Wobei abgeschaut nicht das richtige Wort ist. Gerade zu Beginn hat man einige Male das Gefühl, einen richtigen »Pokemon-Klon« zu zocken. Das würde dem Spiel jedoch nicht gerecht werden. In vielen Belangen ist es vielmehr eine Weiterentwicklung der Pokemon-Formel. Das fällt vor allem bei den Kämpfen auf. Es handelt sich, ähnlich wie bei den Pocket Monstern, um rundenbasierte Gefechte, die jedoch ein klein wenig anders ablaufen.
Denn man kämpft selbst mit seiner Figur, das Monster steuert man nur indirekt. Pro Runde wählt man zwischen 3 verschiedenen Angriffstypen. Der Clou an der Sache: Diese drei Angriffstypen verhalten sich zueinander, wie man es von Stein, Schere und Papier kennt. Dadurch ergibt sich ein dynamischeres Kampfsystem bei den rundenbasierten Gefechten. Jedes Monster, das man trifft, verhält im Kampf anders. Das bedeutet für den Spieler, dass er sich bei jeder neuen Begegnung erneut einstellen muss.
Die Bindung zu eurem Monster im Kampf kann ebenfalls entscheidend für Sieg und Niederlage sein. Während eines Gefechts lädt sich eine Leiste auf, die die Bindung zwischen euch und eurem Gefährten darstellt. Hat sie eine gewisse Grenze erreicht, könnt ihr auf euer Monster aufsitzen und so gemeinsam angreifen. Zusätzlich gibt es noch eine spezielle Attacke, welche sich gut mit den Limit-Breaks aus einem Final Fantasy vergleichen lässt. Dieser starke Angriff erteilt dem Gegner einen riesigen Schaden und löst die Bindung auf. Dann beginnt der Spaß von neuem.
Und was tut man, wenn man nicht kämpft? In Monster Hunter Stories gibt es einen Haufen Dinge zu erledigen. Eine Menge Nebenquests, die öfter dem gleichen Schema folgen. Sammle 20 davon, töte 10 hiervon. Klassische RPG Kost also. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch ganz klar darauf, in Monsternester einzusteigen, um Eier zu finden und diese auszubrüten. Hier spielt der Zufall eine sehr entscheidende Rolle. Denn nur weil ihr in ein starkes Monsternest eindringt, um ein brauchbares Ei zu finden, bedeutet das noch lange nicht, dass das Monster schlüpft, was ihr haben möchtet. Das kann mitunter etwas frustrierend sein und auf den Spielspaß drücken.
Vor allem auf dem »alten« 3DS kommt das Spiel daher ab und an ans Ruckeln. Das ist zwar nervig, die tolle Grafik tröstet allerdings darüber hinweg. Mit Monster Hunter Stories kommt definitiv ein grafisches Highlight gegen Ende seiner Lebenszeit auf 3DS und New 3DS. Auch der 3D-Effekt weiß zu überzeugen und rundet das grafische Gesamtbild gut ab.
Monster Hunter Stories ist anders als seine Serienkollegen, ja. Aber wenn man sich auf die Stiländerung einlässt und vom Monsterjäger zum Monsterzähmer entwickeln mag, kann man etliche Stunden in der Welt der Rider verlieren. Das Kampfsystem spielt sich überraschend neu und dynamisch, das Sammeln von Monstern und das Erkunden der Welt regen ebenfalls zum Weiterspielen an. Einzig der Zufallsfaktor beim Brüten von Monstern fällt etwas negativ auf. Ansonsten gefällt mir der Spagat zwischen Monster Hunter und Pokemon wirklich sehr gut. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sich die Entwickler der Pokemon Spiele einiges von Monster Hunter Stories abschauen können.
Monster Hunter Stories - ist das noch ein Monster Hunter? im Test

Monster Hunter Stories bricht mit allen Serienregeln. Statt Monster nur zu jagen, sammeln wir sie und lassen sie aus Eiern schlüpfen. Ob die Pokemon-Formel den 3DS zum Glühen bringt?
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Forum
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von Phill XVII:
Bei PS4 dürfte es kein Problem sein. Ich wüsste auch kein Spiel bei dem es jemals so war....
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von Konatas_Diener:
Same! Aber wirklich nur wenn beide Games auf der Disc sind.
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von Phill XVII:
Cool, PS4 hole ich mir definitiv auf Disk.