[Joystick] Saitek X52 Flightstick im Test

Beim Thema Joy- und Flightsticks ist es nicht ganz einfach den Überblick zu bewahren. Schließlich gibt es gerade auf dem Markt im mittleren und unteren Preissegment eine unzählbare Vielfalt. Die Firma Saitek aus München konzentriert sich mit ihrem X52 Flightstick hingegen eher an Gamer mit gehobeneren Ansprüchen an zusätzliche Peripheriegeräte und schickt somit den inoffiziellen Nachfolger zum X-45 und dem X-36 ins Feld.
Letzterer bot zwar eine Fülle von Funktionen, bereitete aber gerade Windows 2000 Benutzern wenig Freude, da er nicht, oder nicht so richtig funktionieren wollte. Auch bezüglich der Verarbeitung war man in der Fangemeinde doch eher geteilter Meinung. All dies sollte sich nun mit dem X52 ändern, doch fangen wir doch ganz von vorne beim Auspacken an.

Zunächst einmal fällt dem Käufer das futuristische Design der Verpackung auf. Wer sich dann ans öffnen des Pakets macht, finden darin alle Einzelteile gut und sicher verstaut wieder. Das HOTAS System (Hands On Throttle And Stick) mit beleuchteten Knöpfen und einem LCD-Screen ist in der Tat optisch sehr futuristisch und mag im ersten Moment eher zu vergangenen Spieleperlen wie Wing Commander oder den X-Wing Spielen passen, als zu nüchternen Simulationen á la X-Plane 8 oder dem Flight Simulator von Microsoft.



Der X52-in voller Pracht (click to enlarge)


Die erste "Trockenübung" am nahegelegenen Schreibtisch lässt diese Überlegung aber schnell wieder in Vergessenheit geraten. So ist die Form auch für verschiedene Handgrößen erfreulich angenehm und zudem ergonomisch gerundet, scharfe Kanten und Ecken sind hier löblicherweise gar nicht vorhanden. Schon beim ersten "Probegriff" merkt man wie angenehm die Hand auf den gummierten Flächen aufliegt, was man als Simulationsfan gerade bei längeren Sessions zu Schätzen lernt. Lediglich die Beschriftung des Sticks ist nicht so hochwertig wie die restliche Verarbeitung und theoretisch wohl leicht wegzurubbeln, bei viel Gebrauch ist wohl über kurz oder lang ein "verblassen" selbiger nicht vollkommen auszuschließen.

Auch in Sachen Standfestigkeit gefällt der X52 gleich eine ganze Ecke besser als sein Vorgänger. Ein gesundes Gewicht von ca. 3 kg hält die Peripherie dank qualitativ hochwertiger Gumminoppen auch bei hastigen Lenkbewegungen fest am Schreibtisch. Für Profis führt aber natürlich kein Weg vorbei an der sicheren Verschraubung mit dem Möbelstück eurer Wahl... ^_^

Habt ihr für euer neues Baby schließlich den richtigen Platz gefunden und ihn mit dem Rechner verbunden, geht es an die erfreulich unkomplizierte Installation. Getestet unter Win XP Pro gab es hier keinerlei Probleme und binnen kürzester Zeit ging es daran mittels der mitgelieferten Software individuelle Einstellungen vorzunehmen, was hier wirklich bis ins kleinste Detail möglich ist. Laien werden sich von der anfänglich unübersichtlich wirkenden Oberfläche recht erschlagen fühlen, sind mit etwas gutem Willen aber schon nach einigen Minuten dabei die für sie notwendigen Einstellungen vorzunehmen. Unter anderem könnt ihr sogar Macros programmieren und diese dann auf die zahlreichen verfügbaren Tasten eures HOTAS legen.

Auch auf die beiden Coolie Hats wurde viel Wert gelegt und so lassen sich diese in acht Wegen mit Funktionen belegen. Allerdings habe ich mit Coolies immer das Problem, daß sie gerade in hektischen Situationen nicht so wirklich 100%ig genau zu bedienen sind. Kennt der eine oder andere vielleicht aus eigener Erfahrung. Sicherer ist es daher meist nur vier Wege zu belegen, um sich mögliche Frustmomente im vornherein zu ersparen.



Der X52 und sein Vorgänger, der X-36 im Vergleich...


In Action getestet haben wir das X52 HOTAS dann mit dem Flight Simulator 2004, X-Plane 8 sowie dem Kampfflusi Lock-On. Schon recht bald merkt der geneigte Simulationsfans, daß man sich bei Saitek wirklich auch mit den Sorgen und Nöten von Flugsimulationsfans beschäftigt hat. War es mit den Flightsticks (vorallem im unteren Preissegment) einfach unmöglich ganz präzise Kurskorrekturen (z. B. beim Landeanflug) vorzunehmen, so klappt dies hier durch einen verstärkten Widerstand sehr gut. Diese Tatsache kann man als Flusi-Fan gar nicht hoch genug einschätzen, denn jeder hat sich bestimmt schon Dutzende Male darüber geärgert, wenn selbst kleinste Lenkbewegungen erst gar nicht und dann plötzlich viel zu stark registriert wurden und dann nach dem durchstarten ein neuer Landeanflug angesetzt werden musste.

Allerdings hat diese Medaille auch die berühmt-berüchtigte Kehrseite - wer plant damit hauptsächlich Action und vielleicht sogar Rennspiele zu zocken, wird hier vermutlich weniger Freude haben, da die Reaktion mitunter zu träge ausfällt. Noch ein letzter Kritikpunkt von mir altem Nörgler: Die integrierte Maus ist leider ziemlich unpräzise und die Bedienbarkeit nicht gerade das, was ich als angenehm bezeichnen würde. Hier wäre bei einem eventuellen Nachfolger also sicherlich noch Nachholbedarf.


Nicht Perfekt, aber nahezu nur noch einen Schritt davon entfernt - wer sich selbst als echten Flusi-Fan sieht und auf Realismus Wert legt, kommt am X52 HOTAS aus dem Hause Saitek einfach nicht vorbei. Allerdings lässt man sich die Qualität mit 90 - 100 Euro Marktpreis schon gut bezahlen. Gelegenheitsspieler suchen sich daher vielleicht doch besser im mittleren Preissegment einen Kandidaten, der auch preislich eher ihren Ansprüchen gerecht wird.

Positiv

  • Sehr ergonomisch
  • Gute Standfestigkeit
  • Guter Steuerwiderstand

Negativ

  • Hoher Preis
  • Maus unpräzise
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Themen
[Joystick] Saitek X52 Flightstick Daten
Genre -
Spieleranzahl -
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 31. Januar 2005
Vermarkter Saitek
Wertung Keine Wertung
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen