PS3-Online Gaming ist prinzipiell kostenlos, jeder Hersteller kann individuell entscheiden, ob er für Web-Ausflüge Bares verlangt, ein Abonnement ist nicht erforderlich. Geld will Sony vor allem mit kostenpflichtigem Download-Content verdienen, z.B. optionalen SingStar-Songs.


Den nächsten Gang wird Sony im Herbst mit "PlayStation 3 Home" einlegen. In bester Second Life-Manier liegt euch hier eine gigantische virtuelle Welt zu Füssen, die ihr mit einem individuell gestalteten Avatar erkundet. Jeder Zocker verfügt über ein privates Appartement, das ihr mit Postern, Möbeln und Accessoires verschönert. Neue Gadgets und geräumigere Wohnungen lassen sich in virtuellen Shops erstehen. Zusätzlich könnt ihr in euren Buden eurem verdutzten sozialen Umfeld Trophäen präsentieren, die in verschiedensten PS3-Games erspielt werden können, vergleichbar mit den animierten Figuren der PS2-Memory Card. Zusätzlich lassen sich Videos von eurer heimischen Festplatte auf einen virtuellen Fernseher streamen und so den Gästen eures Online-Bungalows präsentieren. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos und man darf gespannt sein was Sony in den kommenden Monaten noch aus dem Hut zaubert.


Eine weitere Säule von Sonys Online-Strategie wird Little Big Planet bilden. Hier rennt ihr mit eurem virtuellen Alter-Ego horizontal durch die Pampa und bastelt dank leichtgängigem Leveleditor in Echtzeit verschiedenste Architekturen. Unzählige Gegenstände lassen sich überall platzieren und miteinander kombinieren, Texturen können aus Bildern eurer Festplatte generiert und überall angebracht werden. Letztlich unterliegt euer Level akkurat simulierten physikalischen Gesetzen, die bei Planung und Bau der verwinkelten Mechanismen berücksichtigt werden wollen. Anschließend dürft ihr eure Kreation ins PlayStation Network hochladen und online mit bis zu drei Mitstreitern erproben. Ein abschließendes Rating gibt über die Spielbarkeit Auskunft, für die Bestplatzierten winken verschiedene Preise.