Aller guten Dinge sind drei
2007 war noch nicht rum, da veröffentlichte EA im November das dritte MoH Spiel im besagten Jahr - Rekord! Diesmal war die PSP an der Reihe und bekam einen direkten Nachfolger zu Medal of Honor Hereos aus dem Jahr 2006. Drei Monate später, im Februar 2008, folgte dann die Wii Version des letzten WWII Shooters der Reihe (EU Release, in USA wurden die Spiele zeitgleich im November 2007 auf den Markt gebracht). Während MoH Vanguard noch zeitgleich für Wii und PS2 entwickelt und von den Gamern schlecht aufgenommen wurde, besann sich EA bei MoH Heroes 2 eines Besseren und ließ die PSP Umsetzung von EA Los Angeles entwickeln. Für die Wii Fassung zeichnete sich EA Canada verantwortlich. Eine gute Entscheidung, da sich beide Studios auf die einzelnen Stärken der Systeme besannen und zwei solide Ableger lieferten.
War die PSP Fassung eine gekonnte Fortführung des gelungenen Erstlings, punktete die Wii Umsetzung mit einer präzisen Steuerung, die, anders als bei Vanguard, ein tolles Spielgefühl bot und den Wii Zapper unterstützte. Inhaltlich glichen sich beide Versionen aber in allen Punkten und boten eine Kampagne in der Rolle von Lieutenant John Berg. Durften Spieler im ersten Teil noch drei verschiedene Helden mit drei Handlungssträngen steuern, bot Heroes 2 Altbewährtes mit einem Soldaten und einer Kampagne.
Kein Online Modus für Down Under
In der Kampagne musste man sieben Level meistern, die bekannte Elemente der Serie boten. Startpunkt war ein weiteres Mal die Normandie, bevor sich Fans durch Frankreich schießen mussten. Gameplay, Steuerung und Präsentation waren solide, reizten die Wii aber keinesfalls aus, während das Spiel für PSP Verhältnisse äußerst gelungen erschien, aber erneut mit dem Button Layout kämpfen musste.
Neben dem Story Modus konnten sich Kriegsfans in einem Arcade Modus austoben. Dieser wurde nur in die Wii Fassung integriert und verwandelte das Spiel in einen Rail-Shooter. Die komplette Kampagne ließ sich auf Schienen durchspielen, sodass man sich nur auf das Schießen konzentrieren musste. Eine nette Zugabe, die von Presse und Fans positiv aufgenommen wurde und für Mehrwert sorgte.
Das große Verkaufsargument seitens EA war aber der Online Modus für bis zu 32 Spielern. Sowohl auf Wii, als auch auf PSP konnten online Gefechte ausgetragen werden - vor allem auf Nintendos Konsole eine Seltenheit und daher gerne gesehen. Der Mehrspielerpart bot sechs Maps mit sechs Charakterklassen und drei unterschiedlichen Online Modi: Deathmatch, Team Deathmatch und Infiltration. Letzteres war nichts anderes als eine Capture the Flag Variante. Beide Versionen liefen lagfrei und boten eine Menge Spielspaß. Leider blieben Australier diesmal außen vor. Die australische PAL Version von MoH Heroes 2 bot keinen Online Multiplayer, was damals für viel Furore sorgte. EA entschuldigte sich seinerzeit, wollte aber nicht erklären, wieso der Modus gestrichen wurde. Sehr zum Ärger vieler Fans. Im August 2011 wurden die Server dann abgeschaltet.
World War II ade
Die Wertungen für beide Spiele waren solide, obschon die Wii Fassung diesmal die Nase vorn hatte. Gamerankings.com listet die Konsolen Version mit 74,83% auf, während sich der Handheld Ableger mit 69,55% begnügen muss (Stand 07.11.13). Interessant ist weiterhin, dass die USK eine Freigabe der Wii Umsetzung verbot und das Spiel somit hierzulande nicht verkauft werden durfte. Fans mussten auf Importe ausweichen, wenn sie sich mit der PSP Fassung nicht zufrieden geben wollten.
Medal of Honor Hereos 2 stellte EA zwöftes Spiel der Kriegsreihe dar. In allen Ablegern nahm man sich den Zweiten Weltkrieg zum Thema. Doch war es Zeit, dieses Setting zu verlassen. Der Markt war gesättigt und weltweit stöhnten die Spieler bei weiteren Ankündigungen. Der Konkurrenz war dies ebenfalls nicht entfallen, wie man an Activisions Call of Duty Modern Warfare sehen konnte, das im selben Jahr für die HD Konsolen und den PC erschienen war. Das ließ EA natürlich nicht auf sich sitzen und schaltete Danger Close (ehemals DreamWorks Interactive) ein. Diese riefen 1999 die MoH Reihe ins Leben und sollten der Franchise ein Facelifting verpassen.