SOMA - Das Grauen lauert am Abgrund im Test

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Das menschliche Gehirn ist ein sehr komplexes Organ, das selbst bis heute noch nicht vollständig erforscht ist. Nicht nur, dass es die Koordination unseres Körpers steuert, es ist durch seine enorme Leistungsfähigkeit zu so viel mehr fähig, wovon wir noch gar nichts wissen. Doch kann einem das Gehirn auch schon mal gehörig einen Streich spielen, wie man in SOMA schmerzlich erfahren muss. Was ist Realität und was nicht? Diese Frage stellt man sich im Spiel sehr oft.

SOMA-01Bereits in 2015 hat das Spiel auf dem PC für Begeisterungsstürme bei den Fans gesorgt. Kein Wunder, hatte man ja bereits mit Amnesia gesehen, welch drückende Atmosphäre Frictional Games zu erschaffen wissen. Doch SOMA schlägt in eine etwas andere Kerbe, bleibt sich aber in Sachen Genre treu. Man schlüpft dabei in die Rolle des Kanadiers Simon Jarrett aus Toronto, der nach einem schweren Autounfall mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen hat. Seine Frau kam beim Unfall damals ums Leben und seine Prognose sieht durchaus finster aus. Es hat sich ein Blutgerinsel im Gehirn gebildet, das nach und nach zu bluten beginnt. Seine Lebenserwartung liegt bei den Ärzten bei ein paar wenigen Monaten. Deshalb will er sich einem neurologischen Experiment unterziehen, mit dem sich durch die Behandlung das Gehirn selbst heilen soll. Wir begleiten Simon bei seinem ersten Treffen mit dem Arzt, der ihn in eine Art Stuhl setzt und die Bestrahlung initiiert. Doch als Simon aufwacht, ist er nicht mehr dort, wo er sich eigentlich befand.

Er erwacht in einer Art Forschungsstation, der PATHOS-II. Diese ist offenkundig verlassen und auch nicht mehr im besten Zustand. Vieles in der Einrichtung ist zerstört und es ist menschenleer. Doch scheinbar ist man auch nicht allein, denn überall befinden sich seltsame Tentakel und Gebilde nicht menschlichen Ursprungs. Ist dies ein Traum? Wo ist Simon da hingeraten und vor allem: Wie kommt er wieder nach Toronto zurück? Das gilt es zuerst herauszufinden. Dazu findet man auf seinem Streifzug diverse Aufzeichnungen in Papierform oder in Terminals, um nachzuvollziehen, was geschehen ist. Hin und wieder erhält man durch Berührungen diverser Gegenstände Visionen, die Konversationen der ehemaligen Bewohner der Station übermitteln. Nach kurzer Zeit trifft man auch auf eine Überlebende. Zunächst nur per Funk, versucht man später gemeinsam aus diesem Alptraum auszubrechen, denn offensichtlich ist die Forschungsstation von einer bisher nicht identifizierten Lebensform überrannt worden.

SOMA-08Diese Monster streifen auch hin und wieder durch die Gänge, denen man möglichst ausweichen muss. Das liegt vor allem daran, dass man selbst unbewaffnet und auch nicht in der Lage ist, sich zu wehren. So hilft es nur gebückt an ihnen vorbeizuschleichen und falls man doch entdeckt wurde, die Beine in die Hand zu nehmen. Hier ist die Spannung durchaus greifbar, wenn man in seiner Nähe die bedrohlichen Töne der seltsamen Wesen vernimmt. Wem das zu viel ist, der kann das Spiel auch im so genannten Safe-Mode bestreiten. Hier sind die Monster weiterhin gruselig, können aber dem Spieler keinen Schaden zufügen, so dass man sich im Großen und Ganzen auf die Geschichte konzentrieren kann. Meiner Meinung nach nimmt es dem Spiel aber den Esprit, da man im Spielverlauf auch hin und wieder Entscheidungen treffen muss, die mehr oder weniger unbequem sind und in Bezug zu den Monstern stehen.

Ansonsten ist das Gruseladventure SOMA sehr linear gestaltet. Allerdings hat man keinerlei Wegpunkte, denen man folgen kann, noch Spielhilfen um den Spieler zu unterstützen. Man wird allein auf die Reise geschickt, um die Umgebung zu entdecken. Dazu benutzt man auch häufig sein Omnitool, dass vorrangig dazu da ist, Türen zu öffnen. Natürlich beginnen wir mit der niedrigsten Sicherheitsstufe und finden im Laufe des Spiels Upgrades, um das Tool upzugraden. Waffen werdet ihr im Spiel aber nicht finden. Ihr könnt euch also nur auf euren Hirnschmalz und eure Intuition verlassen. Neben der verwinkelten, düsteren Unterwasserstation dürft ihr euch zeitweise ebenso draußen unter Wasser bewegen. Hier ist die Optik schaurig und gleichermaßen beeindruckend. Man fühlt sich nirgends sicher und versucht aus diesem Alptraum zu erwachen. Ob Simon das schafft, müsst ihr allerdings selbst erleben. Die Erfahrung ist das Spiel auf jeden Fall wert!

 

Userwertung
5 1 Stimmen
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Forum
  • von BigJim:

    In meinem engeren Zocker-Freundeskreis, praktisch ausnahmslos Horror-Spiele-Fans (von denen ich gelegentlich die ein oder andere Spieleempfehlung bekomme, weil ich auch nicht immer alle interessanten Titel auf dem Schirm habe), kenne ich niemanden, der SOMA seine Anerkennung versagt. Dass es sich um...

  • von PatrickF27:

    Wäre ganz cool, wenn man den Thread da oben hier irgendwie integrieren könnte? User Reviews sind schon cool, aber irgendwie gehören die ja fast schon ganz klar mit zum Spielethread.

  • von fflicki:

    PatrickF27 schrieb: Schon ein wenig schade, dass dieses Meisterwerk hier kaum gewürdigt wird. Ich halte es wirklich für einen absoluten Atmosphärebrecher, da sind Momente im Spiel gewesen, die mir ein unfassbares Gefühl der Beklemmung...

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