Ist dieses Spiel ein DLC, der zu einem überteuerten Preis angeboten wird? Oder ein Add-On, bei dem die Summe, die man dafür ausgibt, genau die richtige ist? Tatsächlich war dieses Spiel ursprünglich als herunterladbarer Inhalt geplant. Doch zwischendurch wurden die Pläne dann wohl über Bord geworfen und man erhielt stattdessen ein Standalone-Abenteuer.
Dabei ist Tod des Outsiders ein Schlussstrich innerhalb der Reihe. Nein, es bedeutet nicht das Ende der Dishonored-Serie selbst. Vielmehr wird damit die sogenannte „Kaldwin-Ära“ beendet, die mit dem ersten Spiel begann. Was für eine Geschichte dann in Dishonored 3 erzählt wird, falls es jemals einen solchen Nachfolger geben würde, ist natürlich noch unklar.
Dabei versucht Tod des Outsiders alles, um einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Corvo und seine Tochter Emily kommen nicht vor. Hier gibt es nur Andeutungen, wie es ihnen nach Dishonored 2 ergangen ist. Vielmehr konzentriert sich das Game auf Billie Lurk, die man das erste Mal im Knife of Dunwall DLC des ersten Teils kennenlernen durfte. Sie ist ein ehemaliger Lehrling von Daud, der der Auslöser aller Ereignisse der Serie war. Und ihrem vorherigen Meister auf der Spur.
Der Beginn des Spiels ist wie bei den anderen Teilen der Serie. Man muss sich zu Beginn auf die eigenen Kräfte verlassen, ehe man dann erneut vom Outsider besondere Kräfte erhält. Dabei ist Billie, die Protagonistin, dank der „modernen“ Technik mit einem künstlichen Arm ausgestattet. Auch sonst ist sie mit vielen wunderbaren Geräten ausgerüstet, wie zum Beispiel Hakenminen, die Feinde zu sich heranziehen und fesseln können. Und der Einsatz dieser Fähigkeiten macht sogar mehr Spaß, als die besonderen Fähigkeiten, die man natürlich doch noch erhält.
Wobei sich die Entwickler von Arkane Studios dieses Mal etwas Besonders haben einfallen lassen. Denn man hat dieses Mal von Beginn an Zugriff auf alle Fähigkeiten. Des Weiteren gibt es kein Chaossystem mehr. Wo sich früher die Spielweise auf die Welt und auf das Ende auswirkte, ist es dieses Mal anders. Es gibt erneut zwei Enden, doch wie man die erreicht, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Wie gesagt, es gibt kein Chaos mehr und damit keinen Zwang mehr, auf eine bestimmte Art und Weise zu spielen, wenn man das gute Ende erreichen möchte. Doch ob dies die richtige Idee war? Meiner Meinung nach nicht. Denn durch den Wegfall fehlt einem auch die Motivation, es wirklich lautlos und möglichst ohne zu töten vorzugehen. Man kann sich jetzt wie ein ungehobelter Klotz im Wald benehmen, es hat ja keine Auswirkungen!
Ebenso gibt es ein großes Problem mit der Motivation von Billie ab einem bestimmten Punkt. Während man bei Daud nachvollziehen kann, wieso er agiert, wie er es tut, wird dies bei der Titelheldin versäumt. Sie macht es einfach, wobei die Begründung dafür einem irgendwie nicht einleuchten will.
Und dann sind da die Ladezeiten. Die fallen leider heftig aus. Es kann manchmal bis zu einer halben Minute vergehen, ehe ein Szenenwechsel vollzogen wurde. Was absolut nicht in Ordnung ist!
Unterm Strich ist Der Tod des Outsiders der schwächste Teil der Dishonored-Reihe. Er macht zwar immer noch Spaß, doch im Vergleich zu seinen Vorgängern fällt er eindeutig ab.