Es ist nämlich Destiny 2 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Aussage, Destiny soll ein Spiel werden, das mehr als zehn Jahre laufen wird, hat Bungie und Activision nun doch einen Cut gemacht. Dieser ist aber in Sachen Story definitiv zu begründen, da die Geschehnisse von Teil 2 sehr tiefgreifend sind. Die Cabal haben den Stützpunkt der Hüter auf der Erde ausfindig gemacht und greifen diesen mit geballter Kraft an. Dieser wird fast vollends zerstört, da man auf eine ziemliche List zurückgreift: Den Hütern wird das Licht genommen. Eben dieses Licht, das den Hütern ihre speziellen Kräfte verleihen. Ohne diese sind sie sterblich und leichte Beute für die Cabal. Das Ende vom Lied ist, dass die Rote Legion dem Turm den Erdboden gleichmacht. Viele Hüter sterben, doch nicht alle. Wie durch ein Wunder überlebt man den Angriff schwer verletzt, und wacht benommen auf der Erde auf. Von nun an heißt es Rache zu nehmen an den Cabal, die angeführt werden von Dominus Ghaul, der auch den Reisenden entführt hat, um ihm Informationen zu entlocken.
Wer Destiny bis zum Schluss gespielt hat mit allen Erweiterungen, der wird sich schnell im zweiten Teil heimisch fühlen. Doch auch wenn das Grundgerüst dasselbe bleibt, hat man sich Gedanken gemacht und einige Gameplayveränderungen vorgenommen. Beispielsweise wirkt das Storytelling deutlich straffer als noch in Teil 1. Das liegt daran, dass die Grimoirekarten des Erstlings komplett entfernt wurden. Von nun an unterhaltet ihr euch mit den verschiedenen Personen und erfahrt mehr über die aktuelle Situation, die herrscht in den Landen. Hin und wieder werdet ihr auf den Schlachtfeldern auch Gegenstände finden, die ihr mit dem Geist analysieren könnt. Diese bringen zwar das Spiel nicht weiter, machen die Welt aber lebendiger als zuvor. Apropos Spielwelt. Diese ist wieder sehr abwechslungsreich geworden. So reist ihr von der zerstörten, und meist in Wäldern befindliche Erdgebiet auf den Mond Titan, der vor allem durch seinen Ozean beeindruckt. Außerdem wären da noch Nessus und Io, die ebenfalls mit ihrer Kulisse beeindrucken. Das wird unterstrichen von einem fantastischen Soundtrack, der die großartige Atmosphäre des Spiels unterstreicht.
Um an Loot zu kommen sind die Möglichkeiten sehr vielfältig. Neben erwähnten Patroullien, öffentlichen Events und Abenteuer könnt ihr gemeinsam mit anderen Spielern Strikes abschließen oder einem Dämmerungsstrike beiwohnen, einer schwierigeren Version des Strikes. Außerdem gibt es bei den verschiedenen Gebieten nun drei Herausforderungen, die man absolvieren kann, um weitere Boni zu bekommen. Eine weitere angenehme Neuerung sind die verlorenen Sektoren, das sind kleinere Areale, die meist durch einen Höhlengang zu erreichen sind. Wenn man diese von Gegnern säubert, kann man eine Truhe öffnen in der sich neues Equipment befindet. Egal für welche Aufgaben ihr euch entscheidet, ihr bekommt jedes Mal Tokens, die ihr bei den entsprechenden Personen abgeben könnt und dafür Rufpunkte erhaltet. Könnt ihr euren Ruf erhöhen, erlangt ihr Engramme, die wieder neue, seltene Ausrüstung bedeutet. Wie ihr seht sind die Möglichkeiten zahlreich und allesamt spaßig.
Es fehlen aktuell aber noch wichtige Aspekte wie der Raid, der erst dieser Tage freigeschalten werden wird und den ersten großen Meilenstein darstellt, den es zu bewältigen gilt. Natürlich ist auch der PVP-Modus im Schmelztiegel wieder mit von der Partie mit den bisher bekannten Spielmodi. Allerdings legt man mittlerweile den Fokus auf Matches 4 gegen 4, nicht wie bisher auf 6 gegen 6. Das ist vorrangig auch den Maps geschuldet, die kompakter wirken, aber dennoch viel Platz bieten, um sich auszutoben.
Patricks Meinung:
Auch ich möchte ein paar kurze Sätze zu Destiny 2 los werden. Ich habe den ersten Teil lange gespielt und war sehr gespannt, was Teil 2 anders machen würde. In der Beta war ich noch nicht so ganz überzeugt, muss ich sagen. Zu sehr glich Destiny 2 seinem Vorgänger. Das hat sich geändert. Destiny war ein gutes Spiel mit einigen Schwächen, die mein werter Kollege ja schon angesprochen hat. Vor allem das Storytelling blieb auf der Strecke, was die unterschiedlichen Spezies wie Cabale oder Gefallenen zu leblosen Aliens machte. Kanonenfutter eben. Genau das ändert sich in Teil 2 endlich. Wir erfahren mehr über Charaktere und Hintergründe, die wirklich gut inszenierten Zwischensequenzen und Gameplaypassagen werden durch einen fulminanten Soundtrack abgerundet. Es scheint so, als ob Destiny 2 nun endgültig das ist, was Destiny schon immer sein sollte. Es fühlt sich einfach richtig an. Daher eine letzte Frage an Bungie: Genau so muss das sein, wieso mussten wir darauf so lange warten?
Update zur PC Version (von Patrick)
Viel interessanter ist jedoch die Frage, wie sich das Spielgefühl auf die präzisere Steuerung auswirkt. Hier lässt sich sagen, dass einem geübten PC-Gamern das Spiel vielleicht etwas leichter vorkommt, als wenn er Destiny 2 auf der Konsole spielt. Das liegt zum einen natürlich an der Maus und Tastatur Steuerung, zum anderen aber auch daran, dass die Zielhilfe nicht gänzlich ausgeschaltet wurde. Aber keine Bange, das Fadenkreuz folgt euren Gegner nicht über den Bildschirm, obwohl ihr die Maus nicht bewegt.
Trotzdem werden Kugeln teils magisch von den Gegnern angezogen. Da zielt man gefühlt etwas am Kopf vorbei, trifft jedoch voll ins Schwarze. Das mag sich zu Beginn irgendwie falsch anfühlen, macht bei den ganzen Gegnerhorden im PVE jedoch nichts aus. Im Gegenteil hat man dadurch ein tolles Treffer Feedback. Es war sicherlich eine große Herausforderung, das Aiming und Spielgefühl von den Konsolen auf den PC zu übertragen, ist den Entwicklern aber sehr gut gelungen.
Im PVP ist mir ebenfalls nichts negatives aufgefallen, was das Zielen und die Mini-Zielhilfe angeht. Hier gilt im Zweifel sowieso: Gleiches Handicap für alle! Da ich persönlich Shooter generell viel lieber auf dem PC spiele, habe ich mich sehr über den Release von Destiny 2 auf dem PC gefreut und wurde nicht enttäuscht. Mittlerweile musste das Game auf der Playstation den Speicherplatz wieder räumen, während ich es auf dem PC immer noch regelmäßig starte. You did a great job, Bungie!