Corpse Party: Blood Drive im Test

PSVita

Vor etwa einem Jahrzehnt waren asiatische Gruselfilme Marke The Ring oder Ju-on: The Grudge groß in Mode und auch ich verschlang nahezu jeden Film dieser Art, der mir in die Finger kam. Mir gefiel besonders, dass diese Filme nicht wie die klassischen US-Schocker auf viel Blut und Jumpscares setzten, sondern auf eine bedrohliche Geschichte, die einem eine Gänsehaut bescherte. Umso größer war die Freude, dass ich jetzt an Corpse Party: Blood Drive Hand anlegen konnte, was quasi eine spielerische Versoftung dieser Gruselfilme ist. Nicht, dass das Spiel die Filme nachäfft, aber die Thematik zeigt eine gewisse Ähnlichkeit zu solchen Filmen.

Corpse-Party-Blood-Drive-02Dabei ist Blood Drive nur Teil einer langen Serie von Corpse-Party-Spielen. Das Erste erschien bereits 1996 auf dem NEC PC-9801. Im Laufe der Zeit sind weitere Spiele herausgekommen, sodass der aktuelle Titel eine direkte Fortsetzung von Corpse Party: Book of Shadows ist. Dies erschien in unseren Breitengraden im Jahre 2013 für die PSP, allerdings nur in digitaler Form. Die Story setzt hier auch genau da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Ein paar Schulfreunde hatten damals in einer verlassenen Schule ein Ritual vollzogen, das gründlich schiefging. Das Ende vom Lied war, dass in dem Schauplatz des Schreckens einige Freunde ums Leben kamen, darunter auch die Schwester von Ayumi, in deren Haut wir in Blood Drive schlüpfen. Sie ist noch stark von den zurückliegenden Torturen gezeichnet und kann diese nur schwer verarbeiten. Eines Tages besucht sie ein Medium, mit der die Schwester noch kurz vor ihrem Tod gesprochen hat, und dieses erzählt ihr, dass ihre Schwester ihr noch etwas auf den Weg geben wollte. Sie solle das Buch, aus dem die Kinder damals ihr Ritual gefunden hatten, zurückholen, damit schreckliche Dinge abgewendet werden sollen. Doch dadurch beginnt der Alptraum von Neuem, allerdings darf das Buch nicht in falsche Hände geraten. So macht sich die Protagonistin widerwillig auf den Weg und gerät wieder in die Fänge der alten Schule.


Dort erwartet sie erneut das Grauen, denn an jenem Ort treiben Phantome ihr Unwesen, die man zumindest zu Beginn nicht bekämpfen kann. Da heißt es Beine in die Hand nehmen und mögliche Verstecke nutzen, wie etwa ein verlassener Schrank. Dort eingeschlossen zeigt der Herzschlag am Bildschirm an, wie nahe sich ein Geist am Spieler befindet. Hört dieser auf, so ist die Luft rein und man kann sich wieder auf die Suche begeben. Man sollte sich aber hüten, sich erneut am selben Ort zu verbergen, sonst wird der Feind einen finden, auch wenn man nicht direkt gesehen wurde. Später im Spiel findet man auch Talismane, mit denen man ein Phantom auflösen kann, allerdings kann man solche nur einmal benutzen und sie sind nicht allzu zahlreich. Deshalb sollte man diese mit Bedacht und vorrangig in Notsituationen einsetzen.

 

Corpse-Party-Blood-Drive-10Optisch ist das Spiel mittlerweile im dreidimensionalen Bereich angelangt. Waren auf der PSP die Charaktere noch gezeichnet, wurden sie jetzt in Chibi-Polygonoptik designt. Zwar wirkt das in Bezug auf die Horrorthematik etwas befremdlich, funktioniert aber dennoch erstaunlich gut. Was genauso vortrefflich funktioniert, das sind die Schockmomente, welche vor allem von der genialen Soundkulisse erzeugt werden. Die Hintergrundmusik ist mal verträumt, mal bedrohlich, aber immer perfekt und bei Schockeffekten werden dazu passende Soundeffekte abgespielt, die mich wirklich häufig erschrecken haben lassen. Vor allem wenn man mit Kopfhörern spielt, wird man trotz des Handhelds sehr in die Atmosphäre des Spiels gezogen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte selbst ist in mehrere Kapitel eingeteilt, die teilweise verschiedene Enden haben. So ist der Wiederspielwert gesichert, sofern man die zahlreichen Boni und Extras freispielen möchte. Witzig ist hier zum Beispiel der Textgenerator, bei dem man zwei Sprachschnippsel miteinander vermischen kann und diese eine völlig neue Aussage ergeben.


Ich muss zugeben, dass ich die vorangegangenen Teile nicht gespielt habe und deswegen der Story nicht hundertprozentig folgen konnte, weil in Dialogen oftmals auf Vorwissen gebaut wird, das ich diesbezüglich nicht habe. Aber dadurch, dass mir Corpse Party: Blood Drive so viel Spaß bereitet hat, werde ich mir den Vorgänger auch noch gönnen und dazu noch einen Nachtrag liefern. Wer aber wieder ein schön-schauriges Game möchte, das euch am Handheld kleben lässt, dem sei das Spiel wärmstens zu empfehlen.

 

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Forum
  • von Smart86:

    Darkshine schrieb: Hoffentlich kommt die 3DS Version nochmal in den Sale, hab's bisher leider immer verpasst. war laut psprices zuletzt um Halloween 2020 im Sale (zum bisherigen Tiefpreis von 8,99 €). Würde daher mal das nächste...

  • von Darkshine:

    Hoffentlich kommt die 3DS Version nochmal in den Sale, hab's bisher leider immer verpasst.

  • von Retrozocker:

    Dnacloud schrieb: Retrozocker schrieb: Dnacloud schrieb: 17 Euro? Wo gab es die Limited für 17 Euro? Amazon.co.uk direkt...

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