
MVS | NES | |
Prozessor: | 12 + 3,58 Mhz | 1,8 Mhz |
Auflösung: | 320 x 224 Pixel | 256 x 230 Pixel |
Farben: | 65.536 (4096 gleichzeitig) | 52 (16 gleichzeitig) |
Sprites: | 380 (gleichzeitig) | 64 (16 gleichzeitig) |
Spritegröße: | 16 x 512 Pixel | 8 x 8 Pixel |
Soundkanäle: | 15 (Stereo) | 5 (Mono) |
Als SNK im Jahre 1986 ihre damals erfolgreichsten Titel Ikari Warriors und Victory Road auf den Markt geworfen hatte und nicht nur im Spielhallengeschäft immense Erfolge erzielte, ahnte noch niemand welche bedeutende Rolle dieses Unternehmen in den 90'er Jahren auf dem Arcademarkt übernehmen wird. Als man sich in den späten 80'ern einen Namen mit spielerisch guten, detaillierten und farbenfrohen 2D Games gemacht hatte, sollten die Spielhallen eine kleine Revolution erleben, indem man 1989 Automaten mit austauschbaren ROM Modulen und Marquees einführte. (Vorher mussten die komplette Platine ausgetauscht und das ganze Gehäuse gewechselt werden) Das Multi Video System war geboren. Durch diese flexible und vielseitige Platine verhielten sich Anschaffungspreis und Folgekosten auf relativ geringem Niveau, was den Spielhallenbetreibern natürlich sehr entgegenkam und das wiederum verhalf den NeoGeo Home System Besitzern zu jeder Menge hochkarätiger Titel, da jedes NeoGeo Spiel seinen Ursprung in der Arcade hat und nicht umgekehrt. Das MVS kann 1, 2, 4 oder 6 Slots haben in denen man jeweils ein Modul unterbringen kann, zwischen denen man per Knopfdruck wählen kann. Bestückt war das MVS mit einem auf Multiprozessor-basiertem System, welches bis zu 4096 Farben gleichzeitig auf den Bildschirm zaubern konnte.

Der weltweit erfolgreiche MVS Automat...
Die technische Architektur zwischen MVS und AES (auch NeoGeo Home abgekürzt) ist identisch und trotzdem sind die jeweiligen Module untereinander nicht kompatibel. Das liegt an den unterschiedlichen Gehäuse- bzw. Platinenabmessungen der Cartridges und leicht umfangreicheren Menüoptionen in der Home Version, wie z.B. Option Menü, Buttonbelegung, Galerien oder Practice Modi. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit mit einen sogenannten Phantom Adapter MVS Spiele auf seiner AES Konsole zu spielen. Im Gegensatz zum Home System kann man auf dem MVS praktischerweise auch die Highscores abspeichern. Mit der Memory Card konnte man lediglich die Spielstände von zuhause mit in die Spielhalle nehmen (ja eine Memory Card gab es schon vor der Ära PlayStation). Das beschränkt sich auf der Memory Card unverständlicher weise leider nur auf die erreichte Stage und nicht auf den Highscore.

Das AES Model (oben) im Vergleich mit dem MVS Modul...
Ein Optionsmenü gibt es in der MVS Version nicht, denn Einstellungen (Credits usw.) werden via Jumper direkt am MVS geregelt.
Im Gegensatz zu den AES Games werden MVS Spiele ziemlich nackt und ohne Hülle ausgeliefert (Neu: im Kit mit Marquee etc) und machen sich im Regal natürlich weniger ansehnlich als die stilvollen AES "Schachteln". Dementsprechend günstiger sind die MVS Module, wo sich ein Metal Slug 1 noch ohne aufwendige Besuche bei der Bank des Vertrauens finanzieren lässt.

Das MVS 2-Slot Board im schlichten Metallgehäuse...

Das 4-Slot für die verwöhnten Zocker...
Der folgende Abschnitt zeigt wie man auch als Nicht-Automatenbesitzer ein MVS an den heimischen Fernseher anschließen kann. Da das MVS nur ein Jamma (Automatenstandart) Signal über die Jammaschnittstelle sendet, kann der TV damit herzlich wenig anfangen. Deshalb wird eine sogenannte MAK dazwischen geschaltet, über welche man dann mit den üblichen Scart/Cinch Kabeln zum Fernseher gehen kann. Eine MAK bekommt man über eBay (wobei diese dort teilweise sehr überteuert angeboten werden), Privatpersonen oder man lötet sich einfach selber eine zusammen. Nachteil hierbei ist natürlich ein ziemlicher Kabelsalat, der sich aber durch geschicktes Verbauen oder Integrieren der MAK in das MVS einschränken lässt. Mit Hilfe eines Uni-Bios kann man sogar mit einem MVS den AES Zustand der Spiele herstellen. Also man kann zwischen den verschiedenen Ländercodes wählen um so rotes Blut freizuschalten, Cheats sind möglich oder die Gameplayfeatures, die es normalerweise nur auf den AES Konsolen gibt. An die MAK werden dann auch die Controller/Arcade Boards angeschlossen.
written by Christian Maatz, ©neXGam