The Cave: Tagebuch der Archäologin im Test

Tag 1: „Archäologisches Projekt 17, 1. Eintrag: Liebes Tagebuch. Heute ist etwas Ungewöhnliches passiert. Eben fand ich mich noch mitten in der ägyptischen Wüste über dem Sarkophag von Pharao Tumirnixan gebeugt, nur um im nächsten Moment auf einmal in einer kalten Berglandschaft zu landen. Ich habe keine Ahnung, was vorfiel.

Ich war übrigens nicht die einzige, die davon betroffen war. Da waren noch andere merkwürdige Gestalten. Ein Ritter, ein eigentümlich gekleidetes Mädchen, die angeblich aus der Zukunft stammt, und ein Zwillingspaar, was mir unzertrennlich schien. Ach ja, ein Hillbilly, ich dachte die wären ein Märchen, eine exzentrische Forscherin und ein Mönch waren ebenfalls vorhanden. Und auf einmal ertönte eine Stimme, die meinte, sie wäre die Höhle! So etwas gibt es nicht! Ich meine, sprechende Höhlen? Das ist doch Humbug!“

Tag 2: „Etwas treibt mich förmlich in diese merkwürdige Kaverne hinein. Ich weiß nicht, was es ist. Jedoch bin ich nicht die Einzige, wie es scheint. Auch der Hillbilliy, meine Güte stinkt der, und dieses eigentümliche Mädchen begleiten mich. Allerdings mussten wir zuerst die Bretter vom Eingang entfernen. Gottseidank fanden wir in der Nähe eine Brechstange. Seltsam war, dass die zuvor nur als Zeichnung auf einer Bretterwand existierte. Es wird immer kurioser und kurioser.“

Tag 3: „Schrieb ich gestern, dass es immer kurioser wird? Tatsächlich. Ich lag damit nicht unrecht, denn was ich heute sah, übertraf dies alles. Mitten in der Höhle war ein Souvenirladen, dessen Inhaber sich bitter darüber beklagte, keine Andenken mehr zu besitzen. Merkwürdig, dieser britische Akzent kommt mir bekannt vor. Sprach hier etwa die Höhle? Egal, wir gingen weiter, bis wir an eine Stelle kamen, wo die anderen nicht weiterkamen. Und ich? Ich hatte meinen Enterhaken und konnte problemlos die blockierende Wand hochklettern. Schon praktisch das Seil. Die beiden anderen kamen etwas später nach. Sie mussten erst einmal eine Kiste finden, die sie an die Steinwand schieben konnten und so anschließend genügend Höhe hatten, um zum Rand hochzuspringen.“

Tag 4: „Die Höhle ist schon längst nicht mehr kurios. Sie ist bizarr! Übergeschnappt! Durchgedreht! Soeben bin ich einem waschechten Drachen begegnet. Ihm und seiner Flamme, die er auf mich spuckte. Ich dachte, ich würde tot sein. Doch dann fand ich mich nur wenige Meter entfernt wieder und hörte die Stimme der Höhle wieder. Sie meinte nur, dass Sterben in ihr nicht erlaubt sei, weil sie sonst Ärger mit den Versicherungen kriegen würde. Humor hat sie, dass muss man ihr lassen. Aber irgendwie müssen wir ja weiterkommen. Nur wie?“

Tag 5: „Liebes Tagebuch, am Ende war es einfach. Wie es scheint, müssen wir drei zusammenarbeiten, um weiterzukommen. Das hieß, der eine warf eine Wurst in eine stachelige Gruppe, der andere lockte den Drachen an und gab mir das Signal, den Greifer einer Maschine zu bedienen. So wurde der Lindwurm von der Kralle hochgehoben und konnte nichts mehr tun. Der Weg war frei.“

Tag 6: „Liebes Tagebuch, ich habe Heimweh. Ich bin auf merkwürdige Glyphen gestoßen, die mir auf Berührung Bilder meiner Vergangenheit zeigten. Ich sah Paul und Bryan und erlebte nochmal mit, wie wir drei immer stritten. Weiß die Höhle etwas von meinem dunklen Geheimnis? Ich hoffe nicht. Auch die anderen scheinen ähnliches zu erleben.“

Tag 7: „Meine Begleiter verfügen über praktische Fähigkeiten. Die Zeitreisende scheint sich teleportieren zu können und der Hillbilly, der sich mal rasieren sollte, verfügt über große Lungen. Er kann lange durch Gewässer tauchen. Und ich glaube, die Höhle ist größer, als erwartet. Wir meinen ein Schloss gesehen zu haben, welches wir uns morgen näher anschauen wollen.“

Tag 8: „Kein Weiterkommen! Ein Gitter versperrte uns den Weg. Die Zeitreisende konnte sich zwar durch teleportieren, kam jedoch kurze Zeit später zurück. Sie berichtete von einer Prinzessin, die nicht mit ihr sprechen wollte. Hätte sich vielleicht das Tor für den Ritter geöffnet? Gibt es hier Bereiche, die nur speziell für einen von uns existieren?“

Tag 9: „Tatsächlich. Heute kamen wir auf einen Jahrmarkt, und der Hillbilly, der allem scheinbar nach nur mit Grunzen kommunizieren kann, wurde auf einmal unruhig. Er scheint diese Umgebung zu kennen, denn er verblieb bei den Attraktionen teilweise lange. Und ein wehmütiger Ausdruck war in seinen Augen zu sehen. Heimweh? Wieso nicht? Auch ich vermisse meine Heimat.“

Tag 30: „Liebes Tagebuch, es war eine lange Reise, aber wir schafften es! Wir sind draußen und ließen die Höhle hinter uns. Allerdings war es am Ende keine Herausforderung mehr. Die Rätsel, denen wir uns stellen mussten, waren stellenweise kinderleicht. Doch noch mal möchte ich nicht hinein. Denn ich habe das Gefühl, dass diese Puzzles sich nicht geändert haben dürften, seit wir durchgingen. Und wieso nur habe ich den Eindruck, dass wir zwar gesteuert sind, dies aber nur vor Ort passieren kann? Merkwürdig, genauso wie die Höhle.“