Resident Evil 5 - sieben Jahre danach im Test

PlayStation 4Xbox One

Resident Evil 5 war bei der damaligen Veröffentlichung für viele Spieler der Tiefpunkt der Reihe. Es war viel zu actionlastig, viel zu hell, Chris war zu sehr auf Steroide und und und. Ich hingegen genoss den Ausflug auf den afrikanischen Kontinent sehr, weil mich interessiert hatte, wie die Geschichte weitererzählt wird, ohne das Fortbestehen des Ursprung allen Übels Umbrella. Seither sind bereits etwas mehr als 8 Jahre vergangen und durch das HD Remaster gab Capcom mir die Möglichkeit, die Geschichte um Chris und seiner Partnerin Sheva wiederzuerleben. Zeit zu reflektieren, wie der erneute Trip ausgefallen ist.

Resident-Evil-5--04Es ist schon etwas ungewohnt nach einigen Jahren dieses Spiel wieder auf dem großen Bildschirm flimmern zu sehen. Ich persönlich hatte das Spiel damals auf meiner PlayStation 3 wochenlang gezockt und das sogar so intensiv, dass ich mir die Platintrophäe geholt hatte. Nach anfänglicher Skepsis bezüglich des actionreichen Gameplays, war diese aber bereits nach kurzer Spielzeit verflogen und ich hatte ziemlichen Spaß mit dem Spiel, auch wenn die neue Coop-Möglichkeit etwas ungewöhnlich war. Kommen wir zur Geschichte des Spiels. Umbrella wurde bereits zerschlagen und dennoch boomt der Markt für Bio-organische Waffen, kurz BOW. Chris Redfield, der mittlerweile für die BSAA kämpft, wird in die fiktive autonome Zone Kijuju in Afrika gesendet, um dort einen flüchtigen Waffenhändler ausfindig und dingfest zu machen. Begleitet wird er von einer afrikanischen Agentin namens Sheva Alomar, deren Eltern bei einem Zwischenfall in einem Umbrella Labor ums Leben kamen und sie seither ebenso für die BSAA tätig ist.

 

Im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen in denen alles düster war, bewegen wir uns im taghellen Afrika umher, was damals wohl die größte Umstellung war mit der viele nicht zurecht kamen. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Serie wegging vom klassischen Horror und der Fokus mehr auf Action und das permanente Gefühl verfolgt und von allen Seiten bedrängt zu werden, verschoben wurde. Das wird bereits zu Beginn in den ersten Missionen klar und zieht sich nach und nach durch den weiteren Spielverlauf. Auch allgemein wurden die Rätselaspekte zurückgeschraubt, auch wenn immer noch welche vorhanden sind. Prominentestes Beispiel ist das Rätsel im dschungelartigen Tempel, bei dem Spiegel ausgerichtet werden müssen, um einen Lichtkegel in eine bestimmte Position zu bringen. Allein diese Szene hatte mir damals einige Leben gekostet, nicht nur weil die CPU nicht immer die cleverste ist, sondern dass man vor allem im Coop Modus aus Versehen den Kollegen mit dem Lichtstrahl braten lies. So nervig in Teil 4 die Momente waren, in denen man Ashley Graham vor den bösen Schergen beschützen musste, so spaßig war es in Teil 5 mit einem Freund zusammen das komplette Spiel zu genießen. Zwar kann auch die CPU Sheva halbwegs gut durch die Levels manövrieren, solange man sie auf Decken stellt, jedoch neigt sie auch häufig dazu, wichtige Munition von starken Waffen sinnlos zu verbraten und an möglichst ungünstigen Positionen auf der Karte zu verweilen.

 

Resident-Evil-5--02Wichtiger ist hier wie erwähnt die Option mit einem menschlichen Partner auf die Reise zu gehen. Vor allem, wenn jeder bereits weiß, was zu tun ist, lässt sich einiges an Zeit sparen und man kann effizient durch die Levelabschnitte jagen. Dabei ist es dennoch wichtig zusammen zu bleiben, denn häufig trifft man auf große Gruppen von Gegnern bei denen die Munition rar ist, ebenso die Heilkräuter. Wird man durch häufige Treffer von den Feinden verletzt, so dass sich die Lebensenergie dem Nullpunkt nähert liegt man kurzzeitig "im Sterben". Hier hat der Partner dann die Möglichkeit den Begleiter kurzzeitig das Leben zu retten, ohne auch ein Heilkraut zu benutzen. Allerdings je höher der Schwierigkeitsgrad eingestellt wird, desto kleiner wird dieses Zeitfenster. Sobald ihr also auf Profi spielen werdet, müsst ihr direkt daneben stehen und auf den Button hämmern, ansonsten ist der Bildschirmtod vorprogrammiert und ihr werdet zum letzten Checkpoint zurückgesetzt. So bleibt das Spiel stets fordernd, auch wenn ihr zu zweit seid. Auch hier gibt es gewisse Situationen, in denen zahllose Feinde auf euch losstürmen. Habt ihr online die Angriffsreaktion aktiviert, können andere Spieler bei euch einsteigen und Stunk machen. Ein netter Modus, aber ich frage mich immer noch warum man sich selbst das Leben freiwillig schwer machen sollte?

 

Was aber heute noch am meisten am Spiel Spaß macht ist diese Over the Top Action. Die Story war ja schon immer nicht allzu ernst zu nehmen und sehr an B-Movie Horrorfilme angelehnt, aber wenn Chris Redfield mit seinen riesigen Oberarmen mit den bloßen Händen einen im Durchmesser etwa drei Meter großen Felsbrocken mit seinen bloßen Händen in einen Lavastrom schiebt, um diesen zu überspringen, dann weiß man warum man dieses Spiel gespielt hat. Es ist vor allem dieser epische Bosskampf mit Wesker, der den Spieler für alles entlohnt, was bis zum Ende geschehen ist. Im Gegensatz zu Resident Evil 6 kann Teil 5 aber auch mit gruseligen Momenten aufwarten. Beispielsweise bevor man im letzten Kapitel das erste Mal auf diese mannshohen Ungeziefer trifft, die einen sofort töten, wenn sie euch in die Finger bekommen. Hier spielt das Spiel seine Stärken aus, auch wenn ich mich anfangs wieder stark daran gewöhnen musste, entweder zu laufen oder zu zielen.

 

Resident-Evil-5--03Wer dann das Hauptspiel beendet hat, darf sich neben dem Multiplayermodus, der damals separat erhältlich war, nun auch auf die beiden Zusatzepisoden in Alpträumen verloren und eine verzweifelte Flucht freuen, die beim HD Remaster im Spiel integriert wurden. Auf PlayStation 4 und Xbox One wurde nicht nur die Optik an sich überarbeitet, mittlerweile läuft das Spiel auch in 60 Frames pro Sekunde, was dem actionreichen Gameplay sehr gut tut. So ist Resident Evil 5 auch in der überarbeiteten Fassung mehr als nur einen Blick wert. Natürlich dürften Spieler, die das Original auch nicht mochten, auch nicht mit den zusätzlichem Content glücklicher werden.

 

Es war eine Wonne wieder zu Resident Evil 5 zurückzukehren. Ich liebte einfach dieses Spiel dafür, so abwechslungsreich und actionreich zu sein und mehr Wert auf kooperatives Gameplay zu setzen. Auch der Szenenwechsel nach Afrika hat dem Spiel gut getan, da man so eine andere Kulisse genießen konnte, als das Zombieeinerlei der ersten Trilogie. Selbst nach knapp sieben Jahren ist es ein sehr kontroverses Spiel, dennoch kann es einen sehr gut unterhalten, wenn man sich darauf einlässt. Wer also das Spiel noch gar nicht gespielt hat, sollte auf jeden Fall reinschauen. Wer damals nur das Hauptspiel hatte und die DLC noch nachholen möchte, der kann durchaus einen Blick riskieren.

 

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von aldi404:

    Wer hat Lust Resi 5 auf Steam im Couch Coop zu zocken? siliconera.com/resident-evil-5…patch-adds-offline-co-op/ ...

  • von Civilisation:

    Neue Lebenszeichen von dem Spiel. Denn bei der diesjährigen E3 wurde angekündigt, dass das Game für die Switch umgesetzt wird. Weitere Details sind noch nicht bekannt, daher hier nur ein paar Screenshots.

  • von Civilisation:

    Und viele Jahre später hat Michael das Remake für die Xbox One und PS4 getestet. Resident Evil 5 - sieben Jahre danach Resident Evil 5 war bei der damaligen Veröffentlichung für viele Spieler der Tiefpunkt der Reihe. Es war viel zu actionlastig, viel zu hell, Chris war zu sehr...

Insgesamt 2738 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen