Seite 2: Shining Force auf dem Game Gear

Shining Force Gaiden




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Das Ziel der Entwickler bei diesem Projekt war die Portierung nahezu aller wichtigen Elemente, die den großen Bruder ausmachten. Und man muss sagen, dass man so gut wie alles super gelöst hat und nahezu perfekt an SEGAs Handheld angepasst hat. Die Story ist hier nicht allzu komplex, aber Fans freuen sich darüber, 20 Jahre nach Shining Force erneut die Welt zu retten – und zwar mit den Kindern und Neffen der Helden aus Shining Force. Shining Force Gaiden steht aber trotz dieser Hintergrundstory nicht in direkter Verbindung dazu. Vorkenntnisse werden also nicht zwingend verlangt.

Die Handlung ist zwar nicht ganz frei von Klischees aber der Shining Force Fan wird sich dennoch über die zahlreichen Verbindungen und Anspielungen auf ältere Titel freuen. Außerdem gibt es ein paar interessante Wendungen der Geschichte, die teilweise gar nicht zu erwarten sind. Und es gibt ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Shining Force – mehr als „Domingo-Ei“ sei hier aber nicht verraten ;-) Das Kampfsystem wurde dabei 1:1 übernommen und trotz des kleineren Bildschirms habt ihr in jeder noch so brenzligen Lage alles fest im Griff. Veteranen werden sich sofort wie zu Hause fühlen.

Beim Schlachtfelddesign ist man keine Experimente eingegangen – alle Kämpfe sind sehr strikt und einfach gehalten. Ganz nett ist aber die Idee gleich zu Beginn des Spiels: Ihr seid auf einer Insel gestrandet und müsst euch eure Ausrüstung zusammensuchen. Da muss dann eben alles herhalten und es kann dann schon mal sein, dass ihr mit einer Steinzeitkeule auf die Monster einschlagt!


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Die Grafik ist für Game Gear Rollenspielverhältnisse übrigens absolute Referenz. Seien es die wunderschön detaillierten Kampfhintergründe oder die aufwendig ausgearbeiteten Charaktermodelle – SEGAs Taktik-RPG bringt die Transistoren des Handhelds ordentlich zum Glühen! Ausgiebige Stadterkundungen gibt es hier allerdings nicht. Es folgt also Kampf für Kampf, dazwischen treiben Zwischensequenzen die Handlung voran. Euer Camp ist lediglich mit dem nötigsten ausgestattet, wie schon bei Shining in the Darkness. Aber andrerseits kann man von einem Game Gear-Ableger natürlich nicht dasselbe erwarten wie von einem Mega Drive-Titel.

Einziger Nachteil an der Sache ist, dass Gaiden niemals außerhalb Japans erschienen ist. Wer sich dennoch darauf einlässt, wird zwar dank der kinderleichten Bedienung auf jeden Fall den Abspann sehen, mit ziemlicher Sicherheit aber nichts von der Handlung mitbekommen. Wer die Möglichkeit hat, sollte lieber auf Shining Force CD (englische Texte) zurückgreifen, denn dort ist Shining Force Gaiden enthalten. Doch dazu später dann mehr…


Shining Force Gaiden II



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Der direkte Nachfolger des Handheldspiels. Im Prinzip ist hier alles bis auf die Charaktere und die Handlung identisch zu Teil 1. Das heißt es gibt erneut keine Stadtabschnitte und die Grafik ist so gut wie unverändert. Die Handlung findet zeitgleich mit der des Vorgängers statt, nur steuert ihr dieses Mal ein anders Team.

Das Abenteuer startet kurz nachdem die Helden aus dem ersten Gaiden aufgebrochen sind. Zunächst wissen die neuen Helden nichts von der anderen Gruppe, doch bald lautet das oberste Ziel, die anderen zu finden und gemeinsam den bösen Iom zu bezwingen. Interessant dabei ist, dass die Protagonisten aus Gaiden II nach etwa der Hälfte des Spiels getrennt werden. Von diesem Zeitpunkt an Wechseln sich die Gruppen immer ab und man erlebt die Handlung aus teilweise ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.


Doch irgendwann treffen sich die Charaktere wieder und es geht mit vereinten Kräften weiter. Doch damit nicht genug: Gegen Ende des  Spiels treffen sich sogar die Helden beider Abenteuer (Gaiden I und II) und vernichten das Böse gemeinsam. Soviel zur Handlung und dem Spielablauf. Wie bereits gesagt ist ansonsten alles weitgehend beim Alten geblieben. Schön ist, dass es dieses Mal frische Charakterklassen ins Spiel geschafft haben – so kann man in diesem Abenteuer zum Beispiel mit einem Ninja oder einem Samurai losziehen.

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Die Kämpfe laufen natürlich auch alle nach bewährtem Muster ab aber SEGA hat sich ein paar nette Challenges in den Kämpfen ausgedacht. So gibt es zum Beispiel einen Kampf, bei dem eine Statue ununterbrochen auf eure Truppe feuert. Nur vereinzelt gibt es Deckungsmöglichkeiten.

Wem das ganze vertraut vorkommt: im ersten Shining Force gab es einen Kampf, bei dem ein Laser-Auge auf euch gefeuert hat. Der Statuenkampf ist im Prinzip nichts Neues aber trotz allem bleibt das Konzept spannend. Somit werdet ihr ständig auf einige bereits bekannte Elemente stoßen, die aber immer mit etwas neuem verfeinert wurden und euch somit eine grandiose Schlacht nach der anderen bescheren.

Grafisch wurde fast nichts verändert. Das muss aber nichts schlechtes heißen, denn der Vorgänger zählte ja bekanntlich mit zu dem Besten, was das Game Gear zu bieten hatte. Dennoch gibt es einige neue Hintergründe und Animationen, so dass das Abenteuer trotz allem frisch bleibt. Schön bei diesem Teil ist, dass der Titel zumindest in den USA erschienen ist – somit gibt es hier zumindest keine Sprachbarriere. Allerdings sollte man auch hier eher zu Shining Force CD greifen, denn Gaiden II ist dort ebenfalls enthalten.


Shining Force Gaiden III



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Nachdem Fans die ersten beiden Game Gear-Episoden nochmals in neuem Glanz auf SEGAs CD-Konsole erleben durften, wurde der dritte Teil der Handheld-Reihe nachgerückt – allerdings erneut nur auf Japanisch. Es sei aber erwähnt, dass es eine englische Übersetzung im Internet gibt! Davon abgesehen stellte Teil 3 für viele Spieler das Beste aller Gaidens dar.

Das Gameplay wurde zwar ohne irgendwelche Änderungen übernommen aber einen großen Reiz stellte die Story mitsamt dem Setting dar. Die Handlung stellt nämlich das Bindeglied zwischen den beiden Mega Drive-Titeln Shining Force und Shining Force II dar. Dass man dabei auf zahlreiche bekannte Gesichter stößt, dürfte wohl klar sein. Auch bekannte Schauplätze bekommt ihr vor die Linse.

 

Und genau hier haben wir ein großes Problem von Final Conflict. Während man bisher relativ gut ohne irgendwelches Hinergrundwissen jeden einzelnen Teil der Reihe verstanden hat, ändert sich das hier. Die Story erschließt sich eigentlich nur demjenigen, der Shining Force (Mega Drive) vorher durchgespielt hat. Da die ersten beiden Gaidens einen anderen Handlungsstrang verfolgen, müsst ihr diese jedoch nicht zwingend gespielt haben. Doch inwiefern trägt das Fachwissen zum Verstehen der Handlung bei?

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Einerseits baut die Geschichte auf dem Tod des schwarzen Drachen aus Shining Force auf, anderseits wird man einige Handlungen der Charaktere ohne dieses Wissen vermutlich nicht so richtig nachvollziehen können.

Da Final Conflict chronologisch gesehen vor den Ereignissen von Shining Force II  spielt, muss man diesen Teil natürlich nicht kennen. Dennoch ist es sehr interessant zu sehen, wenn man auf NPCs oder Locations stößt, die später bei Shining Force II erneut eine Rolle spielen. So trifft man bei Final Conflict beispielsweise auf Hawel, dem Meister von Kazin aus Shining Force II. Solche Details sind es, die die Spielwelt lebendig erscheinen lassen und einen immer wieder zum Handheld greifen lassen.

Zum Spielablauf gibt es wie schon bei Gaiden II nicht allzu viel zu sagen. Städte können leider immer noch nicht erkundet werden, die Kämpfe bestehen immer noch aus größtenteils bekannten Elementen und die Liebe zum Detail ist erneut sehr hoch. Die Grafik wurde dabei erneut leicht aufgepäppelt. Außerdem erfreuen zahlreiche aus Shining Force II bekannte Musikstücke das Zocker-Ohr. Insgesamt ein absolutes Muss für alle Shining Force-Fans!

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