Professor Layton und der Sprung in die 3D-Welt im Test

Nintendo 3DS

Professor Layton legte einen beeindruckenden Werdegang auf dem Nintendo DS hin. Mit mittlerweile über 13 Millionen verkauften Einheiten gehört die spannende, bis dato fünfteilige Puzzle-Serie mit zu den besten Titeln, die der Handheld zu bieten hat. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass jeder einzelne Titel rund um Hershel Layton und Luke Triton einen Kaufgrund für Nintendos DS darstellt. Zahlreiche Dual Screen Zocker werden mir da sicher beipflichten. Doch ob Professor Layton und die Maske der Wunder, der neueste Ableger der Serie für Nintendo 3DS, ebenfalls für beachtliche Hardware-Verkaufszahlen sorgt?

Professor-Layton-Maske-der-Wunder_02Wäre das Puzzle-Abenteuer Japan-exklusiv, hätten wir hiermit den kürzesten Artikel in neXGam-Geschichte. Denn die Frage kann man mit einem schlichten »Ja« beantworten. Dort ist das Spiel schon seit Release des Ur-3DS erhältlich und wurde rasch der am meistverkaufteste Titel des 3D-Handhelds - und das trotz einem, für japanische Verhältnisse, starken Launch-Lineup. Im Land der aufgehenden Sonne hat Layton 3D also schon seinen Soll in Sachen Hardware-Absätze erfüllt.

Mit über anderthalbjähriger Verspätung kommt nun auch der Rest der Welt in den Genuss des neuen Laytons. In Anbetracht des hiesigen schwachen Start-Lineups des 3DS leider zu spät. Ich persönlich hätte sofort zugegriffen. Aber jetzt? Die 3D-Handheld-Euphorie ist schon längst vergangen, auch konnte ich mir nur schwer vorstellen, wie die Herren und Damen von Level-5 das Konzept spielerisch in die dritte Dimension bringen.

Ein weiteres böses Omen stellte für mich die Entwicklung des Spiels dar. Ursprünglich als DS-Titel geplant, wurde die Fassung komplett umgekrempelt und auf den 3DS verfrachtet. Gamer wissen, dass solche Unterfangen selten gut ausgehen. Nichtsdestotrotz wagte ich einen Blick in „Die Maske der Wunder“. Und siehe da - meine Sorgen verflogen, noch ehe ich beim ersten Rätsel angekommen war.

Das Spiel empfing mich sofort mit offenen Armen. Alles fühlt sich an wie gehabt. Als wäre ich nur kurz im Urlaub gewesen und mein bester Freund empfängt mich am Flughafen mit einem Sixpack meines Lieblingsbieres. Dennoch sind einige Veränderungen bemerkbar, die jedoch nicht am Flair nagen, der die Vorgänger ausmachte.

Professor-Layton-Maske-der-Wunder_01Der Systemwechsel auf den 3DS äußert sich wie erwartet zum Großteil auf die Präsentation aus. Als Erstes fallen die stereoskopischen Videos auf, anschließend der veränderte Adventure-Part des Titels. Dieser findet nun auf dem oberen Screen statt, der dank des Breitbilds und der technisch besseren Hardware eine überaus liebevoll gestaltete Spielwelt präsentiert.

Auch die Charaktere bekamen ein Makeover spendiert und marschieren nun als 3D-Modelle in zahlreichen Zwischensequenzen über den Bildschirm. Diese sehen zwar nicht besonders schick aus, doch dem handgemalten Stil, der die Vorgänger optisch ausmachte, haucht die Überarbeitung  neues Leben ein. Auf dem alten DS wäre das in der Form nicht möglich gewesen.

Spielerisch wirkt sich der Sprung auf den 3D-Handheld bisher nur minimal aus. Statt wildem Rumgeklicke wird nun eine Lupe per Touchscreen über den oberen Bildschirm geführt. Das lässt sich zwar entspannter spielen, stellt aber noch lange keinen Kaufgrund für einen 3DS dar.

Doch der Kern des Spiels sind natürlich wieder die zahlreichen Puzzles. 150, um genau zu sein. Plus 365 weitere, die ein Jahr lang nach und nach im Nintendo Network kostenlos zum Download bereitgestellt werden. Dafür schon mal einen Daumen hoch für das japanische Traditionsunternehmen! Neugierig wagte ich mich an die ersten Rätsel - stets mit der Hoffnung auf eine charmante Denksportaufgabe zu treffen, welche clever mit dem 3D-Effekt spielt.

Professor-Layton-Maske-der-Wunder_03Doch schnell bemerkte ich, dass Knobeldesigner Akira Tago sich erneut keinen Hehl daraus machte, Professor Layton und die Maske der Wunder mit nur veränderten Kopfnüssen aus den Vorgängern auszustatten. Die Action findet dabei abermals auf dem Touchscreen statt, während der 3D-Bildschirm nur Hinweise anzeigt. Dafür aber in 3D. Toll.

Doch dann kam es endlich! Ein Rätsel, das den oberen Screen nicht nur für Textblöcke und Verziehrungen nutzt! Die Freude ließ jedoch schnell nach, als sich die Aufgabe als Minigame entpuppt, in dem ein Maikäfer durch einen rotierenden Maiskolben gelotst werden muss.

Auch alle anderen der wenigen 3D-Rätsel wurden in Sachen Komplexität recht simpel gehalten und dienen scheinbar nur als Abwechslung zum stetigen rätseln. Das macht es zwar gut, doch erwartete ich das nicht von einem Professor Layton Titel, der exklusiv für Nintendos 3DS erscheint.

Zunächst war ich etwas enttäuscht von Laytons Ausflug in die 3D-Welt. Im Grunde hätte der Titel auch für den Nintendo DS erscheinen können. Man muss sich jedoch vor Augen halten, dass Professor Layton und die Maske der Wunder ein Launch-Titel des Nintendo 3DS darstellt. Ich weiß. Das ist eine schlechte Entschuldigung. Doch die Vergangenheit zeigte oft, dass die Entwickler mehr Zeit brauchen, um ein neues System vollends auszuschöpfen. Trotzdem zog mich das Spiel schnell in seinen Bann. Die Rätsel sind wie gewohnt charmant in der Story verpflanzt, so dass trotz der hohen Anzahl stets ein angenehmer Flow zwischen Adventure und Puzzle besteht.

Letztere sind abermals nicht nur spielerisch, sondern auch optisch ein reiner Hochgenuss. Herausforderung und Motivation liegen dabei dicht beieinander und werden schlussendlich mit einem wohltuenden Erfolgserlebnis belohnt. Dazu kommt eine erneut gute und spannend erzählte Geschichte rund um den neuen Schautplatz Monte d‘Or und dem gesuchten maskierten Gentleman. Diese wartet mit einigen Flashbacks auf, die den 18-jährigen Hershel Layton zeigen, sowie den Spieler mit einem unvorhersehbaren Ende überrascht. Schade nur, dass Layton-Anhänger ein neuer Handheld aufgezwungen wird, der im Grunde nicht nötig ist.




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  • von ViviTribal:

    Professor Layton und der Sprung in die 3D-Welt Professor Layton legte einen beeindruckenden Werdegang auf dem Nintendo DS hin. Mit mittlerweile über 13 Millionen verkauften Einheiten gehört die spannende, bis dato fünfteilige Puzzle-Serie mit zu den besten Titeln, die der...

  • von Slainte:

    Oh,der 26.Oktober war ja schon.Hoffentlich sieht meine Freundin das net. ...

  • von Mistercinema:

    Wenn der Vater mit dem Sohne...... oh falsch abgebogen Wenn die Cruz mit dem Professor......... ach seht selbst: M.C....

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