
Mit dem SEGA Saturn im Netz. Das Modem wird in den modulschacht gesteckt. Auf dem TV haben wir gerade heise.de angesurft.
Sega hatte für den Saturn ein Netlink Modem in Japan und den USA veröffentlicht. Über die direkte Telefonwahl konnte man mit dem Gegner connecten uns so bereits erste Daytonarennen online bestreiten. Das Modem für den Saturn war 1996 erschienen und ein für damalige Verhältnisse irre schnelles 28.8 k Modem. Die beigelegte CD "Planetweb" enthielt einen Browser, mit der man sogar im Internet surfen konnte und Emails abrufen konnte. Einen Adapter für PC Tastaturen gab es ebenfalls, somit wurde das surfen sogar sehr angenehm. Das Netlink hat den Sprung nach Europa leider nicht mehr geschafft.
Nintendo hat dem N64 in Japan noch das 64DD spendiert, das mit Modem ausgeliefert wurde. Diese Funktion wurde leider ebenso wie das 64DD so gut wie kaum genutzt.
Als SEGA 1998 den Dreamcast ankündigte wurde ebenfalls die Möglichkeit der Internetanbindung aufgegriffen. So wurde die Konsole in Japan zum Start mit einem integriertem Modem ausgeliefert. Japanische Spieler konnten mit dem kurz nach dem Japanstart releastem Spiel SEGA Rally2 erste Onlineduelle ausführen.
Das Geschrei in den Foren war gross als SEGA Europe ankündigte die europäische Variante der Konsole ebenfalls mit einem Modem auszustatten." Das brauche keiner", "man solle es extra anbieten", so oder ähnlich waren die Meldungen in Foren oder auch Leserbriefen zu der Zeit. Die Konsole wurde mit einem 33.6er Modem ausgerüstet, mit einem eigens für den europäischen Dreamcast programmierten Browser, der ähnlich wie beim SEGA Saturn Email und Surfen ermöglichte.

Die aktuelle Version des Dreamkey3.0, ermöglicht freie Providerwahl und Surfen bis zum umfallen
Eine eigenes Zugangsportal, die Dreamarena war das Zuhause für den Spieler der online gehen wollte. Für viele User war Dreamcast der erste und wichtige Schritt ins Web. Bis es allerdings zum ersten Onlinespiel kam, brauchte SEGA noch etwas Zeit. Es dauerte aber schon 9 Monate bis das erste echte KonsolenOnlinegame in Europa erschien. Das Puzzlespiel ChucChu Rocket! war der erste Titel der die Gamer online forderte. Mit dem etwas später erscheinenden Quake 3 Arena waren echte Onlineduelle das Thema. Sogar gegen PC User konnte der geneigte Shooter Fan antreten. Dafür hatte SEGA extra eine Maus und die Tastaur auf den Markt gebracht.
Anfang 2001 gelang SEGA der grösste Wurf im Bereicht des Onlinespieles. Das Rollenspiel Phantasy Star Online zog die Spieler in Scharen an. Man spielte mit Menschen aus aller Welt, chattete und jagte in atemberaubender 3 D Grafik Monster in verschiedensten Welten. Diese Community hat sich sogar auf die neuen Systeme hinüber gerettet. Bis heute sind die PSO Server für Dreamcast Online, und auch das Surfen ist weiterhin möglich.

Der DSL taugliche Breitbandadapter für Dreamcast hat es nur in den USA und in japan zur Marktreife gebracht.
Als Microsoft die Xbox ankündigte hatte man sich vorher schon informiert was man anders und sogar besser machen könne als SEGA mit dem Dreamcast. So hat man bei der Xbox auf ein Modem verzichtet und gleich eine Netzwerkkarte in die Konsole eingebaut. Highspeed , besser gesagt DSL war das Zauberwort.

Das Tor zum Breitband

Das Xbox Live Starterkit
Xbox Live die neue Onlinewelt. Seit November 2002 im Test startete man offiziell am 14.3.2003. Microsoft bietet mit Xbox Live eine geschlossene Serverwelt in der man sich nach dem Kauf des "Live Kits" und der Anmeldung jedrzeit einloggen kann. Mit einem universellem Namen "Gamertag", einer Freundesliste kann man mit seinen Kumpels online mit vielen Spielen der einsamen alten Videospielewelt ade sagen. Ob Shooter, Racinggames, oder Sportspiele. Es sind inzwischen eine ganze Menge Spiele für das System erschienen. Sogar das auf Dreamcast erfolgreiche Phantasy Star Online ist auf Xbox erhältlich.

Der Xbox Live Screen im Dashboard.
Microsoft selber will Xbox Live in Zukunft zu einem wichtigen Standbein ausbauen. So soll die im Herbst 2003 erscheinende XSN Sportsserie die Möglichkeit bieten eigene Ligen aufzubauen und Wettbewerbe auszurichten. Weitere Features sind in Planung und auch schon angekündigt. Doch so schön das alles klingt es gibt auch Probleme. So können User die einen AOL Zugang haben Xbox Live genauso wenig nutzen wie Spieler ohne Kreditkarte. Diese nämlich wird von Microsoft bei der Anmeldung verlangt. Das mag in den USA normal sein wo auch Tote den Sarg mit Ihrer Kreditkarte zahlen aber leider nicht in unseren Breitengraden.
Der Nintendo Gamecube hat ebenfalls die Möglichkeit ins Netz zu gehen. Seit dem 7.3.2003 können die Spieler das von Dreamcast bekannte Rollenspiel Phantasy Star Online auch auf Nintendos Gamecube nutzen. Ob diese mit DSL (Breitabendadapter) oder über die Telefonleitung (56k Modem) spielen wollen diese Option hat Nintendo den Spielern überlassen. Im Vergleich zu den Mitbewerbern gibt es momentan nur dieses eine Spiel von SEGA für den Würfel. Andere Spiele sind noch in weiter Ferne. Eine Anmeldung wird daher von Nintendo genauso wenig verlangt wie eine Gebühr. Allerdings wird von SEGA eine Gebühr für PSO kassiert. Im Hause Nintendo ist das Onlinegaming kein Thema im Vergleich zu den Mitbewerbern. Wir müssen abwarten was da in Zukunft kommt.

Modem oder BBA angestöpselt und ab gehts nach Ragol.
Die dienstälteste Konsole die PlayStation2 erschien bereits im November 2000. Schon damals verkündete Sony die Internetanbindungsmöglichkeiten der schwarzen Kiste. Nun ist es endlich soweit als letzte der Systeme hat Sony endlich die PlayStation onlinefähig gemacht.

Der BBA für die PS2
Für 40 € bekommt der PS2 Gamer einen Breitbandadapter mit dem er sich in der Central Station registrieren kann. Durch die Hardware díe auf der Rückseite der Konsole angebracht wird, ist es nun möglich Spiele auch online zu spielen. Die ersten offiziellen Games sind Socom Navy Seals und Twisted Metal Black. Die EA Sport Games werden den Sony Network Dienst auch unterstützen, ebenso die SEGASport Games. RPG´s wie Final Fantasy sind in Reichweite, es ist genug Spielsoftware angekündigt die die Anschaffung des Adapters rechtfertigt. Das man keine Monatliche Gebühren verlangt wie es bei Xbox Live der Fall ist, vor allem das Sony keine Kreditkarte als Vorraussetzung zur Anmeldung verlangt lässt wieder einmal vermuten das der Marktführer wieder einmal alles richtig gemacht hat. Spieler eben ohne diese Plastikkärtchen werden von daher wohl eher zu Sony´s Netzwerk gehen.

der Adapter wird an der Rückseite der PlayStation2 montiert.
Dreamcast hat also den ersten Versuch nach Europa gebracht und mit der Dreamarena ein Portal für die User geschaffen. Sony und Microsoft tun das gleiche mit der Central Station bzw Xbox Live. Die Spieleversorgung für die beiden Systeme ist für die Zukunft gesichert. Exklusive Titel lassen Gamer beider Seiten zufrieden aussehen. Das beide Netzwerke nur via DSL funtionieren, ist sicher für User die in Gebieten leben wo DSL noch nicht erschlossen ist ein wenig schöner Aspekt. Doch dadurch sind die Slowdowns die man in der Regel bei komplexen Spielen mit Modems erwarten kann Geschichte. Von der Gesamtheit wirkt Microsofts Angebot fast schon durchdachter, marketingtechnisch sieht es aber für Sony´s Onlinedienst besser aus, da das manko Kreditkarte viele potentielle User somit von Xbox Live zur Central Station treibt. Beide Portale übrigens sind sich sehr ähnlich.

Sony ´s Central Station. Portal für PS2 Online Gamer.
So besteht nicht nur beim MS Service die Möglichkeit sich einen universellen Spielernamen an zu legen. Auch bei Sony´s Central Station kann man sich diesen "Gamertag" reservieren. Buddylisten sind ebenso in Arbeit. Da beide Systeme noch sehr jung sind muss man abwarten was die Zukunft bringt. Beide Systeme haben Ihre Vorteile und werden in naher Zukunft auch sicher wichtig sein, wenn es um Marktanteile geht. Darum werden beide Portale sicher um einige Features erweitert. Für Xbox Live ist zum Beispiel ein SMS Service geplant mit dem man andere Gamer direkt ins Spiel einladen kann und sie in diesem Sinne mit einer SMS auf das Handy anfunkt. Auch die Voicecom ist bei MS ein wichtiger Bestandteil der neuen Onlinespielewelten. So wird das chatten via Keyboard von nur wenigen Spielen wie Phantasy Star Online unterstützt. Sprache soll das entscheidende sein. Bei Sony´s PS2 kann man aber ohne Probleme eine normale USB Tastatur anschliessen. Ein Headset gibt es aber auch. Für Socom Navy Seals ist das erste Headset erschienen. Ähnlich wie beim Xbox Live Knaller Ghost Recon ist man als Soldat mit einer Truppe unterwegs wo die Kommunikation zwischen den Gamern spielentscheidend ist.
Fazit: Die Onlinewelten warten auf Euch. Sony und Microsoft bieten jeweils gut durchdachte Konzepte, die in Zukunft noch Erweiterungen erfahren werden. Nintendo scheint noch ganz ohne Konzept, hier ist man wohl noch nicht soweit. So richtig interessant wird es spätestens in der nächsten generation, und vor allem dann, wenn es die ersten Plattform übergreifenden Spiele geben wird, wo der Xbox Spieler mit oder gegen den PlayStation2 Gamer antritt. Doch das ist noch Zukunftsmusik....