Heikos Eindrücke

Elex 

 
Nach der Risen-Trilogie wagen die Jungs von Piranha Bytes mal etwas (fast) Neues. Die Piraten wurden eingemottet und mit Elex eine neue Welt und ein neues Setting geschaffen. Zwar bleibt man sich den grundsätzlichen Prinzipien der RPG-Serie treu, jedoch wurde das Setting drastisch aufpoliert. Ein Meteorit schlägt auf die Erde ein und bringt das magische Element "ELEX" auf den nun postapokalyptischen Planeten Magalan. Vier sehr unterschiedliche Fraktionen bilden sich auf dem Planeten, die das mächtige ELEX jeweils auf Ihre Art verwenden. So verwenden die Kleriker das mächtige Element zum Bau gewaltiger Maschinen, die Banditen spritzen sich das Elex und nutzen es als kraftgewinnende Droge. Ansonsten bleibt man sich vieler Prinzipien treu. Die handgestaltete Welt ist voller liebevoller Details, die NPCs können auch bei Bedarf um die Ecke gebracht werden und der Humor ist, typisch Piranha Bytes, kernig. Sicher erfindet sich das Studio mit ELEX nicht neu, jedoch bringt der neue Anstrich ein bisschen frischen Wind. Die auf der GC gezeigte Demo macht jedenfalls Lust auf mehr, zumindest wenn man Fan der Titel von Piranha Bytes ist. 
 
Horizon Zero Dawn 
 
horizonGuerilla Games kehrt mit dem Endzeit-Open Word Adventure Horizon Zero Dawn den Ego Shootern den Rücken und startet eine komplett neue IP. Das Spiel zeichnet eine düstere Zukunft, in der Maschinen einen Großteil der Kontrolle über den Planeten übernommen haben, Terminator lässt grüßen. Die wenigen verbliebenen Menschen kämpfen ums Überleben in dieser kargen, recht urzeitlich anmutenden Welt. Die Heldin Aloy bedient sich beim Kampf gegen die Maschinen unterschiedlichster Technologien. Klassischer Stabkampf, Pfeil und Bogen, Fallen und ein Seil, mit dem man Gegner fangen und umprogrammieren kann. Besiegte Gegner geben allerlei Loot-Items, die für den Bau neuer Ausrüstung notwendig ist. Doch auch Händler geben sich nicht nur mit schnödem Geld zufrieden. Oft rücken diese neue Ausrüstung nur im Tausch gegen gesuchte Bauteile raus, was den Spieler dann dazu zwingt sich auf die Suche zu begeben. Die Gamescom Demo zeigte sich optisch wirklich opulent, in einem noch recht kleinen Areal mussten unterschiedliche Aufgaben bewerkstelligt werden. So mussten wir einen Maschinenbüffel fesseln und besänftigen, damit er als Reittier genutzt werden kann, einem krabbenartigen Gegner den Panzer herunterschlagen um diesen anschließend looten zu können und eine Gruppe angriffslustiger Dronen plätten. Die Demo machte bereits Lust auf mehr, eine gewisse spielerische Nähe zu den Monster-Hunter-Titeln war unverkennbar. 
 
The Last Guardian
 
the_last_guardianSonys Sorgenkind The Last Guardian, erstmals 2009 für die PS3 angekündigt, steht nun am Ende einer langen Entwicklungsodysee. Schöpfer Fumito Ueda hat Sony längst verlassen, das Projekt wurde jedoch im stillen Kämmerlein weiter getrieben und hat seine Heimat mittlerweile auf der PS4 gefunden. Auf der Gamescom hatten wir die Gelegenheit die ersten 30 Minuten des atmosphärischen Most-Wanted anzuspielen. Der Spieler findet sich und seinen namenlosen Charakter in einer Höhle wieder. Ebenfalls in der Höhle: Das verletzte Fabelwesen Trico. Die erste Aufgabe besteht darin Trico von seinen Leiden zu befreien und die Speere aus dem Körper zu ziehen. Das Spiel verfügt über keinerlei HUD oder Hinweise, es galt selbst herauszufinden, wie man dem Tier helfen kann. Durch ein paar Fässer Futter konnten wir sein Vertrauen gewinnen und es besänftigen. Es war nun möglich auf Trico zu klettern und die Speere herauszuziehen. Der Rest der Demo zeigte die Interaktionsmöglichkeiten mit Trico, welcher einen ausgeprägten Charakter zeigt und dynamisch auf die Handlungen des Spielers reagiert. Das fühlte sich beizeiten etwas sperrig an, da Trico gerne einmal seinen eigenen Kopf hat. Technisch und gameplaytechnisch gibt sich der Titel jedoch etwas antiquiert. Die Optik zeigt ganz klar ihren Ursprung auf der PS3, die Steuerung gibt sich träge und ungenau. Das war in den Vorgängern zwar nicht anders, doch wirkt es 2016 etwas antiquiert. 
 
NES Mini Classic 
 
Das NES Mini sorgte mit seiner Ankündigung für ein großes Aufsehen in den Medien. Vielleicht so groß, dass selbst Nintendo davon überrascht wurde. Wir konnten das handliche Gerät auf der Gamescom kurz antesten, eine Runde Nina Gaiden und Ghost n Goblins transportierten uns direkt wieder in die Kindheit. Leider dürfen weitere Details noch nicht verraten werden, der Ersteindruck war aber solide. Das kurze Controllerkabel darf aber gern in der finalen Version etwas länger ausfallen. 
 
Syberia III
 
syberia_3Der französische Entwickler Microids buddelt tief in der Mottenkiste und beschert einem Adventure-Klassiker eine Wiedergeburt: Syberia. Über 12 Jahre ist es her, seit der zweite Teil die Adventure-Fans verzückt hat. Syberia III wurde bereits 2009 angekündigt, steht nach etlichen Problemen aber nun zu Weihnachten 2016 in den Startlöchern. Erstmals in einer 3D-Umgebung angesiedelt besinnt sich das Spiel aber auf traditionelle Adventure-Elemente: Rätsel und Gespräche. Die Geschichte schließt direkt an Syberia II an, Protagonistin Kate Walker wird dem Tode nahe in der sibirischen Schneewüste vom mystischen Volk der Yuka aufgefunden. Die Story stammt ebenfalls wieder vom Serienschöpfer Benoit Sokal. Adventurefans dürfen sich den Dezember also im Kalender notieren. 
 
WWE 2K17 
 
So sicher wie die jährlichen Fussball-Updates ist auch eine neue Inkarnation von 2Ks Wrestlingzirkus. Wirklich viel hat sich neben aktualisiertem Roster nicht getan, lediglich ein besseres Lightning und Backstage-Brawls wurden der Presse als Neuheiten präsentiert.
 
VR Überblick
 
2016 ist das Jahr von Virtual Reality, kurz VR. Bereits in den späten 80ern und frühen 90ern wurde die Branche vom Hype der virtuellen Realität erfasst. SEGA, Atari und andere Firmen arbeiteten an eigenen VR-Lösungen für ihre Heimsysteme, auf den Markt kamen die Geräte jedoch nie, zu unausgereift waren Displays und Rechenkapazität der Systeme. Nintendo scheiterte mit dem halbherzigen Virtual Boy Experiment am Markt, VR war auf unbestimmte Zeit Geschichte. Mit der aktuellen Konsolen- und PC-Leistung sowie dank Smartphones günstigen und effizienten Display-Technologien erlebt VR aktuell eine Renaissance. Die drei Hardware-Konkurrenten sind dabei Facebooks Oculus VR für PC, HTCs Vive für PCs und Sonys Playstation VR für die PS4. Wir konnten alle 4 Headsets und dazugehörige Spiele auf der Gamescom ausgiebig Probe spielen und schwankten zwischen Begeisterung und Übelkeit. 
 
Alice VR (Oculus) 
 
In Alice VR wird der Spieler direkt ins Wunderland gebeamt. Dort gilt es einfache Rätsel zu lösen und mit Items zu interagieren. Interessant war die 360°-Kamerasteuerung, so dass man sich komplett um die eigene Achse auf einem Drehstuhl drehen konnte. Nur aufpassen, dass das Kabel sich nicht verheddert. Leider verursachte Alice aufgrund der grafischen Unschärfe und der Simulation des Gehens obwohl man sitzt, leichte Übelkeit bei der Testsession. 
 
Bound (PSVR) 
 
Bound versucht gar nicht zu sehr VR zu sein, sondern ist ein klassisches Jump and Run aus der Third Person Perspektive. VR dient hier lediglich zur Orientierung in der Umgebung. Dank der Perspektive und der klaren Grafiken ohne viel Hektik spielte sich Bound völlig beschwerdefrei und schön. Ein toller Titel zu Relaxen und Abtauchen nach Feierabend. 
 
Eagle Flight (Oculus) 
 
Der Kampf der Adler um den Hasen ist ein klassisches "Capture the Flag" Multiplayer-Erlebnis, in dem zwei Teams gegeneinander antreten. Die Kontrolle des Adlers erfolgt bis auf das Lenken klassisch mit Controller, lediglich zum Wenden muss der Kopf nach rechts oder links geneigt werden. Eagle Flight 3D spielte sich erstaunlich beschwerdefrei und machte online richtig Spaß. Lediglich Leute mit Nackenproblemen sollten das Spiel meiden, denn kreist man minutenlang im Kreis, geht das schon derbe in den Nacken. 
 
Here They Lie (PSVR) 
 
Ein klassischer "Walking Simulator" der mehr Wert auf gruselige Atmosphäre setzt als auf Action oder Schocker. Das gemächliche Vorgehen ist auch notwendig, denn auch hier stellte sich ein leichtes Unwohlsein ein, da man im Sitzen mit der Spielfigur läuft. Sicherlich ein atmosphärisches Gruselkabinett, bei dem aber gelegentlich eine Pause eingelegt werden muss. 
 
Red Bull VR Race (Oculus VR)
 
Red Bull ist für seine extremen Sportevents bekannt, da macht auch Red Bull VR Race keine Ausnahme. Headset über, in einen Propellerflieger gehüpft und los geht’s in die Luft und auf die Hindernisparcours. Hier gilt es Tore zu durchliegen, Steilkurven zu meistern, alles mit dem Gefühl im Cockpit zu sitzen. Doch wer bereits einmal an einem VR-Headset gespielt hat, weiß was ihn hier erwartet. Durch die Lagenwechsel im Flug und die Steilkurven braucht es einen gestählten Magen, ich selbst konnte das Spiel nicht länger als 15 Minuten ertragen, obwohl das Fluggefühl sicherlich seinesgleichen sucht. Red Bull VR Race ist als Free-to-Play kostenlos erhältlich. Hobbypiloten mit Oculus und starkem Magen testen es mal aus. 
 
Rigs 
 
rigsDer von Guerrila Games entwickelte Combat-Arena-Shooter Rigs war auf der GC2016 ebenfalls in einer frühen Version anspielbar. Hier gilt es alleine gegen die CPU oder bevorzugt online eine Mischung aus Ego-Shooter und Sportspiel zu meistern. Der Spieler nimmt Platz in einem Combat "Rig", ballert aufs gegnerische Team und kann nach 3 Abschüssen scoren, indem er durch ein Portal in der Mitte der Arena springt. Durch die Platzierung des Spielers in einem Cockpit soll Übelkeit vermieden werden, was aber beim Tester nicht erreicht wurde. Bereits in der zweiten Runde war Schluss mit der hektischen Ballerei, Spieler mit hartem Magen sollten den schnellen Team-Shooter aber für ihre PSVR-Brille im Auge behalten, denn optisch und spielerisch sah der Titel in seiner frühen Version bereits großartig aus. 
 
Serious Sam HD 
 
Mit HTC Vive und einem Force Feedback Backpack ausgestattet ging es mit Serious Sam VR in eine interaktive Schießbude. Die beiden Vive-Controller verwandelten sich im Spielgeschehen in dicke Wummen, mit denen es galt allerhand Feindvolk aufs Korn zu nehmen. Dabei bleibt der Spieler statisch auf einer Stelle stehen, Bücken ist jedoch möglich. Besonders beeindruckend war das Force Feedback mittels Backpack, was die Immersion bei eingesteckten Treffern deutlich erleichterte. Technisch war der Titel ausserordentlich gut, man fühlte sich mitten im Geschehen. Durch die statische Perspektive wurde auch keinerlei Unwohlsein ausgelöst, so dass Serious Sam VR eine kurzweilige, aber spaßige VR-Erfahrung ist. 
 
Star Trek: Bridge Crew
 
star_trek_vrEinmal auf der Brücke eines Sternenflotten-Raumschiffs zu sitzen und Dienst zu leisten, sicher der Traum vieler Trekkies. Ubisoft erfüllt uns nun diesen Traum. In der Demo zu Star Trek: Bridge Crew sind wir teil einer vierköpfigen Brückencrew, jedem Spieler kommt eine Rolle zu: Captain, Chefingenieur, Sicherheit oder Navigation. Nur in Teamarbeit lassen sich die Missionen erfüllen. In der Demo galt es ein paar verschollene Reisende aus Kapseln zu beamen. Urplötzlich wird jedoch das Feuer auf uns eröffnet, so dass die Brückencrew alle Hände voll zu tun hat und nur mit Absprache und Teamwork die Mission heil überstehen kann. Dank VR-Brille kann man jederzeit seine Crewmitglieder sehen, die Steuerung via Oculus Touch ermöglicht es alle Instrumente mit den Fingern zu bedienen, so wie man es aus dem TV kennt. Star Trek: Bridge Crew zeigt eindrucksvoll wie VR funktionieren kann und muss, ohne den Spieler zu überfordern und ihn geschickt ins Geschehen zu integrieren. Der Ubisoft-Titel wird mit allen drei VR-Headsets spielbar sein und war ganz klar das VR-Highlight der Gamescom 2016 
 
The Climb (Oculus) 
 
the_climbEbenfalls via Oculus Touch spielbar war die Freeclimbing-Simulation "The Climb". Hier versucht sich der Spieler an einer Felswand mit geschickten Greif- und Ziehgesten den Felsen hoch zu arbeiten. Auch Sprünge gilt es zu meistern, hier besteht jedoch Absturzgefahr, wenn diese nicht genau getimed sind. Gruselig war das Gefühl, wenn man mal danebengegriffen hat: Bei den ersten Abstürzen stellte sich tatsächlich ein Gefühl des Fallens ein, ein Beweis wie stark der Spieler ins Geschehen versetzt wird. Die kurzweilige Klettersim machte sichtlich Spaß und führte zu keinerlei Unwohlsein, wem richtiges Bergsteigen zu anstrengend ist, schaut mal rein. 
 
Until Dawn: Rush of Blood 
 
until_dawnUntil Dawn: Rush of Blood kombiniert geschickt Geisterbahn und Lightgun-Shooter. Der Spieler nimmt Platz in einer Achterbahn, in der es so richtig spukt. Ausgestattet mit zwei Pistolen wird bei der gruseligen Fahr allerlei Feindvolk und Zielscheiben aufs Korn genommen. Kurzweilig, abwechlsungsreich und spaßig gestaltete sich der spielbare Kurs auf der GC2016, auch der ein oder andere Schocker war eingebaut. Durch die feste Perspektive stellte sich auch keinerlei Übelkeit ein, ein Tip für den Playstation VR-Käufer! 
 
VR Worlds (VR Luge) 
 
Bereits seit einigen Jahren präsentiert Sony kleine Demo-Spiele auf Messen. Diese finden nun in der Compilation "VR Worlds" ihre Heimat. Stellvertretend aus der Sammlung von Demotiteln haben wir VR Luge angespielt. Hier liegt der Spieler auf einem Skateboard und rollt eine steile Straße hinab. Via Neigung des Headsets weicht ihr so allerhand Hindernissen aus. Das macht kurzweilig Spaß, länger als 10 Minuten würde ich es jetzt nun nicht spielen wollen, wenn auch keinerlei Unwohlsein aufgetreten ist.
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