Microsofts Kampf um den Videospielemarkt im Test

Xbox
Vor wenigen Tagen hab ich bei uns im neXGam-Forum einen Thread gelesen, in dem sich ein User darüber beklagte, dass wir zu negativ über die Xbox berichten würden. Tun wir das etwa? Ich finde Nein! Die News, genauso wie die Reviews, sind meiner Meinung nach ziemlich neutral und objektiv. Was will man denn auch positives über die Situation der Xbox schreiben? Okay, der US-Markt läuft ganz gut. Die Hard- und Softwareverkaufszahlen sind ganz beschaulich. Aber selbst dort, wo es ja immerhin noch am besten läuft, kommt man auch nicht nur annähernd an die Verkaufserfolge der PlayStation2 heran.
Und Japan? Ja, liebe Herrschaften von Microsoft, wie soll das denn auch funktionieren? Mit diesen Games??? Ein Japaner hat kein Interesse daran kleine Aliens abzuballern und damit die Welt zu retten. Oder Project Gotham Racing? Das Spiel hat ja fast niemand im Lande der aufgehenden Sonne gekauft. Stehen die Japaner nicht auf realistische Spiele? Hmmm… Stichwort „Chu Chu Rocket“! Das ist ein „richtig japanisches“ Game. Bunt, schnell und gut zu verstehen. So etwas will das Publikum. Klar, viele von euch denken jetzt direkt an Jet Set Radio Future. Das Spiel ist bunt, schrill und macht tierisch Spaß. Müsste in Japan ja ein Systemseller sein. Aber „Flöte gepfiffen“.
Stattdessen gibt SEGA fünf Monate nach dem Release des Games bekannt, dass dessen Produktion eingestellt wird. Und das auf Grund zu niedriger Absatzzahlen.

Was also macht Microsoft falsch in Japan? Es ist natürlich logisch, dass Firmen wie Sony und Nintendo es wesentlich einfacher haben. Nicht nur wegen deren bisher gesammelten Erfahrungen auf dem Videospielmarkt sondern auch, weil diese Konzerne in Japan Rang und Namen haben.
Microsoft weiß ganz genau, dass, wenn sie den Videospielmarkt erobern wollen, sie auch gehörig die Werbetrommel rühren müssen um in Japan Fuß zu fassen. Also wird eine Werbecampagne nach der anderen gestartet. Da hätten wir zum Beispiel die „Xbox Beach Terrace“. Aber vielleicht klappt’s ja wirklich in Japan… Mit grünen Getränken?… Na ja, wenn’s hilft.
Ganz ehrlich gesagt, zweifle ich im Allgemeinen sehr am Erfolg solcher „Wir-ziehen-durchs-Land-und-Verkaufen-Konsolen-Campagnen“. Dass Konsolen zum Antesten aufgestellt werden, ist natürlich eine sehr schöne Sache. An dieser Stelle auch schnell einen schönen Gruß an Big N: Hättet Ihr mal ein paar GameCubes zum Probespielen aufgestellt, dann würde unter meinem Fernseher jetzt vielleicht keine Xbox stehen,,,-)

Das Beste wäre ein „Super Mario Sunshine“ für die Xbox. Dann würde die Kiste von Onkel Bill sicher weggehen wie heiße Semmel. Tja, Nintendo weiß was ein japanischer Gamer zocken möchte. Warum bekommt Microsoft das nicht auf die Reihe? Es ist eigentlich schade, dass noch niemand unserer amerikanischen Freunde das Geheimrezept für einen japanischen Systemseller gefunden hat. Denn wenn Microsoft nicht den Sprung in den Videospielmarkt schafft, dann wird die Branche früher oder später den Bach runtergehen. Sollte Nintendo die Ankündigung eines ihrer Vorstandsmitglieder wahr machen, dass man bei Big N nicht plane eine Nachfolgekonsole für den GameCube zu releasen, dann wird Sony bald die Monopolstellung besitzen.

Und jetzt mal unter uns: Wer will das schon? Dann könnten die Leute von Sony die Soft- und Hardwarepreise senken und erhöhen soviel sie wollen. Und dann würde selbst in den nachfolgenden Staffeln von SK Kölsch eine PlayStation 3 stehen*lol* (Wer mal drauf achten will: In SK Kölsch wird als Spielekonsole immer die Dreamcast verwendet:-)) Um Gottes Willen, es soll jetzt nicht so klingen, als wolle ich MS die Monopolstellung zusprechen.
Aber ein ausgeglichenes 50:50-Verhältnis, mit Nintendo und SEGA als Third-Party-Entwickler, wäre doch traumhaft, oder? Microsoft muss sich einfach einen Namen in der Branche verschaffen. Und wie es den Anschein hat, versucht man das auch mit aller Gewalt.
Immerhin ist ein Verlust von über 1,6 Milliarden US-Dollar im ersten Xbox Jahr nicht zu verachten! Ob sich ein solch großer Verlust, der in den nächsten Jahren zwar sicherlich reduziert werden kann, aber nicht verschwinden wird, wirklich für MS lohnt bleibt abzuwarten.

Denn mit der Xbox alleine wird Microsoft nicht das „Megageschäft“ machen. Man könnte die Xbox eher als den Wegbereiter der Nachfolgekonsole bezeichnen. Denn man kann davon ausgehen, dass sich nur mit einer „Xbox 2“ wirkliche Gewinne einfahren lassen. Man hat erst vor kurzem mit der Entwicklung eines Xbox-Nachfolgers begonnen, also müssen wir uns, genauso wie Microsoft, heute noch keine Gedanken über die Zukunft machen. Uns interessiert erstmal nur die Gegenwart. Und die sieht, zumindest in Europa und den USA, für die Xbox einigermaßen gut aus. Und außerdem sind wir „Konsoleros“. So lange sich unser Einer nach einem stressigen Arbeits- oder Schultag gemütlich vor eine Konsole hängen und zocken kann, sind wir glücklich. Und dabei ist es absolut egal, ob es sich bei der Konsole um eine PlayStation2, einen GameCube, eine Xbox oder sogar um ein Nintendo Entertainement System handelt. Hauptsache man hat Spaß! In diesem Sinne wünsche ich allen ein fröhliches Zocken!
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