Teil dieser merkwürdigen Anziehungskraft ist sicherlich die Präsentation. Szenen, dass beispielsweise alle vier Protagonisten eine Tür hochstemmen, oder zwei von diesen eine Wand sprengen, sorgen dafür, dass man wirklich das Gefühl hat, eine kohärente Gruppe zu steuern. Hinzu kommt ebenfalls, das die Figuren eben keine 08/15 Supersoldaten mit übertriebener Muskulatur sind, sondern Charaktere, die sich nicht nur vom Äußeren her unterscheiden, sondern genauso von ihrem Leben her.
Jeder der Vier hat seine eigene Vergangenheit, die man teilweise aus Personalakten, andererseits aber auch durch Zwischensequenzen erfährt. So hat man beispielsweise die hochbegabte, aber ebenso rebellische Wissenschaftlerin Izzy, oder den sarkastischen Ex-Söldner Dalton, der der klare Anführer der Gruppe ist. Alle Protagonisten verfügen außerdem über eine spezielle Waffe (dazu später mehr) und einem ganz auf sie zugeschnittenen Talentbaum, der nach und nach besondere Fähigkeiten freischaltet. So entwickelt sich Izzy mit ihrer Heilbake schnell zum Medic der Einheit.
Die Waffen sind der eigentliche Clou des Spiels. Je nach Figur kann man die Gegner entweder in Kristalle einhüllen und sie anschließend sprengen, oder ein magnetisches Schild erzeugen, welches die Schüsse der Feinde aufhält. Es ist sogar möglich, die Auswirkungen der Waffen miteinander zu kombinieren, was für coole Effekte sorgt.
Ansonsten ist Fuse ein Standard-Shooter, was auch sein größtes Manko ist. Denn im Grunde läuft das Gameplay immer nach Prinzip A ab. Man betritt einen neuen Raum und muss sich gegen Massen an Feinden zur Wehr setzen. Schafft man dies, geht es weiter in den nächsten Spielabschnitt. Abwechslung kommt allerhöchstens in Form einiger Stealth-Sequenzen auf, in denen man möglichst lautlos diverse Opponenten ausschalten muss, ehe es laut werden kann.
Doch das Allerschlimmste ist die KI. Wiederholt kann man sich nur am Kopf fassen, wenn die Schurken euren offensichtlich sichtbaren Kollegen ignorieren und weiter ihrer Routine folgen. Und das ist leider Standard. Immer wieder kommt es zu Situationen, in denen man den Eindruck bekommt, als ob der IQ des Computers im negativen Bereich liegt.
Und doch kann ich nicht anders. Ich muss das Spiel wiederholt ins Laufwerk legen. Warum nur? Weil trotz der Fehler Fuse immer noch ein spaßiger Shooter ist. Weil trotz der Mankos die Action enorm ist. Und weil trotz aller Kritik, ich die Figuren interessant finde.
Der größte Pluspunkt? Wenn ich zusammen mit Freunden zocke, stimmt alles. Es macht Spaß, wenn ich meinen im Sterben liegenden Kollegen zur Hilfe eile, oder wir gemeinsam einen Feind ins Visier nehmen. In dieser Hinsicht macht Fuse einfach nichts falsch.
Fuse: A Guilty Pleasure? im Test


Insomniac Games sind bislang für ihre Spiele für die Sony Plattformen bekannt geworden. Resistance oder Ratchet & Clank sind Titel, die jeder Gamer kennen dürfte und die einen guten Ruf haben. Doch mit Fuse endet auf einmal die PlayStation-Exklusivität und das Videospiel erscheint auch für die 360. Stellt sich natürlich die Frage, ob der Entwickler das hohe Niveau seiner bisherigen Videogames beibehalten kann.
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von Black Sun:
habs mal vor Wochen beim Amazon Marktplatz mitgenommen
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von Darkshine:
@Black Sun: Wo haste es denn für 5€ bekommen?
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von Black Sun:
also ohne eigenen Stil würde ich schon widersprechen wollen. Es setzt bewusst auf ehr bunte und unrealistische Optik, mit einem Mix aus Japan ähnlichem Scifi Design und traditionellem West Militär shooter. So ein Hauch Binary Domain, Vanquish, MGS im weitesten Sinne. Dazu noch sehr FX lastige...