Die Jungs und Mädels von Volition wollen dem Kunden nur eines bieten: Spaß. Und das nach eigenem Maße. Der Spieler entscheidet selbst, ob er sich auf die Story rund um die Beseitigung der außerirdischen Mächte oder persönliche Herausforderungen konzentrieren möchte. Wie viele Überschläge schafft man, wenn man von dieser Klippe fährt? Wie viel Schaden kann man verursachen, wenn man mit einem Panzer wild umher schießt? Das eigene Bauchgefühl treibt einen durch das Game und löst spontan »schwierige« Entscheidungen. Wie beispielsweise, ob ich diesem Zivilisten ins Gesicht oder in die Weichteile trete.
Dabei gibt Saints Row IV immer zu erkennen, dass es sich durchaus bewusst ist, wie dämlich und absurd das gesamte Szenario und Open-World-Games im Allgemeinen sind. So werden wiederholt einige Gaming-Klischees auf die Schippe genommen, was bereits bei den Vorgängern für viele Schmunzler sorgte. Die Geschichte wird abermals schnell zur Nebensache, sobald der Spieler in der großen, offenen Spielwelt zum Kleinkind mutiert und allerlei Blödsinn anstellt. Zu jeder Zeit stehen zudem unzählige Nebenmissionen zur Verfügung, die gerne vom eigentlichen Ziel ablenken. Um was ging es noch gleich? Etwas mit Aliens. Egal.
Superkräfte? Ja, richtig gelesen. Kommen wir jetzt zum großen, neuen Feature von Saints Row IV. Nach kurzer Spielzeit nutzt der Spieler die Alientechnologie für eigene Zwecke aus und erlangt übermenschliche Kräfte, was, neben den Waffenskills, zu neuen Skilltrees führt - sich selbst. Mit Superspeed, Kraftsprung sowie mit diversen offensiven Attacken lässt sich das epische Gangsterabenteuer wie ein inFAMOUS-Ableger zocken. Schnell pfeift man auf die üblichen Transportmittel, denn wozu sollte ich mir ein Auto schnappen, wenn ich rennen, springen und gleiten kann?
Es fühlt sich wie cheaten an, doch ernsthaft - wer lässt sich ein solches Angebot denn entgehen? So spielt es sich einfach gemütlicher, schneller, eventuell auch besser? Schnell schnappt man nicht mehr nach dem kleinen Finger, sondern der ganzen Hand, und levelt in Nullkommanichts auf. Eine Portion unendlicher Munition gibt es noch oben drauf. Schließlich bin ich in dieser Welt Gott! Der Spieler SOLL sich mächtig und unsterblich fühlen. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wird man so gut wie nie ins Gras beißen müssen. Doch das ist gut so. Man definiert das Spieltempo selbst. Entweder schwer bewaffnet in klassischer Saints Row Art, oder eben mit übernatürlichen Kräften.
Es klingt eventuell etwas übertrieben, aber Saints Row IV erinnert mich als Spieler an all das, was ich an Videospielen liebe. Die Freiheit, tun und lassen zu können, was auch immer ich möchte. Und das macht das Game für mich zu einem diesjährigen Highlight.
Saints Row IV - Mit Superkräften gegen die Alien-Invasion im Test



Dass die Saints Row Reihe gerne etwas abhebt und zurecht das Prädikat »äußerst abgedreht« verdient, sollte hinreichend bekannt sein. Im mittlerweile vierten Ableger übernehmen wir jetzt die Rolle des amerikanischen Präsidenten, der als Gefangener einer simulierten Version der Stadt Steelport den technologisch weit fortgeschritteneren Aliens ordentlich in den Hintern tritt. Soweit alles klar?
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von TommyKaira:
Kommt auch für die Switch: nintendoeverything.com/saints-…for-switch-debut-trailer/ Super! ...
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von Azazel:
Schade. Es ist ja gerade das „abgefahrene“ was mir am vierten so gut gefällt.
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von aldi404:
Teil 3 war noch nicht ganz so abgefahren, deshalb fand ich den auch besser. Da wurde es erst mit den DLCs richtig crazy.