Auch in diesem Jahr gab's bei mir wieder einen prall gefüllten Gamescom Kalender. Den Anfang machte der niederländische Publisher Soedesco, der uns einlud ein paar seiner Indie-Perlen zu begutachten. Mit dabei waren die Göttersimulation REUS, bei der ihr euch einer von vier Fraktionen anschließt, die jeweils einer eigenen Gottheit unterstellt sind. Jede dieser Gottheiten hat eigene Fertigkeiten und Fähigkeiten, die man geschickt einsetzen sollte. Des Weiteren konnte man Wuppo begutachten, ein von handgezeichnetes 2D Platform-RPG, dass man wohl am besten mit Cave Story vergleichen könnte. Das Erstlingswerk zweier Entwickler machte einen äußerst sympathischen Eindruck und wird für PC erscheinen. Noch verspielter ging es beim Theme Park Studio zu, bei dem es weniger um den Managementaspekt geht, sondern viel mehr um die eigene Kreativität eine möglichst verrückte Achterbahn zu bauen. Hierbei lassen sich eine Vielzahl von Optionen einstellen und sogar ganze Gebäude zusammenbauen, die mit der Community geteilt werden können. Ebenso kann man auch selbst Bauteile importieren und in seinem Park verwenden.
Etwas düsterer ging es bei dem Titel Ian's Eyes zu, hier hat der blinde Junge Ian seinen ersten Schultag, der schlimmer nicht sein könnte. Alle Schulkinder wurden in Zombies verwandelt und streifen durch die düsteren Klassenzimmer und Gänge. Wir schlüpfen in die Rolle von Ians Hunde, der sein Herrchen wohlbehalten durch die Räume der Schule manövrieren muss, ohne ihn in die Fänge seiner untoten Klassenkameraden zu treiben. Dazu führen wir Ian durch die Räume, ohne einen Feind zu berühren. Wir können aber auch bellen, um Feinde abzulenken und bewusst auf eine falsche Fährte zu führen. Alles in allem ein interessantes Puzzlegame, dass ordentlich Hirnschmalz erfordern wird. Weiterer Titel war Earthlock: Festival of Magic ein modernes Taktik-RPG im Comiclook, das einige Anleihen zu Final Fantasy zeigte, aber auch sehr viel eigenständiges bot. Mit einer Truppe von ungewöhnlichen Helden, mit eigener Persönlichkeit und Fähigkeiten erkundet ihr das Land von Umbra und besteht gemeinsam Abenteuer. Die Kämpfe sind rundenbasiert und lassen einiges an Taktik zu, was Freunde von klassischen RPGs sicherlich erfreuen wird. Soedesco setzt große Stücke auf das Spiel, dass gegen Ende des Jahres im vierten Quartal erscheinen soll.
Der nächste Termin war zum neuen Add-On von Destiny mit dem Titel Das Erwachen des Eisernen Lords. Diese bringt einen neuen PVP Spielmodus namens Supremacy. In diesem messen sich zwei Teams mit jeweils fünf Spielern gegeneinander auf der Jagd nach Crests. Sobald ein Spieler des feindlichen Teams eliminiert wurde, erhält man einen Punkt und der Gegner lässt ein solches Crest fallen. Schafft man es nun, dessen Crest einzusammeln erhält man einen zusätzlichen Punkt. Dies kann aber verhindert werden, indem die Teammitglieder des Gefallenen das Crest aufsammeln und so den Punktgewinn abwenden. Dieser Modus entpuppte sich als sehr spaßig und durchaus taktisch. Gespielt kann dieser werden auf zwei neuen Karten, eine davon exklusiv für die PlayStation 4. Dazu gab es noch einen neuen Strike zu spielen, der sowohl mit kleineren Sprungpassagen und einem fordernden Endboss glänzte. Mehr wird aber dazu nicht verraten.
Etwas ruhiger ging es beim Termin zur Bioshock Collection zu, die endlich bald auf den Next Gen Konsolen verfügbar sein wird. Hier handelt es sich um die Remakes der bisher erschienenen drei Bioshock Spiel, von der erste Titel anspielbar war. Sicherlich reißt die Optik heutzutage keine Bäume aus, jedoch kann an manchen Stellen die Unreal Engine selbst heute noch beeindrucken und spielerisch ist der Erstling auf jeden Fall über jeden Zweifel erhaben. Schade war nur, dass das Kontrollschema nicht auf moderne First Person Shooter angepasst wurde und es wohl immer noch auf 30 Frames pro Sekunde lief. Hoffen wir mal, dass dies in der Endversion vielleicht noch angepasst wird.
Deutlich blutrünstiger ging es beim nächsten Spiel zu, dass ich mir anschauen durfte. Killing Floor 2 stand auf dem Programm, der Nachfolger des populären teambasierten Zombieshooters, der mit dem zweiten Teil auch auf Konsolen Einzug halten wird. Auf dem PC ist das Spiel als Early Access bereits seit einiger Zeit erhältlich und hat auch bereits einige Fans, doch bastelt Entwickler Tripwire Interactive immer noch fleißig am Balancing des Spiels. Bis zu fünf Spieler treten im Team gegen Wellen ankommender Feinde an, die euch ans Leder wollen. Bevor es losgeht wählt er eine von sechs verschiedenen Charakteren, die jeweils einer anderen Klasse angehören. Seid ihr ein Medic, der mit seiner Kanone nicht nur Feinde erlegen, sondern seine Teamkollegen heilen kann oder dem Support, der mit Schrotflinte effektiv attackieren und Türen verbarrikadieren kann. Am Ende ist es die gute Mischung die euch weiterbringt. Zwischen jeder Gegnerwelle öffnet ein Shop, in dem ihr neue Ausrüstung und Waffen kaufen und eure Munition wieder aufladen könnt. Das Spiel ist vorbei sobald ihr die fünf Wellen und den Endgegner überlebt habt oder das gesamte Team ausgelöscht wurde. Einen Storymodus wird auch Killing Floor 2 nicht beinhalten, allerdings kann man alleine mit Bots gegen die Mutanten antreten, um für den Onlinemodus zu trainieren, dennoch spielte sich der Titel sehr gut und machte einen Heidenspaß.
Mit dem nächsten Spiel geht ein Traum in Erfüllung, denn mit Torment: Tides of Numenera erscheint in Kürze der lang erwartete spirituelle Nachfolger von Planescape Torment, das als eines der besten Rollenspiele aller Zeiten auf dem PC gilt. Das westlich orientierte Rollenspiel spielt Milliarden Jahre in der Zukunft in dem wir unseren Helden selbst erschaffen können und unsere Entscheidungen weitreichende Konsequenzen haben und Entscheidungsmöglichkeiten gibt es viele. Das beginnt schon bei den Dialogen, in denen wir so manche Entscheidung treffen müssen und diese sogar während dem Gespräch widerrufen können, allerdings merken unsere Gesprächspartner solch ein wankelmütiges Verhalten für die Zukunft und man trifft sich im Leben immer zweimal. Besonders innovativ fand ich das Moralsystem, dass nicht zwischen richtig und falsch urteilt, sondern nach der Stimmungslage unserer Charakters und wie er auf das Umfeld reagiert. So können Schuldgefühle aufkommen oder dass unser Gegenüber uns abgrundtief hasst, für das was wir getan haben. Die Entscheidungsmöglichkeiten nehmen auch vor dem Kampf nicht halt. So kann alleine während einer Auseinandersetzung ein Dialog mit dem Feind begonnen und dieser womöglich besänftigt werden, so dass man ohne körperliche Gewalt einen Kampf beenden kann Verhandlungsgeschick oder mögliche Attribute vorausgesetzt. Ansonsten erwartet Fans ambitionierte Rollenspielkost, die einen hoffentlich fesseln wird. Herausfinden werden wir das irgendwann im nächsten Jahr, wenn Torment: Tides of Numenera erscheinen wird.
Auch in diesem Jahr wird F1 2016 uns auf die Rennstrecken des offiziellen Formel 1 Zirkus führen. Nachdem man sich beim letzten Titel vorrangig um die Verbesserung des Gameplays gekümmert hat, wollte man dieses Jahr auch in Sachen Umfang nachlegen. Im Endeffekt heißt das, dass man in diesem Jahr endlich wieder eine Karriere starten kann als Formel 1 Fahrer, um sein Können zu beweisen. Erstmalig in der Rennserie ist es nun sogar möglich seinen eigenen Fahrer zu erstellen mitsamt Klamotten und Fahrernummer. Wenn ihr euch einem Team anschließt, müsst ihr euch beweisen. Wenn ihr euch Mercedes oder Ferrari anschließt erwarten diese Siege von euch, kleinere Teams sind bereits zufrieden wenn ihr auf den mittleren Plätzen mithalten könnt. Begleitet werdet ihr von eurer Managerin und Teamkollegen, die euch im Verlauf der Karriere wertvolle Tipps geben. Beispielsweise erklärt euch der Technikingenieur wie ihr eure Fahrweise anpassen und so den Reifenverschleiß minimieren könnt. Ebenso haben die Entwickler die Fahrweise der offiziellen F1 Fahrer studiert und versucht, diese im Spiel nachzuempfinden. Wenn also ein Fahrer aggressiver in die Kurven fährt, so wird er das im Spiel auch tun. Spielerisch wurden auch einige Anpassungen vorgenommen, diese lest ihr aber in Kürze in unserem ausführlichen Test.
FATE/Extella - The Umbral Star ist der kommende Titel von Marvellous Entertainment, der im dritten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen wird. Dahinter versteckt sich ein Musou Game, das vom gleichnamigen Anime inspiriert wurde, aber ein völlig neue Story bietet. Dafür konnte man einen Schreiber der Originalserie gewinnen, der sich für die Hintergrundgeschichte verantwortlich zeichnet. Wer die Musou Spiele kennt, der weiß wahrschenlich was ihn erwartet: Ihr bewegt euch in den Levels auf einer Karte mit mehreren Gebieten, die von zahlreichen Gegnern bevölkert werden. Nun ist es eure Aufgabe, diese zu erledigen. Dabei solltet ihr euch vornehmlich die Anführer vornehmen, denn wenn diese fallen, ziehen sich auch deren Zöglinge zurück. In dem Nachfolger von FATE/Extra schlüpft Ihr in die Rolle von einer von drei Protagonisten und zieht in den Kampf. Dabei hat jeder der Helden seine eigenen Fähigkeiten und Combos parat, die man ausführen kann. Habt ihr einige Aktionen ausgeführt füllt sich eine Leiste und ihr könnt einen Superangriff starten, der euch kurzzeitig so stark macht, dass ihr Bossgegner ziemlich schnell ausschalten könnt. Ein spaßiges Spiel für Animefans, dass man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
Spellforce 3 ist ein Spiel von THQ Nordic, dass mittlerweile schon länger in Entwicklung ist. Ich erinnere mich den Titel auch in den letzten zwei Jahren auf der Gamescom gelesen zu haben und die Veröffentlichung des eigentlichen Vorgänger ist auch schon ein Weilchen her. Nichtsdestotrotz war es mir ein großes Anliegen den aktuellen Status des Projekts zu erfahren und zum Glück hatten wir die Möglichkeit dieses Jahr uns den Titel näher anzuschauen. Dabei handelt es sich um einen Hybriden aus Echtzeitstrategie und Rollenspiel, dass sich wieder mehr an den glorreichen Erstling orientieren soll. Gegenüber klassischen Echtzeitstrategiespielen baut ihr nicht eine Basis und erweitert diese ständig. Hier ist das Land in verschiedene Sektoren eingeteilt, in denen ihr verschiedene Stätten als Basis für eine Siedlung verwenden könnt. Hier werden Gebäude erstellt, um euer Volk voranzubringen. Der Clou am Basenbau ist, dass ihr Gebäude auch in Auftrag geben könnt, obwohl ihr noch nicht genug Materialien habt. Natürlich nur bis zu einem gewissen Grad. Hier möchte der Entwickler gewährleisten, dass der Spielfluss nicht unterbrochen wird. Hinzu kommt, dass ihr Dialoge kurzzeitig überspringen könnt, wenn ihr gerade in einem wichtigen Kampf seid. Dieser Dialog wird als Sprechblase angezeigt, die ihr danach jederzeit anklicken könnt, um den Dialog zu vollführen. Diese und weitere kleine Änderung machen mich neugierig auf das fertige Spiel, da ich selbst großer Fan des Erstlings bin.
Das nächste Treffen war mit den Jungs von Piranha Bytes, die erneut geladen haben, um weitere Infos zu ihrem kommenden Titel ELEX zu erfahren. Letztes Jahr konnten wir nur einen sehr kurzen Teaser sehen, doch in diesem Jahr hatten die Jungs bereits eine ordentliche Alphaversion auf die Beine gestellt, die schon einiges vom Spiel zeigen konnte. In ELEX vermischen Piranha Bytes erstmals eine klassische Fantasywelt mit Science Fiction Elementen. Dabei dreht sich alles um das namensgebende Element, um dass es sich überall dreht. Manche Fraktionen vergöttern das Element und konsumieren es um seine magische Kraft in sich aufzunehmen, andere verteufeln es und verabscheuen diejenigen, die es nutzen. Es scheint ein ambitioniertes und diesmal auch eins der differenziertesten Projekte der Jungs zu werden, dass man auf jeden Fall im Blick behalten sollte.
Bei Aquanox Deep Descent greift man ein Spiel auf, dass bereits einige Jahre auf dem Buckel hat. Begonnen hat es mit dem Spiel Schleichfahrt, dass damals im Jahre 1996 bei uns erschien. Das Spiel sorgte für Furore durch seine lebendige 3D Engine aus deutschen Landen. Danach erschienen Aquanox und Aquanox 2, die mindestens ebenso erfolgreich waren. Überraschenderweise startete THQ Nordic letztes Jahr eine Kickstarter Kampagne für einen möglichen Nachfolger. Da diese erfolgreich war, gab es nun auch die Möglichkeit für uns das Spiel näher anzusehen. Das Spiel selbst war noch in einer Alpha Phase machte aber bereits einen guten Eindruck. Wir konnten uns durch ein tiefes Meer bewegen und die Flora und Fauna des Meeres begutachten. Erste Fische wie Haie und Quallen bevölkerte die Umgebung, laut Entwickler wird das Meer aber noch mehr bevölkert werden. Ein fahler Lichtschein lockt uns in eine Höhle, die von ersten Feinden bevölkert werden. Diese Kämpfe in engen Gängen können durchaus verhängnisvoll sein, denn im fertigen Spiel werden Kollisionen mit den Wänden mit Schäden am eigenen Schiff bestraft. Ebenso kann das aber auch den Feinden passieren, wenn diese unvorsichtig agieren. Das Handling des Unterseebootes war dabei durchaus realistisch, mit dem "Nachziehen" wenn man sich selbst nicht mehr bewegt. Wir sind auf jeden Fall gespannt, in Zukunft weitere Einzelheiten zur Story zu erfahren.
Am nächsten Tag hatten wir einen Termin bei Nintendo, bei dem es einige der kommenden Spiele für 3DS zu sehen gab. Allen voran Dragon Quest VII, dass bereits vor einigen Monaten Japan im Sturm erobert hatte. Es ist das Remake der PS2 Fassung, die auf dem Handheld mehr als ordentlich lief. Hier sollten Fans der Reihe ordentlich auf ihre Kosten kommen. Weiteres Spiel in petto war Yo-Kai Watch 2, der Nachfolger des Überraschungserfolges von Level 5, dessen erster Teil auch im ersten Quartal dieses Jahres bei uns erschien. Dieser greift die bewährte Formel auf und erzählt die Geschichte weiter, die im ersten Teil beendet wurde. Weiteres Highlight für mich war Phoenix Wright - Spirit of Justice. Zwar wird es "nur" ein klassisches Abenteuer wie in der ersten Trilogie, jedoch brillierte diese durch spannende Fälle und witzigen Dialogen, die auch im kommenden Teil vorhanden sind. Grafisch aufpoliert sind die Figuren nun dreidimensional animiert, jedoch am Spielprinzip hat sich kaum was geändert zum Wohle der Fans.
Beim portugiesischen Entwickler Big Moon Games gab es gleich zwei Games zu begutachten. Bei Demon's Age handelt es sich um ein Rollenspiel westlicher Prägung mit taktischen, rundenbasierten Kämpfen. Dabei sollen vor allem die verschiedenen Überzeugungen der anzuheuernden Söldnern großen Einfluss auf das Gameplay haben. Sollte man gegen diese Überzeugung verstoßen, so kann es sein, dass sich dieser Söldner mitten in einem Kampf gegen einen richtet und sich den Feinden anschließt. Syndrome ist ein völlig anderes Game. Ein Horror-Adventure aus der First Person Perspektive, dass euch auf eine Raumstation entführt, die von wild gewordenen Robotern bevölkert wird. Ihr könnt diese bekämpfen, jedoch wird eine direkte Auseinandersetzung wahrscheinlich mit dem Tod enden. So ist es ratsam sich meist schleichend fortzubewegen und die engen Luftschächte der Station zu nutzen. Das Spiel erinnert sehr an den Überraschungshit Alien Isolation. Wer also dieses Spiel mochte, sollte womöglich Syndrome auch im Auge behalten.
Der Publisher 1C Publishing hatte gleich einen ganze Reihe Indieveröffentlichungen, die sie uns gezeigt hatten innerhalb einer knappen halben Stunde. Hier gab es beispielsweise Blackhole zu sehen, dass nun in seiner Complete Edition zu sehen war. Das Grundspiel konnte ich bereits im letzten Jahr auf der Messe begutachten und es ist ein cleverer Plattformer, bei dem man die Wände drehen muss, um alle Kristalle in einem Raum erreichen zu können. Knifflige Levels gepaart mit einem knackigen Zeitlimit bieten Spieler ordentlich Wiederspielwert für ihr Geld. Weiter ging es mit Haimrick, einem Puzzle Jump'n'Run mit einer witzigen Spielidee. Man läuft dem Bildschirm entlang und am Boden wird die Geschichte weitererzählt, allerdings haben die Worte in dieser Geschichte eine dementsprechende Wirkung. Steht am Boden beispielsweise "Fire" so züngeln wirklich Flammen aus dieser Stelle aus dem Boden. So muss der Autor andere Worte clever nutzen, um diverse Fallen zu umgehen. Als nächstes kam Infinium Strike, ein Tower Defense Game im Weltraum, das wirklich sehr gut aussah. Das Spiel punktet mit einer vollen Kampagne in vier Schwierigkeitsgraden und Online Highscorelisten, die für Langzeitmotivation sorgen dürften. Lantern ist ein Spiel, dass vor allem durch seine Optik und dem Flower inspirierten Gameplay lebt. Ihr seid eine magische Laterne, die wieder Farbe in das traurige triste Grau des Alltags bringt. Ein gemächliches Game, das zudem VR Support für Oculus Rift und HTC Vive bieten wird. Bei Pengame dreht sich alles um einen Schüler, der in seinen Notizblock transferiert wurde um am Ende seinen Lehrer gegenüberzusehen. Vollständig von Hand animiert besitzt das Spiel seinen eigenen Charme und punktet mit Voice Acting und verschiedenen Enden.
Quantum Replica ist ein Metroidvania in der isometrischen Perspektive, das in einem neonbunten Cyberpunksetting spielt. In einer fernen Zukunft schlüpfen wir in die Rolle eines Eindringlings in die Metropole, der sich ungesehen an Sicherheitsleuten vorbeischleichen muss. Dazu gehören Rätsel und das bekannte Backtracking, die dieses Spiel so spannend machen. Der Fokus liegt klar auf dem Stealth Gameplay und der Erkundung der Stadt. Nächster Titel war das Jump 'n' Run Shiny, dass vor allem Wert auf gewaltfreies Gameplay legt. Wir steuern einen kleinen Roboter durch insgesamt 20 Levels, in denen man Türen öffnet und Schalter betätigt, in dem man seine eigene Energie anzapft. Dadurch leert sich die körpereigene Batterie, die man mit herumliegenden Akkupacks wieder auffüllen muss. In The Watchmaker schlüpfen wir in die Rolle von Alexander, der in diesem Puzzle-Adventure in einer Steampunk inspirierten Welt eine Aufgabe hat und zwar Uhren und Uhrtürme zu reparieren, um den Lauf der Zeit in Gang zu halten. Allerdings ist ein Saboteur unterwegs, der dies alles durcheinander bringt und die Hauptaufgabe ist nun mit einem magnetischen Handschuh alles wieder in Ordnung zu bringen. Düster geht's in Through The Woods zu. Hier sucht eine Mutter in den norwegischen Wäldern nach ihrem Sohn, der vermisst wird. Für das Spiel haben die norwegischen Entwickler echte Waldstücke im Spiel nachempfunden, so dass ein authentische Umgebung entsteht. Zu Unknown Fate konnte man nicht allzu viel sagen bisher. In dem First Person Adventure geht es auf jeden Fall sehr mysteriös zu. Vor allem ein interessantes Erlebnis, da auch VR Support dafür angekündigt wurde!
Rasant ging es auch zu bei der Präsentation von RIDE 2 zu. Der italienische Entwickler überraschte im letzten Jahr mit einer neuen IP mit der man den Rennspielmarkt für Motorradrennspiele aufmischen wollte. Dies begann auch mit einem ganz soliden Start, bei dem alles stimmig war. Nur die Ladezeiten waren mir beim damaligen Test ein Dorn im Auge, die laut eigener Aussage vom Entwickler in Teil 2 zu 30% verbessert wurden. Ansonsten setzt man dort an, wo man bei Teil 1 aufgehört hat. Allerdings gibt es auch einige Neuheiten. Beispielsweise wird man im Nachfolger auf insgesamt 30 Rennstrecken sein Können beweisen dürfen. Neu sind unter anderem die Nordschleife am Nürburgring, der Ulster GP und die Northwest 200. Völlig neu sind ebenso die Supermoto-Rennstrecken Castelletto di Branduzzo, Ottobiano und Franciacorta. Außerdem sind fünf weitere Spielmodi mit dazugekommen, womit die Zahl auf satte 15 Stück gestiegen ist. Hier dürfen sich Spieler beispielsweise auf Point to Point Races auch auf Endurance Rennen und spezielle Herausforderungen freuen wie bespielsweise neben der besten Rundenzeit auch auf der Ideallinie zu fahren, um Strafpunkte zu vermeiden.
Bei Sudden Strike 4 von Kalypso drehte sich alles um den zweiten Weltkrieg. In diesem Echtzeitstrategiespiel kämpft ihr euch durch etwa zwanzig Missionen, die sich nah an der Geschichte des zweiten Weltkriegs orientieren. Allerdings gibt es hier keinen Basenbau, wie in klassischen RTS Games. Stattdessen steuert ihr einen Verbund aus Einheiten, denen ihr gezielte Anweisungen geben und mit Taktik agieren müsst, um in den Missionen zu bestehen. Für kluges Vorgehen werdet ihr mit Auszeichnungen belohnt, die am Ende eines Auftrags mit Punkten belohnt wird. Mit diesen Punkten wird festgelegt wie gut ihr eine Mission abschließt. Nachdem ihr die Kampagne beendet habt, werdet ihr in einem Herausforderungsmodus unter erschwerten Bedingungen auch weiterhin Jagd auf Punkte machen können. Das Game basiert auf der Unity Engine und macht optisch einen sehr guten Eindruck. Freizeittaktiker werden hier eine Menge Spaß mit haben!
Auch das nächste Spiel hat entfernt etwas mit einem Krieg zu tun, auch wenn es ein völlig anderes Genre ist. Mit The Bunker haben Green Man Gaming ein ganz besonderes Eisen im Feuer, dass ein wenig abseits der Norm ist. Das Spiel ist ein klassisches Point & Click Adventure, dass sich an FMV Adventures der 90er Jahre orientiert. Es spielt in einem Bunker, in dem der Protagonist wohlbehütet von seiner Mutter aufwächst bis er erwachsen wird. Doch eines Tages stirbt seine Mutter und er ist völlig auf sich allein gestellt. Auf dem Sterbebett rät ihm seine Mutter noch, er möge sich an die tägliche Routine halten, dann sei er in Sicherheit, doch eines Tages wird diese gestört und sein persönlicher Alptraum beginnt. The Bunker ist ein Adventure mit psychologischen Horrorelementen, die in einem echten Schutzbunker des zweiten Weltkriegs in England gedreht wurde. Prominent besetzt mit Adam Brown, der in der Hobbit-Trilogie als Darsteller mitgewirkt hat, und Sarah Greene, die in Assassins Creed 3 mitwirkte, macht das Spiel vor allem durch seine authentische Location eine sehr gute Figur und war ein Geheimtipp für mich auf der Messe.
Bei Microids gabs klassische Rennkost mit Moto Racer 4 zu sehen, dass an die damaligen Erfolge anknüpfen soll. Bei dem Arcaderacer geht es nicht nur auf Asphaltstrecken, sondern fernab der Piste im Gelände heiß her. Je nachdem ob es Offroad oder klassische Rennen sind ändert sich auch das Gameplay ein wenig. Auf den Straßen dreht sich viel um Boost, den man sich durch den Windschatten der Gegner verdient oder durch das fehlerfrei Fahren. Andererseits könnt ihr bei den Offroadrennen mit Stunts Punkte ergattern, die am Ende eines Rennens in Credits umgewandelt werden, um Klamotten und andere Gimmicks für euren Fahrer zu erwerben. Das Spiel selbst machte bereits einen ordentlichen Eindruck, reißt technisch aber noch keine Bäume aus. Doch bis zur endgültigen Veröffentlichung wird ja noch etwas Zeit ins Land gehen.
Beim nächsten Titel war ich sehr gespannt, was die Entwickler auffahren würden. Divinity: Original Sin 2 kündigte sich an und wartete mit zahlreichen Verbesserungen seit dem Erstling auf. Zu allererst fiel die stark verbesserte Grafikengine auf, die nicht nur mehr Details bringt, sondern auch authentische Wasserspiegelungen integriert. So wirkte das Spiel sehr stimmig und machte einen sehr guten Eindruck. Neu ist beispielsweise auch, dass man seinen vorgefertigten oder selbst erstellten Charakter mit verschiedenen Tags ausstattet. Diese beeinflussen die Geschichte, die man erlebt, da man je nach Charaktertyp in manchen Gesprächen besondere Dialogoptionen hat, die den Verlauf prägnant beeinflussen können. Um auch richtiges Rollenspiel betreiben zu können, kann man seinen befreundeten Charakter sogar direkt ansprechen, wie einen NPC der durch die Welt wandert. Neu ist auch, dass man die Story im Coop für bis zu vier Spieler erleben kann, was gesellige Rollenspieler am meisten freuen dürfte. In Kürze startet für den zweiten Teil eine Early Access Phase auf Steam, so dass man selbst noch mit in die Entwicklung eingreifen kann, da man sehr eng mit der Community zusammenarbeitet. Auch jetzt schon wird Divinity: Original Sin 2 ein garantierter Hit werden!
Ein Überraschungshit aus dem letzten Jahr war Kingdom Come: Deliverance, dass nicht mit einer 08/15 Fantasywelt aufwartet, sondern mit authentischer Mittelalterkost angelehnt an die Geschichte des tschechischen Mittelalters. Man hatte den Präsentation auf der Gamescom dazu genutzt, um der Presse einen näheren Einblick auf das Kampfsystem des Spiels zu verschaffen. In der Demo befanden wir uns außerhalb eines Banditendorfes, dass wir infiltrieren möchten. Wenn wir einfach so auf das Dorf zugehen, werden wir natürlich angegriffen und wenn mehr als zwei Gegner den Spieler attackieren, hat das bereits den sicheren Bildschirmtod zur Folge. Nun haben wir mehrere Möglichkeiten als Spieler in das Dorf einzudringen. Bewaffnet mit einem Dolch, können wir durch das Dickicht schleichen und die Wachen womöglich nacheinander ausschalten und uns Zutritt zum Dorf zu verschaffen. Die Entwickler nutzten allerdings eine andere List. Vor dem Dorf campierte ein Reiter von ungarischen Söldnern in Vollrüstung. Dieser wird kurzerhand eliminiert und seiner Rüstung erleichtert. So werden wir von den Banditen nicht erkannt und können uns frei im Dorf bewegen. Schnurstracks die Bewohner mit einem kleinen Feuerchen im Stall abgelenkt und die Töpfe mit Gulasch vergiftet müssen wir nur abwarten, bis nach und nach die Feinde den Löffel abgeben. Das Spiel gibt einen nie vor wohin man gehen und was man tun soll. Diese völlige Freiheit ist womöglich auch mit etwas Trial & Error verbunden, doch bei der großartigen Optik lässt man sich gerne auch öfter mal auf eine Mission ein.
Musikalisch ging es stattdessen bei Rock Band Rivals zu, dass mit einem bewährten Spielsystem, aber mit einer äußerst witzigen Präsentation punktete. Neben der Möglichkeit klassisch einzelne Songs innerhalb einer Band mit bis zu vier Leuten zu spielen gibt es auch einen Storymodus, der die Geschichte eurer Band in einer Art Dokumentation erzählt. So werden Menschen interviewt, die euren Werdegang begleitet haben sollen und das permanent mit einem Augenzwinkern. Ich habe herzlich gelacht nur bei den wenigen Szenen, die ich bisher begutachten konnte. Songtechnisch schöpft man aus einem Pool aus einer guten Mischung aus Rock und Pop. Spieler, die bereits Songs für Rock Band gekauft haben, können allesamt ohne weitere Kosten auch in Rock Band Rivals nutzen. Das Spiel gibt es auch in einem Bundle mit neuen Instrumenten vom Hardwarehersteller PDP, allerdings kann jeder, der bereits Instrumente für die Spiele zu Hause hat, diese auch weiterhin nutzen. Selbst die aus der letzten Konsolengeneration. Für Musikspielefans ist auch Rock Band Rivals ein Pflichtkauf!
Bei BigBen Interactive gab es eine Präsentation des neuesten Teils der WRC Reihe. in WRC 6 hat sich Entwickler Kylotonn die Kritik des letzten Teils zu Herzen genommen und haben die Technik des Spiels stark verbessert. Nicht nur, dass die Grafikengine weiter verfeinert wurde gibt es mittlerweile auch schmalere und breitere Streckenteile, um etwas mehr Variation in die Strecken zu bringen. Natürlich ist auch in diesem Jahr das vollständige Fahrerfeld der Weltmeisterschaft enthalten und sogar die neue Rallye in China, die ihr Debut in der WRC feiert. Als nächstes gab es noch 2Dark zu sehen, ein Gruselspiel von Frédérick Raynal, der damals 1992 mit Alone in the Dark den Weg ebnete für ein ganz neues Genre. Hinter der comichaften Optik versteckt sich ein gruseliges Adventuregame in dem wir in die Rolle eines ehemaligen Detektivs schlüpfen, der seine Kinder sucht, die von einem Serientäter gekidnapped wurden. Auf seiner Suche findet er aber noch andere Kinder die seine Hilfe brauchen und so schleicht er nur mit einer Taschenlampe bewaffnet durch dunkle Keller, um den sadistischen Täter zu entgehen. Mit Outcast Second Contact kam es dann zu einem farbenfroheren Abschluss. Das Spiel ist ein vollständiges Remake des Klassikers Outcast, dass damals Wegbereiter für die heutigen Open World Spiele sein sollte. Da man dafür auch Teile des Originalteams gewinnen konnte, hat man es sich zur Aufgabe gemacht, den Spirit des Spiels aufrecht zu erhalten und dabei die Technik auf den neuesten Stand zu bringen. Leider bekamen wir nur zwei Screenshots und keine bewegten Bilder zu sehen, doch sind wir bereits gespannt auf weitere Neuigkeiten zum Spiel.
Zu guter Letzt stattete ich Lo Wang noch einen Besuch ab in Shadow Warrior 2. Das rasante First Person Actiongame von Flying Wild Hog setzt wie sein Vorgänger gänzlich auf abstrusen Humor und blutige Kampfszenen, so dass auch beim Nachfolger eine Veröffentlichung hier in Deutschland eher unwahrscheinlich ist. Neu ist diesmal ein Coop Modus, bei dem bis zu vier Spieler miteinander spielen können, dieser war aber leider auf der Gamescom nicht anspielbar. Stattdessen konnten wir einen Demolevel spielen, der bereits Lust auf mehr machte. Spielerisch ist auch das zweite Machwerk wohlwollend Oldschoolig und spielt sich sauber, dank komplett selbst programmierter Grafikengine. Einen finalen Veröffentlichungstermin konnte man mir aber noch nicht nennen, allerdings werden wir wohl noch etwas darauf warten müssen. Auf jeden Fall, sollte man weiterhin ein Auge auf Lo Wang haben.