Die Dofus Comics

»Dies sind die Abenteuer der tapferen Helden Arty und Vald, die in der Welt von Amakna für Frieden, Gerechtigkeit und Angriffe auf das Zwerchfell kämpfen. Kein Ziel ist ihnen zu fern, kein Gegner zu gefährlich und kein Witz zu flach. Sie machen sich auf den Weg, um das Gelee-Volk davon abzuhalten, sich endlos fortzupflanzen – und stolpern so in die merkwürdigste Odyssee aller Zeiten!«

So lautet der Klappentext von Dofus. Anders als andere westliche Comics sind die bisher sechs in deutscher Sprache erhältlichen Bände in Schwarz-weiß gehalten und ähneln somit den japanischen Mangas. Gelesen werden sie aber traditionell von links nach rechts. Dieser Umstand bedurfte bei mir einer kleinen Eingewöhnungszeit. Als großer Manga Fan war ich eingangs ein wenig verwirrt und begann das Lesen rückwärts. Erst musste mir klar werden, dass ich eigentlich einen waschechten Comic anstatt Manga in Händen hielt. Spätestens beim zweiten Band war dies aber kein Problem mehr. 

Die Dofus Comics erzählen die Geschichte des Jungen Arty. Dieser führt mit seinem Großvater ein recht beschauliches Leben. Doch als der alte Mann von zwielichtigen Gestalten entführt wird, macht sich Arty auf die Suche nach seinem Opa. Kurzerhand trifft er wenig später auf den dusseligen Schwertkämpfer Vlad, der mehr Glück als Verstand besitzt. Die beiden freunden sich an und Vlad entschließt sich, Arty zur Seite zu stehen. Was sie anfangs nicht wissen, ist, dass vor ihnen eine skurrile Welt voller Geheimnisse, verrückter Wesen und jeder Menge Humor liegt. Dabei wird Letzteres sehr groß geschrieben und stellt für mich ein klares Highlight von Dofus dar. Neben witzigen Sprüchen kommen auch einige Anspielungen auf so manchen Videospielcharakter vor, die mich wiederholt zum Schmunzeln brachten.
 

In den folgenden Bänden wird Artys Herkunft thematisiert und die Macht der Dofus Eier, die so manch böser Geselle sein Eigen nennen will. Aber neben der recht gelungenen Geschichte leben die Comics von ihren Charakteren und dem bereits erwähnten Humor. Schon auf der dritten Seite des ersten Bandes bemerkte ich die Randnotiz »Achtung! Dieser Comic kann im Mode7 gespielt werden!«. Jeder SNES Fan muss hier einfach schmunzeln! Die Gaming-Vergangenheit des Dofus Universums wird in fast jedem Band nur zu deutlich. So fand ich Anspielungen auf diverse Nintendo Spiele. Im vierten Band nehmen die Charaktere an einem Rennen teil, indem verschiedene Items eingesetzt werden können. Im Fahrerfeld befinden sich Teilnehmer wie Oiram (rückwärts gelesen: Mario), eine Prinzessin mit einem Fahrer namens Toat oder Arakin und Woodvader (Star Wars anyone), nur um ein paar Beispiele zu nennen. 

Die Einbeziehung von namhaften Games gibt den Dofus Comics einen unvergleichlichen Reiz. Und das, obwohl ich mich anfangs sehr schwer mit den Abenteuern von Arty und Vlad tat. Das lag vor allem an dem einfachen Zeichenstil, der nicht jedermanns Sache ist. Die Charaktere sind mehr als skurril und teilweise äußerst sporadisch gezeichnet. Wer Mangas kennt, wird hier wohl mehrmals die Nase rümpfen. Je weiter ich las, umso besser kam ich aber mit dem Stil der Zeichner zurecht. Wer Dofus aufgrund der Zeichenqualität links liegen lässt, verpasst eine der witzigsten und abgedrehtesten Comic Reihe, die ich bisher lesen durfte. Positiv erwähnen möchte ich an dieser Stelle die letzten Seiten eines jeden Bandes. Hier werden sehr tolle Skizzen gezeigt, die den reinen Comic in Sachen Qualität weit hinter sich lassen. Absolut gelungen stellen sie einen großen Mehrwert dar und des Ööfteren wünschte ich mir den Detailgrad im Comicgeschehen selbst. 

Neben fünf Dofus Bändern lag meinem Paket auch der erste Teil der Dofus Monsters Ableger bei. Hierbei handelt es sich um eine selbstständige Reihe von Comics, die ebenfalls in der Welt von Amakna spielen und in Schwarz-weiß gehalten sind. Der erste Band erzählt die Geschichte von Weich-Eich, einem Baum, der sich in Bewegung setzt, um ein Mädchen vor dem Ertrinken zu retten. Daraufhin wird er von seinen Artgenossen verstossen und zieht sich alleingelassen eine Höhle zurück. Wie das Schicksal es will, lernt er die Gerettete kennen, die sich an ihren Retter aber nicht erinnern kann. 

Die beiden werden schnell Freunde und die Eiche baut eine starke Bindung zu seiner Freundin auf. Als diese aber eines Tages nicht erscheint, dreht er durch und versetzt sein Umfeld in Angst und Schrecken, was ungeahnte Folgen für beide Parteien hat.

Auffällig ist, dass Dofus Monsters in eine gänzlich andere Schiene fällt als die normalen Dofus Comics. Hier wird auf überdrehten Humor verzichtet. Eher werden Tugenden vermittelt. Es geht um Freundschaft, Neid und Zusammenhalt. Oftmals findet man all das zwischen den Zeilen, was mich sogar zum Nachdenken anregte. Was die Zeichnungen angeht, ist der erste Teil der Reihe ebenfalls sporadisch gehalten und konzentriert sich auf das Wesentliche. Anspielungen auf Videogames suchte ich zudem vergeblich. 

Zusammenfassend betrachtet kann ich die Dofus Reihe nach anfänglicher Skepsis jedem Comic und Manga Fan empfehlen. Vom Zeichenstil sollte sich niemand abschrecken lassen. Wer die ersten Seite durchhält, wird mit einer tollen Geschichte, witzigen Charakteren und absurdem Humor verwöhnt. Und ehe man sich versieht, sind die 192 Seite pro Band ausgelesen und es dürstet nach mehr. Auch ich freue mich schon zu erfahren, wie es im sechsten Comic weitergeht und frage mich, wie viele Teile noch auf uns zukommen. 

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