The Last Tinker: City of Colors - Welch (Farben)freude im Test

PC Windows

Es gibt sie noch: Spiele, die einem das Herz erwärmen. Die erst gar nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden, sondern sich vor der Vergangenheit verbeugen. Die sich gleichzeitig auch bemühen, eine Geschichte zu erzählen, aus der man etwas lernen kann. The Last Tinker: City of Colors ist so ein Spiel!

The_Last_Tinker_City_of_Colors_neXGam_11Und was ist so besonders an diesem Titel? Nicht viel, außer der Tatsache, dass er bislang nur für Computer herausgekommen ist, was bei mir doch etwas für hochgezogene Augenbrauen sorgte. Denn da das Game ein Plattformer in Tradition von Banjo-Kazooie und Co ist, wäre es förmlich prädestiniert für einen Konsolenrelease. In der Tat wird der Titel irgendwann auch für die PS4 herauskommen und – soviel sei jetzt schon verraten – man kann sich auf ein vergnügliches Game freuen.

Du steuerst den affengesichtigen Koru, der gemeinsam mit seinem Freund Tap, einer Art fliegendes Minischwein, Colortown bewohnt. Die Stadt, wie auch die ganze Welt, besteht aus Papier und Farbe. Außerdem gibt es verschiedene Stadtteile, die in Rot, Grün und Blau unterteilt sind. Doch die unterschiedlichen Bewohner lebten sich auseinander und begegnen sich gegenseitig mit Hass und Argwohn. Der Grund dafür ist unklar. Zu allem Unglück hilft Koru einem Bleichgeist auch noch dabei, die Bleiche über die Welt zu verbreiten. Natürlich will er seinen Fehler gutmachen, wozu er die Hilfe der jeweiligen Farbgeister braucht, um das zu bewerkstelligen.

The_Last_Tinker_City_of_Colors_neXGam_16The Last Tinker ist ein Spiel, das einem Freude bereitet. Denn die Entwickler setzten das Setting und die Story konsequent um und erschufen so eine Parabel auf den Umgang mit Fremden. Dabei wirkt es nicht forciert, sondern elegant in den Titel eingebaut. Teilweise fühlt man sich übrigens vom Design her an Viva Piñata erinnert, doch ist das eher zufällig als Absicht.

Man steuert Koru durch eine Welt voller lebendiger Figuren. Viele Charaktere erscheinen zunächst stereotypisch, doch gleichzeitig gibt es an ihnen auch Akzente, die das Klischeebild verhindern. Der typische Raufbold entschuldigt sich schnell, als er sieht, was Kuro für ihn und seine Freunde macht. Und selbst dem Schurken tut es leid, dass er den Tinker, was nämlich die Hauptfigur ist, benutzte. Es sind diese kleinen Momente, die einem Freude am Spielen bereiten.

The_Last_Tinker_City_of_Colors_neXGam_9Man kann The Last Tinker auf zweierlei Art steuern. Entweder via Tastatur, doch das wird nicht empfohlen, da es ein ziemlicher Krampf ist, Kuro richtig zu lenken. Besser ist jedoch die zweite Möglichkeit via Gamepad. Falls man eines besitzt, reagiert die Figur problemlos. Einfach beispielsweise den rechten Trigger drücken, wenn man ein 360-ähnliches Pad benutzt, und schon sprintet er und springt an die entsprechenden Stellen. B hingegen sorgt dafür, dass er den nächstgelegenen Feind angreift.

Aber das ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Denn am Anfang kommt einem das Kämpfen zu einfach vor. Man muss nur stumpf B drücken und das war es auch. Erst später, wenn Kuro die Unterstützung der Farbgeister erhält, gestaltet sich der Kampf abwechslungsreicher. Dann kann er Feinde vor Furcht weglaufen lassen oder sich so in Rage kämpfen, dass er mehr Schaden verursacht. Der Einsatz dieser Kräfte ist natürlich limitiert, lässt sich jedoch problemlos erneut aufladen.

The_Last_Tinker_City_of_Colors_neXGam_6Allerdings hat der Titel ein Problem mit der Kamera. Wenn man kämpft, hat man nicht genügend Zeit, sie zu bedienen und richtig einzustellen. Mit dem Ergebnis, dass sie schon mal gerne Perspektiven einnimmt, die einem die Sicht verdecken. Und das ist beileibe nicht das einzige Nervige am Spiel. Ebenso gibt es auch Passagen, die einem den letzten Nerv kosten. Mal muss man über die Tentakel von Oktopussen springen, die jederzeit und ohne Vorwarnung im Wasser versinken können. Ein anderes Mal gibt es nervige Schleichpassagen, auf die man hätte gut verzichten können.

Doch sind das Mankos, die auf lange Sicht nicht stören. Stattdessen erfreut man sich eines Spiels, welches es für den PC nur selten gibt. Meine persönlichen Highlights sind die Melodien, die eine enorme Vielfalt aufweisen. Besonders der Track, den ich im Tempel des roten Farbgeistes hörte, ließ mir das Herz vor Freude aufgehen. Und so hatte ich einen Grund mehr, dieses Spiel zu mögen.




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  • von Psmoke:

    Götz hat einen neuen Plattformer getestet....moment mal, für den PC!? Immer her damit! The Last Tinker: City of Colors - Welch (Farben)freude Es gibt sie noch: Spiele, die einem das Herz erwärmen. Die erst gar nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden, sondern sich vor der...

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