Wer ein Nintendo 64 besitzt, wird nach all den Jahren mit Sicherheit schon mit einem der größten Probleme konfrontiert gewesen sein: Dem Controller oder besser gesagt, seinem Analogstick. Diese neigen zu starken Abnutzungserscheinungen. Dies äußert sich in einem großen Spiel bzw. Wackeln des Sticks und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Zentrierung des Selbigen.

Diese kleine Anleitung soll euch eine kleine Hilfe sein, eben dieses Problem zu beheben. Sie besteht nicht darauf, eine absolut perfekte Lösung zu sein. Ich verfolge hierbei eine MacGuyver-Arbeitsweise, die es ermöglichen soll mit wenigen und alltäglichen Hilfsmitteln eine gute und langfristige Reparatur durchzuführen. Zum besseren Verständnis ist diese Anleitung mit Fotos versehen, welche mit einem einfachen Klick auch vergrößert dargestellt werden können.

Für Tipps, Kritiken oder sonstiges Feedback bin ich offen, ihr könnt mir dies im Forum per PN an Zico zukommen lassen.


Warnung: Wer diese Anleitung gewissenhaft befolgt, wird seinen Controller nicht zerstören. Dennoch kann ich nicht für einen Erfolg garantieren oder versprechen, dass eure Controller am Ende tatsächlich funktionieren. Bisher habe ich ca. ein halbes Dutzend Controller auf diese Art und Weise erfolgreich repariert. Diese Anleitung wurde für originale Nintendo 64 Controller geschrieben. Ich kann nicht versprechen, dass sie auch bei Produkten von Drittherstellern funktioniert.

Um diese Reparatur erfolgreich durchzuführen sind folgende Hilfsmittel vonnöten:
 

1. Ein Kreuzschlitz-Schraubenzieher (ggf. einen etwas kleineren für kleinere Schrauben im Inneren des Controllers).
    
2. Ein Bindfaden. Möglichst dünn und weich.
    
3. Eine Schere, ggf. mit Spitze für Korrekturen.
    
4. Euer Lieblings-Fett/Öl zur Schmierung der Teile. Ich empfehle ein gutes Fett, da es weniger Bewegungsgeräusche erzeugt. Ein wenig Hautcreme (Wollfett) genügt auch.
    
5. Ein Tuch zum säubern.

Zum Test solltet ihr die Achse wieder am Stick anbringen und nachsehen, ob sie sich leicht bewegen lässt. Ebenso sollte der Faden nicht in die Gelenköffnung rutschen, da dieser sonst die Stick-Bewegung von oben nach unten erschweren kann. Dies ist sehr wichtig! Die Achse sollte sich sehr leicht bewegen lassen, sollte aber auch zwischen Fuß und Faden so wenig Spielraum wie möglich haben (Abb. 12). Auch den Knoten für euren Bindfaden solltet ihr so setzen, dass dieser die Bewegung des Sticks im Gelenk nicht behindert.

Es ist gut möglich, dass ihr erst nach dem Beenden der Reparatur feststellen werdet, dass ihr noch Nachbessern müsst. Eine Faustregel kann ich hier nicht bieten - der Stick muss sich in eurer Hand gut anfühlen. Daher solltet ihr euch ruhig darauf einlassen, ein wenig zu experimentieren.
 

Habt ihr euren Bindfaden angebracht, so setzt den Stick wieder ein, bringt die Feder wieder an ihren alten Platz und setzt das Gelenk wieder auf. Fettet/ölt nun den Federring, die Achsengelenke, sowie den Bindfaden ein wenig ein (Abb. 13). Nun können wir alles wieder zusammenbauen.
 

Richtet das Gelenk für die Y-Achse gerade aus, so dass beim Aufsetzen des Sticks dessen Fuß in der Achse greift. Vergesst auch nicht, die Platine wieder einzusetzen (Abb. 14) und achtet darauf, dass diese nicht mit dem Fett/Öl in Berührung kommt! Drückt beide Gehäuseteile fest zusammen, so dass die Klammern wieder zuschnappen.
 

Verschraubt das Gehäuse wieder (Abb. 15.1), so dass ihr nicht mehr länger gegen die Feder drücken müsst. Nun drückt den Kontakt des Z-Triggers wieder vorsichtig in die Fassung.
 

 

Das Gehäuse des Analogsticks schrauben wir nun wieder mit den drei Schrauben an den Controller an (Abb. 16). Nun wäre noch eine gute Gelegenheit, das Gehäuse zu säubern, oder? Bevor ihr den Unterteil des Controller-Gehäuses wieder aufsetzt, kontrolliert die Schultertasten. Stellt hierbei sicher, dass die Kontakte korrekt in ihren Einfassungen sitzen (Abb. 17) und auch die Tasten selbst an Ort und Stelle sind.

Nun setzen wir die Unterseite vorsichtig auf. Nicht mit Gewalt drücken, sondern bei Widerstand schauen, was sich verkeilt haben könnte! Kontrollieren wir abermals, ob die Schultertasten richtig sitzen und sich nicht verkanten. Dann drückt das Gehäuse vorsichtig zusammen, bis es bündig sitzt (Abb. 18). Verschraubt nun alles wieder. Auch die Schrauben im Controller-Pak-Schacht nicht vergessen!
 

Wie nun zu sehen ist, sitzt der Analogstick wieder perfekt zentral. Habt ihr alles richtig gemacht, sollte er sich nun auch butterweich bewegen lassen und ihr könnt wieder optimal zocken!