Zelda Manga #5 ist da und trägt den Untertitel "The Minish Cap", genauso wie das GBA Abenteuer des grünen Helden mit der sprechenden Zipfelmütze, das seinerzeit von Capcom umgesetzt wurde und für schrille Begeisterung unter den Fans gesorgt hatte. Und genau diese Fans will der TOKYOPOP Verlag mit der Manga Adaption glücklich machen. Mit Erfolg?Investiert ihr schlappe 6,50 EUR in den Manga, bekommt ihr einen Einzelband, der euch in Manga Form die Geschehnisse rund um das Volk der Minish und den jungen Link erzählt. Dabei folgt der Manga seinem Videospielvorbild in erstaunlich genauer Weise. Schweifte das Mangaka Team Himekawa bei den letzten Zelda Manga noch erheblich von der Story der Videospiele ab, folgt der Manga zu The Minish Cap den Geschehnissen des GBA Spiels zum größten Teil sehr genau, zumindest, was die Schlüsselszenen und den roten Faden durch die Story angeht. Als Beispiel soll der Anfang des Manga dienen, wo ihr Link mit seinem Großvater seht, wie sie an einem Schwert schmieden. Gleich darauf macht sich Link jedoch auf den Weg zum Dojo, wo er sich mit anderen Schülern im Schwertkampf übt. Als sein Trainer ihm erklärt, dass Link nicht für das alljährliche Kampfturnier angemeldet ist, verlässt dieser wutentbrannt den Dojo und trifft in einem Waldstück auf eine geheimnisvolle Person, die sich erst viel später als Bösewicht Vaati zu erkennen gibt. Nachdem Vaati verschwunden ist, taucht Zelda auf und möchte mit Link das Minish-Fest besuchen. Und ab hier geht die Story wieder den Lauf, den Zelda Fans schon vom GBA Ableger kennen.
Was folgt, ist Zeldas dramatisches Schicksal als Steinfigur und Links atemberaubende Reise zu dem Volk der Minish. Unterwegs will aber erst einmal eine Quaselstrippe in Form einer grünen Zipfelmütze gefunden werden. Ezelo, selbst verzauberter Minish, hilft Link folglich als hilfreicher Sidekick und ist im Manga immer wieder für einen kleinen Spruch gut.


Wie im Videospiel bereisen Link und Ezelo zuerst einmal die Waldminish, bevor es dann zu den Bergminish geht. Das Abenteuer werden Fans sicherlich aus dem Videospiel kennen, aber es ist nicht nur die wundersame Reise, die immer wieder einen Blick wert ist (ob als Spiel oder Manga), vor allem sind die Dialoge der Charaktere zu erwähnen, die Link als Charakter im Manga deutlich hervorheben. Denn wir erinnern uns: im Spiel hat Link keine eigene Stimme. Der Held wird von Himekawa als junger, unerfahrener und manchmal auch ein wenig naiver Jungsporn dargestellt. Aber er hat auch einen starken Willen und den Drang, Zelda wieder von ihrem Fluch zu befreien und dem Land wieder den Frieden zurück zu geben, den Vaati gestohlen hat. Und genau das alles bekommt der Leser des Manga deutlicher zu spüren, als ein Videospieler, der sich mit dem Spiel beschäftigt. Das liegt aber daran, dass Mangaka Himekawa - genauso wie schon bei den anderen Zelda Manga - soviel Liebe ins Detail stecken, dass man sich schnell in Hyrule verliert und ein wenig enttäuscht ist, wenn das Buch viel zu schnell ausgelesen ist. ;)
Und genau hier steckt auch der einzige Kritikpunkt, den ich bei den anderen Zelda Manga auch schon aufgeführt habe: die Länge des Manga. Euch erwarten sechs Kapitel, die die komplette Minish Story abhandeln. Wie gesagt, ist The Minish Cap ein Einzelband und so ist es leider nicht verwunderlich, dass die Höhepunkte der Geschichte, wie etwa die Suche nach den Elementen, um das Minish Schwert zu reparieren, oder aber der Endkampf gegen Vaati, viel zu schnell erreicht sind. Ich sag's einfach noch einmal: Man kann die Geschichte eines Zelda Spieles nicht einfach in 180 Manga Seiten packen, ohne gravierende Einschnitte zu machen. Selbst die beiden Bänder des Ocarina of Time Mangas werden einem Zelda leider nicht vollends gerecht. Was ist aber auf den einzelnen Seiten findet, ist jeden Cent wert, ob Fan erster Stunde oder einfach nur Manga Liebhaber.