PlayStation 4 Rumor Roundup im Test

PlayStation3PlayStation 4

Nachfolgende Specs und Informationen sind mit einer gehörigen Portion Skepsis zu genießen, da sie - welch Überraschung - nicht von Sony bestätigt geschweige denn kommentiert wurden. Warum die Gerüchteküche dennoch überkocht? Wer http://orbis.scedev.net/ in den Browser tippt, landet auf auf der Entwickler-Seite von Sony Computer Entertainment, "Orbis" könnte folglich der (Code-)Name der künftigen Spielstation sein. Bereits zuvor führte http://ngp.scedev.net/ auf das Developer-Portal, wobei "NGP" die Arbeitsbezeichnung für die PlayStation Vita war. Schenken wir Kotakus geheimnisvoller Quelle also ein Ohr:


PlayStation_Orbis_1Im Inneren sollen neben einer nicht näher spezifizierten x64-CPU von AMD eine "Southern Islands"-GPU desselben Herstellers ihren Dienst verrichten. Schon bei der PS3 setzte Sony auf Grafik-Hardware eines Fremdherstellers (damals noch Nvidia), produzierte den Hauptprozessor allerdings in Eigenregie mit IBM und Toshiba. "Graphic Synthesizer" und "Cell Processor" waren und sind theoretisch zu beachtlichen Leistungen fähig, erfordern jedoch eine komplexe Programmierung und schrauben die Produktionskosten hoch. Ein ähnliches Schicksal traf anno 2000 bereits die PS2. Gleichwohl konnten weder die PS2, noch der hochgezüchteter Nachfolger ihre Konsolen-Konkurrenten in einem Maße überflügeln, der Mehraufwand und -Kosten gerechtfertigt hätte. Insofern ist es nur konsequent, wenn Sony die Innereien der kommenden PlayStation-Generation komplett von der Stange kauft - zumal durch den Markteinstieg Apples der Preisdruck auf Sony, Microsoft und Nintendo weiter zunimmt.

"Southern Islands"-Chipsätze sind keine Sciencefiction, sondern werden bereits in Radeon-Grafikkarten verbaut. Hierbei handelt es sich um die ersten in 28 Nanometer-Bauweise gefertigten GPUs. Je kleiner ein Transistor ist, desto mehr passen davon gemäß Adam Riese auf einen Chip, was die Leistungsfähigkeit erhöht und den Stromverbrauch senken kann. Weiterhin beherrscht das potentielle Grafikherz der nächsten Sony-Konsole die gängigen Direct X11-Fähigkeiten. "Direct X11? Klasse, das kann mein Rechner bereits seit 2009" dürfte mancher PC-Zocker jetzt entgegnen. AMD hat seine High-End-Karten jedoch um weitere Fertigkeiten erweitert. Verbesserte anisotropische Filterung und "Tesselation" stehen auf der Haben-Seite, wobei letzteres für besonders detailreiche Szenerien sorgt.

PlayStation_Orbis_2Einen noch größeren Einfluss auf die Bildqualität dürfte jedoch eine Funktion haben, die AMD etwas sperrig auf "Partially Resident Textures" (PRT) getauft hat. Hierdurch lassen sich theoretisch Texturen auf polygonale Objekte legen, die eine Größe von bis zu 32 Terabyte haben - gestreamt bei minimalen Performance-Einbußen. Auch wenn diese Zahl abstrus hoch gegriffen ist und sich lediglich gut in Pressemappen macht, so birgt die Möglichkeit Videospiele mit ultra-hochlauflösenden Bildtapeten zu veredeln viel Potential. Vorausgesetzt der naturgemäß bei Konsolen eng bemessene Arbeitsspeicher macht der knackscharfen Optik keinen Strich durch die Rechnung.

Abgerundet werden die Grafikmuskeln durch eine Auflösung von bis zu 4096 x 2160 Bildpunkten. Zwar dürfte kaum jemand einen entsprechend potenten 4K-Fernseher sein Eigen nennen, aber hey! Gut zu wissen, dass man könnte. Immerhin scheinen jetzt 3D-Bilder mit voller 1080p-Resolution im Bereich des Machbaren. Nach diesem kurzen Blick in den Maschinenraum melden wir uns zurück an Deck und widmen uns der Software-Seite - und die birgt Sprengstoff! PlayStation Orbis wird nicht rückwärtskompatibel zur PS3 sein. Das wäre nur konsequent, wenn man den mittlerweile gekappten PS2-Support der PlayStation 3 betrachtet. Verfügten frühe PS3-Versionen noch über "Emotion Engine" und GPU der PS2, so wurde die CPU bei darauffolgenden Inkarnationen wegrationalisiert und softwareseitig emuliert - eine verminderte Kompatibilität war die Folge, ehe Sony die PS2-Unterstützung bei späteren Baureihen komplett begrub. Wollte Sony das Orbis-Line up um den PS3-Spielekatalog erweitern, so müsste in Teilen wieder alte Hardware implementiert werden. Für eine vollständige Software-Emulation wäre insbesondere die GPU-Architektur zu unterschiedlich (Nvidia versus AMD / ATI).

PlayStation_Orbis_3Angesicht der damit verbunden Kosten wäre der PS3-Verzicht ein vertretbarer Schritt - im Gegensatz zu folgendem Umstand: Sämtliche Spiele sind sowohl als Blue-ray-Version erhältlich als auch via PSN-Download verfügbar. Solltet ihr euch für einen Silberling entscheiden, so muss dieser mittels PSN-Account online aktiviert werden, anschließend lässt sich die Blue-ray auch nur mit diesem Nutzerkonto zocken. Einmal akitiviert kann der Titel wahlweise auf die interne Festplatte überspielt oder zu einem späteren Zeitpunkt, aus dem PlayStation Network downgeloadet werden. Solltet ihr ein bereits aktiviertes Game gebraucht erwerben, so steht nur eine Art Trial-Version zur Verfügung - ehe ihr das Spiel für weitere Peseten vollständig freischaltet. Man muss kein Prophet sein; Sollte sich Sony tatsächlich zu einer solchen Kundengängelung entschließen, würde das den Tod des Gebraucht-Spiele-Markts bedeuten.

Undenkbar wäre diese Vorgehensweise nicht, bereits jetzt sind Online-Funktionen oftmals dem Erstkäufer vorbehalten. Zudem steigen die Entwicklungskosten mit jeder neuen Konsolengeneration. Es ist verständlich, dass Sony diese Kosten wieder einspielen muss. Die komplette Aushebelung von Secondhand-Games wäre jedoch der falsche Weg und würde dem Mitbewerber in die Hände spielen, der ohnehin nur Digital-Kopien unter die Kunden bringt - Apple! Weiterhin bliebe abzuwarten wie Microsoft auf eine solche Entscheidung reagieren würde - falls Redmond nicht mitzieht, hätten potentielle Käufer einen gewichtigen Grund zur "XBox 720" zu greifen. Weihnachten 2013 wissen wir mehr, denn dann soll "PlayStation Orbis" gerüchteweise in den Regalen stehen.

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen