Seite 14: 1997 - The Curse of Monkey Island

Curse-of-Monkey-Island_titleEin unangenehmes Schweigen durchströmte die Fangemeinde, als der dritte Ableger von Monkey Island angekündigt wurde. Natürlich freute man sich auf ein Wiedersehen mit Guybrush, LeChuck und Elaine. Doch weder Ron Gilbert, noch Tim Schafer oder David Grossmann, die drei Köpfe hinter der Serie, waren am Projekt beteiligt. Jedoch verflogen alle Sorgen schon nach den ersten Screenshots und der vorab spielbaren Demo.

 

The Curse of Monkey Island, so der Titel, scheint direkt an das Ende von Monkey Island 2: LeChuck‘s Revenge anzuknüpfen. Guybrush treibt nach seiner erfolgreichen Schatzsuche hilflos auf offenem Meer herum, bis er unerwartet in eine Seeschlacht zwischen Elaine und LeChuck vor der Küste von Plunder Island gerät. Abermals möchte der Geisterpirat die reizvolle Gouverneurin dazu zwingen, seine Frau zu werden. Kaum erspäht wird Guybrush auf das Geisterschiff verschleppt und gefangen genommen, doch gelingt es unserem Möchtegern-Piraten nicht nur von dem Schiff zu entkommen, sondern es samt LeChuck in die Luft zu sprengen.

Curse-of-Monkey-Island_01Auf festen Boden angekommen macht Guybrush den längst hinfälligen Heiratsantrag und übergibt Elaine einen Diamantenring, den er bei seiner Flucht fand. Natürlich nicht ahnend, dass dieser mit einem Voodoo-Fluch belegt ist und seine Herzensdame in eine Goldstatue verwandelt, die kurz darauf von Piraten verschleppt wird. Der einzige Weg sein Mädchen zurückzuverwandeln besteht darin, einen noch größeren Diamantring zu finden, welcher sich Gerüchten zufolge auf Blood Island befindet. Abermals muss Guybrush ein Schiff und eine Crew besorgen, um seine Geliebte zu retten. Natürlich nicht ohne die Gegenwehr von LeChuck, dem es erneut gelang der Hölle zu entrinnen und als Zombie-Pirat zurückzukehren.

Monkey Island 3 stach mit wunderschön handgezeichneten Grafiken hervor, was unter den engstirnigen Fans der Firma für einen Kulturschock sorgte. Doch kam es bei Kritikern und vielen Anhängern sehr positiv an, denn auch ohne Einwirkung der Monkey Island Masterminds wurde der typische Charme der Serie perfekt eingefangen.  Dazu trug ebenso der liebgewonnene Humor bei, der sich des Öfteren auf die Vorgänger bezog.

 

Curse-of-Monkey-Island_02Interesse an einem Fun-Fact? Alle nicht-englischen Versionen des Spiels sind um eine Szene beschnitten. Dabei handelt es sich um die Anfangssequenz der zweiten CD-ROM. In dieser singt Guybrush‘s frisch angeheuerte Crew das alte Seemannslied »A Pirate I was meant to be«.

 

Der Spieler muss die Schiffsbesatzung dazu bringen das Singen einzustellen, doch nach jedem gesprochenen Satz wird die gut gelaunte Truppe animiert weiterzumachen, und zwar mit einem Reim auf Guybrush‘s letztes Wort. Die Farce hat ein Ende, sobald ein Satz mit dem Begriff »Orange« abgeschlossen wird, da sich darauf bekanntlich nichts reimt. Die gesamte Szene bezieht sich auf englische Reimerei, so dass sie kurzerhand aus allen anderen Versionen rausgeschnitten wurde.

 

Curse-of-Monkey-Island_03The Curse of Monkey Island stellt in technischer Hinsicht ein besonderes Spiel dar, denn es ist das letzte LucasArts Adventure, welches die SCUMM-Engine nutzt. Dafür schnappte man sich dasselbe Interaktionsmenü, das schon in Full Throttle Verwendung fand. Auch die Actionsequenzen wurden übernommen. So durfte kurzzeitig mit einer Kanone geschossen, sowie auf einem Banjo musiziert werden. Abwechslung wurde definitiv geboten, außerdem stellten sich die Rätsel als fair heraus.

 

Nach zwei eher experimentellen LucasArts Adventure konnte man mit Monkey Island 3 endlich wieder punkten, was auch mehrere Adventure Game of the Year Awards bewiesen. Doch nach mittlerweile zehn Jahren Point‘n‘Click Adventure Geschichte musste eine grafische Veränderung her. Ego-Shooter sahen immer realistischer aus, Strategiespiele gestalteten sich mit vielen Details immer pompöser und 3D-Grafikkarten gingen weg wie warme Semmeln. So wurde auch unser liebgewonnenes Genre dazu gezwungen, den Sprung in die 3D-Welt zu riskieren. Dafür entwickelte man eine neue Engine, GrimE genannt, welches den Namen des ersten hierfür programmierten Spiels enthält: Grim Fandango.

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