Scribblenauts Unlimited: Unerwartete Überraschung im Test

Es gibt wiederholt Momente, in denen ich mich über mich selber schwarz ärgern kann. Denn ich neige leider dazu, bestimmte Dinge zu lesen oder zu sehen und sie zu akzeptieren, ohne vorher nachzudenken, oder nachzuforschen. Dies ebenfalls im Falle von Scribblenauts Unlimited. Denn auch, wenn ich das Spiel gut finde – darüber in den folgenden Absätzen mehr – erwartete ich ursprünglich ein anderes Scribblenauts. Nämlich das seit September in den USA erhältliche Scribblenauts Unmasked, das eine DC Comics-Lizenz hat. Was mich, als Fan von amerikanischen Comics, natürlich interessierte.

Doch leider sieht es mit dem Release des Spiels hierzulande eher mau aus. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Zeit sich Warner mit Scribblenauts Unlimited ließ. Denn das ist bereits seit über einem Jahr drüben in den USA erhältlich. Dort war es dem Erscheinungsdatum nach einer der Launchtitel für die Konsole.

Ich war also, zugegebenermaßen, enttäuscht. Doch als Spieleredakteur kann ich es mir natürlich nicht erlauben, mich von meiner Laune beeinflussen zu lassen. Ich riss mich deshalb zusammen, und zockte los.

Scribblenauts Unlimited ist das erste Spiel der Reihe, welches auf einer Konsole herausgekommen ist. Der Titel ist außerdem parallel  auf dem 3DS erschienen. Auch diese Version lag mir vor, und ich spielte sie ebenso ausgiebig an. Und das Ergebnis der Spielrunden? Bis auf winzige Unterschiede handelt es sich um ein und dasselbe Game.

Das Spielprinzip ist das gleiche geblieben. Noch immer muss man Starites einsammeln. Und das erlangt man, indem man verschiedene Rätsel löst. Dies tut man, indem man durch die Eingabe von Adjektiven und Substantiven verschiedenste Objekte erschafft. Ein riesiges Schwein soll einen Wettbewerb gewinnen. Dazu braucht es etwas Besonderes. Wie beispielsweise gigantische Flügel. Also tippt man „Große Flügel“ ein, und fügt sie dem Tier zu.

Das Gameplay ist sowohl bei der Wii U als auch beim 3DS dasselbe. Man durchstreift mit Maxwell die Gegend, und muss verschiedene Aufgaben lösen. Wie zum Beispiel einem Jungen die Langeweile zu vertreiben, oder ein Auto aus der Abschleppzone zu befreien. Das Spielprinzip macht Spaß! Man kann frei herumexperimentieren, aber ebenfalls Hinweise erhalten. Den eben erwähnten Jungen? Bespasst man am besten mit einem Clown. Nur, bis ich das herausfand, brauchte ich verhältnismäßig lange. Zuvor versuchte ich es, als Bücherwurm, mit einem Krimi. Was nicht klappte. Danach kam ein Videospiel an die Reihe. Doch das funktionierte auch nicht. Bis ich mitkriegte, dass ein Zirkus in der Stadt war, woraus sich schließlich die Lösung ergab.

Jetzt hängt ein solches Game natürlich vom Vokabular ab, welches eingebaut wurde. Und hier präsentiert sich Scribblenauts Unlimited schwankend. Ein Begriff wie zum Beispiel »Seil« ist nicht vorhanden, obwohl es im Prinzip ein gebräuchliches Wort ist. Auch irritiert es, das man keine Umlaute eingeben kann. Man muss sie auflösen. Und doch kennt das Spiel diese Buchstaben, denn es zeigt sie an! Doch unterm Strich sind das nur Kinkerlitzchen, denn ansonsten hat man es mit einem guten Titel zu tun.

Was sind jedoch die Unterschiede zwischen der Wii U und der 3DS-Version. Die Grafik bei der stationären Konsole hat kräftigere Farben und lässt sich komplett auf dem Gamepad spielen. Es gibt einen Koop-Modus und die Option, 900 selbst erschaffene Gegenstände zu speichern. Ebenso gibt es, vernachlässigbare, Auftritte von Zelda und Mario-Charakteren und Objekten. Der 3DS hat hingegen (ruckelnde) 3D-Zwischensequenzen und die Möglichkeit, via Street- und Spotpass zu kommunizieren.

Und auch, wenn ich ursprünglich ein anderes Spiel erwartete: Scribblenauts Unlimited hat mir Spaß gemacht.